Jom Kippur

Am Jom Kippur wird der erste Teil von Paraschat Acharej Mot, der den Tempeldienst des Versöhnungstages beinhaltet, gelesen:

 

Warum wird das Sterben zweimal im selben Satz erwähnt? (Rav Frand zu Jom Kippur 5780 – Beitrag 2)

Zu Beginn von Paraschat Acharej Mot, unmittelbar nach dem Tod der beiden ältesten Söhne Aharons, erhält Aharon das Gebot des Hohenpriesterdienstes am Jom Kippur. In diesem Passuk ist etwas überflüssig: "Haschem sprach zu Mosche nach dem Tod der beiden Söhne Aharons, die gestorben waren, als sie sich Haschem genaht hatten." [Wajikra 16:1] Warum wird das Sterben der Söhne Aharons zweimal im selben Satz erwähnt?

Der Schemen HaTow beantwortet dies, indem er auf eine wohl bekannte Stelle im Talmud hinweist [Mo’ed Katan 24a]: Als Rabbi Jochanan erzählt wurde, dass Rabbi Chanina gestorben ist, riss er Krijah an dreizehn teuren Wollkleidern (aus Kummer und Trauer) und sagte "Der Mann, vor dem ich mich fürchtete, ist gestorben." Der Talmud fragt, weshalb Rabbi Jochanan Krijah riss, die Nachricht erreichte ihn ja erst längere Zeit nach dem Hinschied von Rabbi Chanina? Normalerweise reisst man die Kleider nur “im Moment der Hitze" ein (wenn die Tragödie frisch ist). Antwortet der Talmud: Gelehrte sind anders, denn jedes Mal, wenn ihre Lehren zitiert werden, ist dieser Moment (auch wenn sie schon lange verstorben sind) ein "Moment der Hitze".

Auch hier waren die zwei Söhne von Aharon "diejenigen, die dem Ewigen nahe sind, durch welche Er geheiligt wurde." Sie waren anerkannt grosse Menschen im jüdischen Volk und in der ganzen Welt. Mit solchen Menschen kann es nicht sein, dass "sie sterben und damit hat es sich". Der Verlust wird ständig empfunden. „Acharej Mot“ (nachdem sie gestorben waren) „wajamutu“ (wird ihr Tod wiederholt erlebt).

Quellen und Persönlichkeiten:

Schemen HaTov: Rav Dov Weinberger, zeitgenössischer Autor und Rabbiner in Brooklyn, New York.

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Die Bearbeitung dieses Beitrages erfolgte durch Mitarbeiter des Jüfo-Zentrums in Zürich

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