Jom Kippur

Am Jom Kippur wird der erste Teil von Paraschat Acharej Mot, der den Tempeldienst des Versöhnungstages beinhaltet, gelesen:

Versöhnung «einmal im Jahr» (Rav Frand zu Jom Kippur 5780 – Beitrag 1)

Der Anfang von Paraschat Acharej Mot enthält die Gesetze des Dienstes an Jom Kippur, dem Versöhnungstag. Die Torah beginnt mit den Worten: "Und G'tt sprach zu Mosche nach dem Tod von 2 Söhnen Aharons, als sie sich G'tt näherten und starben [Wajikrah 16:1]“. Dieser erste Passuk (Vers) scheint unnötig zu sein. Mit dem Dienst an Jom Kippur hat er eigentlich nichts zu tun. Chasal (unsere Weisen) erklären dazu (Talmud Jeruschalmi Joma 1,1), dass es doch einen Zusammenhang gibt: Genau wie der Jom Kippur sühnt, so bringt auch der Tod der Zadikkim (Gerechten) Sühne.

Ich sah einmal eine - für uns heute hochaktuelle – Erklärung: Die Torah schreibt am Ende des Abschnittes über den Dienst am Jom Kippur: "Und dies sei für euch ein ewiges Gesetz für alle Sünden EINMAL IM JAHR Versöhnung zu erwirken ... [16:34].“ Wieso muss der Passuk "einmal im Jahr" erwähnen? Es ist doch klar: Dies ist der Dienst des Jom Kippur. Und wenn Jom Kippur nur einmal pro Jahr stattfindet, dann wird auch der ganze Dienst nur einmal im Jahr durchgeführt!

Die Antwort darauf: Die Torah gibt uns einen Segen. Wir sollen den Jom Kippur nur einmal im Jahr BENÖTIGEN. Das jüdische Volk soll auf einer Stufe stehen, auf der Sühne nur einmal im Jahr notwendig wird. Sollte das jüdische Volk (G'tt behüte) mehr als einen Versöhnungstag im Jahr benötigen, besteht die Möglichkeit, dass G'tt auf eine zusätzliche Art der Versöhnung zurückgreift: Den Tod der Gerechten. Dieser Segen in der Torah bedeutet, dass wir diese zweite Art der Versöhnung nie benötigen sollen.

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Die Bearbeitung dieses Wochenblatts erfolgte durch Mitarbeiter des Jüfo-Zentrums in Zürich

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