Warnung

JUser: :_load: Fehler beim Laden des Benutzers mit der ID: 62

Die jüdischen Monate

Der Monat Tewet  (Aus Sefer Hatoda’a / Das Jüdische Jahr. Bearbeitet und ergänzt von S. Weinmann)

Der Monat Tewet ist der zehnte Monat des jüdischen Jahres, wenn man von Nissan an zu zählen beginnt. Genau wie alle anderen Monatsnamen so ist auch dieser Name babylonischen Ursprungs. In Megillat (Rolle) Esther (Kap. 2) heisst es "… im zehnten Monat, dies ist der Monat Tewet."

Ein Monat des Schmerzes

Drei aufeinanderfolgende Fasttage hat es im Monat Tewet: der 8., 9. und 10. Tewet. Die Fasttage vom 8. und 9. Tewet werden 'Ta’anijot Zaddikim'  (Fasttage der Frommen) genannt, und an ihnen fasten nur einige wenige. Der 10. Tewet ist jedoch ein Fasttag für alle.

Am 8. Tewet wurde auf Anordnung des Königs Ptolemaios II. die Tora ins Griechische übersetzt. Dieser Tag wird ebenso unheilvoll betrachtet wie der Tag, an dem das Goldene Kalb gemacht wurde, da man die Tora unmöglich in andere Sprachen treffend übersetzen und den  Sinn genau wiedergeben kann. Es entsteht daher oft ein verzerrtes Bild der Bedeutung.

Am 9. Tewet, der ebenso ein 'Ta’anit Zaddikim' ist, starben Esra und Nechemja, die Israel aus Persien wieder in das heilige Land zurückgeführt hatten. Für das Volk Israel war ihr Tod ein unersetzlicher Verlust.

Der 10. Tewet ist ein ’Ta’anit Zibbur’ – ein allgemeiner Fasttag. An diesem Tag begann die Belagerung Jeruschalajims (Jerusalems) durch  Newuchadnezar, des Königs von Babylonien. Während eineinhalb Jahren belagerten die Babylonier die Stadt. Am 10.Tewet im neunten Jahr der Regierungszeit Zidkijahus, des letzten jüdischen Königs, begann die Belagerung und am 9.Tamus seines  elften Regierungsjahres gelang es den Babyloniern eine Bresche in die Mauer zu schlagen.

Ein weiteres Unheil geschah noch in diesem Monat. Am ersten Tewet, elf Jahre vor der Zerstörung Jerusalems, wurde Jechonja, der zweitletzte König Jehudas, zusammen mit vielen Weisen und wichtigen Persönlichkeiten Jerusalems in das Exil geführt. Doch hierfür wurde kein Fasttag eingesetzt.

In diesem Monat gibt es ausser den letzten Tagen von Chanukka am Anfang des Monats keinen weitern Feiertag.

Die Septuaginta – Übersetzung der ’Siebzig’

Zu Beginn der Ära des zweiten Tempels lebte Israel  34 Jahre lang unter persischer Herrschaft. Nach dem Fall des persischen Imperiums übernahm Griechenland die Macht  und Israel kam 180 Jahre lang unter die Herrschaft der Griechen.

Nach dem Tod von Alexander des Grossen zerfiel sein riesiges Reich in 22 Diadochenreiche: Jedoch waren die vier folgenden die Bedeutendsten: Es herrschten die Antigoniden in Makedonien und Teilen Griechenlands, Lysimachos in Kleinansien und Thrakien, Seleukos I. in Mesopotamien und Syrien und Ptolemaios I. in Ägypten. Damit begann im eigentlichen Sinne das Zeitalter des Hellenismus, welches noch fast 300 Jahre andauerte. Der König Talmai / Ptolemaios II., forderte die jüdischen Weisen auf, die Tora ins Griechische zu übersetzen. Ganz rein waren seine Absichten nicht, denn sonst hätte er die Weisen gebeten, sich gemeinsam an diese Arbeit zu setzen. Dass sein Vorhaben eine List verbarg, illustriert der folgenden Auszug aus dem Talmud (Megilla 9a): König Ptolemäus versammelte 72 Älteste. Er führte sie in 72 Kammern, einen jeden in eine Kammer. Er hatte ihnen aber vorher nicht mitgeteilt, zu welchem Zwecke er sie einberufen hatte. Er trat zu jedem einzelnen hin und sagte: ’Schreibet mir die Tora eures Lehrers Mosche! ’ G“tt  fügte es, dass sie alle die gleiche Übersetzung schrieben.

Das Werk G“ttes

So fand Ptolemäus eine einheitliche Übersetzung vor. An gewissen Stellen sogar, in denen die 72 Weisen absichtlich die wörtliche Übersetzung geändert hatten, war das Ergebnis einheitlich. Dies trug zur Heiligung des g“ttlichen Namens bei und bedeutete auch Ehre für Israel und seine Weisen.

Die Aufgabe, die Ptolemäus an die Ältesten gestellt hatte, erforderte übermenschliche Kräfte. Die Tora ist so geschrieben, dass eine Vielfalt von Interpretationen möglich ist. ’Wie ein Hammer, der Felsen zerspaltet.’ Die heilige Sprache ermöglicht es, Verse, Worte und Buchstaben so zu interpretieren, dass ein weiter Ideenkreis erschlossen wird, der Bedeutung und Auslegung in ihrer Fülle erscheinen lässt. In keiner anderen Sprache ist eine solche Möglichkeit vorhanden. Was kann nun ein Übersetzer tun, um die Tora möglichst genau zu übertragen? Er muss alle ’Perlen’ von Interpretation, Andeutung und verborgenem Sinn beiseite lassen, und sich   an den wörtlichen Sinn halten. So gleicht dann die Übersetzung der Tora in eine andere Sprache einem leeren Gefäss; leer – weil alle Interpretationen, Auslegungen, Andeutungen und Geheimnisse, die zur Essenz der Tora gehören, nicht in der Übersetzung enthalten sind. Es bleibt nur die wörtliche Übersetzung, der ’Peschat ’. Wie schwierig ist es darum, besonders wenn man von Liebe für die Tora erfüllt ist, die Tora in eine Fremdsprache zu übersetzen.

Sogar die wörtliche, einfache Übersetzung eines Verses oder eines Wortes kann mehrdeutig aufgefasst werden. Welche der mehreren Bedeutungen soll man dann wählen? Wenn nun verschiedene Übersetzer, unabhängig voneinander übersetzen, und keine Möglichkeit der gemeinsamen Absprache besteht, ist die Sache noch viel schwerer. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass alle, einheitlich den gleichen Weg beschreiten. Könnte so ein Einzelner die gleichen Erwägungen machen und Entscheidungen treffen wie jeder seiner 71 Kollegen?

Hinzu kommt noch, dass viele Stellen in der Tora, wörtlich übersetzt, zu Missverständnissen bei Nichtjuden führen könnten. Es könnte dies Anlass zur Geringschätzung unserer heiligen Tora werden. Darum müsste eine zusätzliche Erklärung gegeben werden, oder die wahre Bedeutung der Tora durch Abänderung der wörtlichen Übersetzung klar gemacht werden. Wie war es dann möglich, dass 72 Weise unterschiedlicher Denkweise zu einer identischen Sicht und Auslegung kommen konnten? Hätte es bei den 72 Weisen widersprüchliche Interpretationen gegeben, so hätte das unsere Tora keinen Schaden zugefügt, denn wir sagen: ’Elu weEelu Diwrej Elokim Chajim – sowohl dieses als auch das andere sind Worte des lebendigen G“ttes.’ Bei Nichtjuden jedoch, würde eine unterschiedliche Auslegung der Tora ein Makel bedeuten, sowohl die Tora, als auch die Weisen betreffend. Sie würden sagen: ’Wo Uneinstimmigkeit herrscht, kann es keine Wahrheit geben.’

Es ist ersichtlich, dass Ptolemäus mit seiner Forderung beabsichtigt hatte, die jüdischen Weisen irrezuführen, sie gegeneinander auszuspielen und sie dann zu verstossen.

Die 72 Weisen hatten jedoch g“ttliche Hilfe und Beistand erhalten. Sie brachten eine einheitliche Übersetzung zustande, auch wenn oft mehrdeutige Interpretationen oder stylistische Schwierigkeiten vorhanden waren. So bewahrheitete sich der Vers: ’Schinej Rescha’im schibarta – Du zerbrachest die Zähne der Bösen.’ (Tehilim/ Psalm 2)

Ein unheilvoller Tag

Der Tag, an dem die 72 Weisen die Übersetzung der Tora ins Griechische vollendet hatten – es war der 8. Tewet – war ein Tag des Schmerzes für Israel, trotz der Tatsache, dass alle darin eine ehrfurchtgebietende Tat G“ttes erblickten. Wohl wurde dadurch G“ttes Führung offenbar, da ja durch Seinen Beistand allgemeine Bewunderung und Ehrfurcht in den Augen der nichtjüdischen Welt wachgerufen wurde. Trotzdem war es ein tragischer Tag für Israel, so wie jener Tag, an dem das goldene Kalb angefertigt wurde. In Megillat Ta’anit beschreiben die Weisen das Ergebnis folgendermassen:

’Am 8. Tewet wurde die Tora ins Griechische übertragen. Finsternis kam über die Welt während drei Tagen.’

Mit einem Gleichnis könnte man dies so erläutern: Ein Löwe wird gefangen und in den Käfig gesteckt. Vorher hatten alle Angst vor ihm und flohen. Doch wenn er schon im Käfig sitzt, kommen alle, betrachten ihn und sagen: Wo ist denn seine Stärke?

So ist es auch mit der Tora. Solange die Tora nur in Israels Händen war und von seinen Weisen in der eigenen Sprache – der heiligen Sprache – erklärt wurde, erwies man ihr Ehre und fürchtete sich Fehlerhaftes in ihr zu finden. Sogar ein Nichtjude, der den Wunsch hatte, sich mit der Tora zu beschäftigen, konnte keinen Kontakt mit ihr herstellen, bis er nicht zuerst zum Judentum übertrat und dann die heilige Sprache erlernte, um die Tora in der ihr eigenen Weise verstehen zu können. Nun wurde die Tora aber durch die griechische Übersetzung ’eingefangen’. Dies war, als ob sie ihre ehrfurchteinflössende Wirkung verloren hätte. Jedermann konnte sie von nun an beäugen. Jedermann konnte nun an ihr Kritik üben und sie verwerfen.

Aus diesem Grunde verglichen die Weisen diesen Tag mit dem Tag, an dem das goldene Kalb angefertigt wurde. Auch das goldene Kalb war Lüge. Doch betrachteten es seine Anbeter als wahre Gottheit. In gleicher Weise fehlte es der griechischen Übersetzung der Tora an wahrer Substanz. Trotzdem wenn uneingeweihte Menschen die Übersetzung sehen, bilden sie sich ein, sie hätten schon echtes Torawissen.

Mit der Aussage ’Finsternis kam über die Welt während drei Tagen’ wollen unsere Weisen vielleicht auch eine Andeutung machen, dass mit dem Ereignis des 8. Tewet drei aufeinander folgenden Tage der Dunkelheit auf die Welt gekommen waren: Am 10. Tewet die Belagerung von Jeruschalajim beim ersten Tempel, dann am 9. Tewet der Tod von Esra und Nechemja nach dem Bau des zweiten Tempels und schlussendlich die Übersetzung der Tora ins Griechische am 8. Tewet.

Einige Abweichungen bei der Übersetzung der Septuaginta

Es folgen nun einige Beispiele, bei denen die 72 Weisen bei der Übersetzung des Textes Änderungen vornahmen und die ohne Absprache identische waren:

’Elokim bara Bereschit – G“tt schuf am Anfang’ statt ’Bereschit bara Elokim’ (Anfangs schuf G“tt) (Ber. 1,1), damit man nicht sagen kann: ’Bereschit’ sei ein Schöpfer, der einen weitern Gott erschuf!

’E’esse Adam – Ich will einen Menschen machen’ statt ’Na’asse Adam – Wir wollen einen Menschen machen’ (Ber. 1,26), damit man nicht sage, es gäbe zwei Kräfte.

’Bezelem Uwidmut – Im Abbild und in Ähnlichkeit’ und nicht ’Bezalmejnu Kidmutejnu – in Unserem Abbild und Uns ähnlich’ (ibid), damit das Geschaffene nicht mit dem Schöpfer verglichen werde, als hätte G“tt ein Bild.

’Und G“tt beendigte am 6. Tag sein Werk’ und nicht ’am 7. Tag’ (Ber. 2,2), damit man nicht sage, G“tt habe auch am Schabbat Werk verrichtet.

’Männlich und weiblich hat er ihn erschaffen’ statt ’hat er sie erschaffen’ (Ber. 1,27), damit man nicht sagt, Er hätte ursprünglich zwei Körper mit männlicher und weiblicher Seite geschaffen; in Wahrheit war es zuerst nur ein Körper mit männlicher und weiblicher Seite.

’Auf! Lass Mich hinuntersteigen und Ich werde ihre Sprache verwirren’ statt ’Lass Uns hinuntersteigen und Wir werden...’ (Ber. 11,7), damit man nicht sage, es gäbe zwei Kräfte.

…’ki weApam hargu Schor uWirzonam ikru Awus – denn in ihrer Wut hatten sie einen Ochsen erschlagen und willentlich rissen sie einen Futtertrog aus’, statt ’ki weApam hargu Isch uWirzonam ikru Schor –... erschlugen sie einen Menschen und rissen den Stier nieder’ (Ber. 49,7), damit man nicht sage, Ja’akows Söhne seien blutrünstig.

’... und die Zeit, in denen die Kinder Israels in Ägypten und in anderen Ländern gewohnt hatten war 400 (430) Jahre’ (Schemot 12,40). Sie (die 72 Weisen) fügten hinzu ’und in anderen Ländern’ und liessen auch die 30 Jahre aus, damit man nicht sage, es stehen falsche Dinge in der Tora. Die Rechnung von 400 Jahren stimmt nämlich nicht mit dem wörtlichen Text der Tora überein, sondern lässt sich nur mit der Erklärung unserer Weisen ermitteln (400 Jahre ab der Geburt von Jizchak, da unsere Väter auch im eigenen Land Fremde waren, zusätzliche 30 ab dem Bund zwischen den Stücken, denn in Ägypten allein waren sie nur 210 Jahre).

’Lo Chemed echad mehem nassati – nicht ein begehrtes Ding (Objekt) nahm ich von ihnen’ statt ’Lo Chamor ... (Bamidbar 16, 15) – nicht einen Esel...’ damit man nicht sage, einen Esel habe er (Mosche) nicht genommen, aber andere Dinge wohl.

’Ascher chalak Haschem Elokecha otam leha’ir lechol Ha’amim ... – welche G“tt ihnen zugeteilt hatte, um Licht für alle Nationen zu verbreiten’ (Dewarim 4, 19). Die Worte ’um Licht zu verbreiten’ wurden hinzugefügt, damit man nicht sage, G“tt erlaube den Völkern, sich vor Sonne und Mond niederzuwerfen.

Sie (die 72 Weisen) schrieben auch: ’den Kurzfüssigen’ statt ’haAnerwet – das Kaninchen’, da die Frau des Ptolemäus ’Arnewet’ hiess, und so hätte er sagen können, die Juden machen sich über ihn lustig, indem sie den Namen seiner Frau unter den unreinen Tieren in die Tora einschrieben.

Das Jüdische Volk hatte mit schwierigen Texten der Torah nie ein Problem, da es durch die mündliche Lehre die Erklärung problematischer Stellen mitgeliefert bekam.

Sechs Fasttage

Es gibt sechs Fasttage im Jahr, an denen alle Erwachsenen fasten sollen:

Einer davon ist von der Tora vorgeschrieben; vier wurden von den letzten Propheten, Chaggai, Secharja und Mal’achi, angeordnet, und einer von den Weisen, nach dem Zeitalter der Propheten festgesetzt. Es sind dies:  

  1. Jom Kippur, am zehnten Tischri,
  2. Zom Gedalja, am dritten Tischri,
  3. Assara beTewet, der zehnte Tewet,
  4. Schiw’assar beTamus, der siebzehnte Tamus,
  5. Tisch’a beAw, der neunte. Aw,
  6. Ta’anit Esther, am 13. Adar.

Jom Kippur ist von der Torah vorgeschrieben, denn der 10. Tag des Monats Tischri ist ein Tag der Rückkehr und der Sühne. Denn es steht geschrieben: ’Es sei euch ein Gesetz für alle Ewigkeit: im siebten Monat, am zehnten des Monats sollt ihr Eure Seelen darben lassen ...’ (Wajikra 16, 29)

Die vier Fasttage, die von den Propheten angeordnet sind, sollen unserem Leid Ausdruck geben: Trauer um den heiligen Tempel und Verbannung Israels aus dem eigenen Lande. In Secharja finden wir einen Hinweis auf ’das Fasten des vierten (Monats), das Fasten des fünften, das Fasten des siebten und das Fasten des zehnten...’ (Secharja 8).

Am siebzehnten Tamus – das Fasten des vierten – wurden die Mauern von Jeruschalajim bei der Zerstörung des 2. Tempels durchbrochen, während zur Zeit des ersten Tempels die Mauern bereits am neunten Tamus durchbrochen wurden. Anderes Unheil geschah am selben Tage, über das an geeigneter Stelle (Monat Tamus) noch gesprochen wird.
Das ’Fasten des vierten Monats’ war ursprünglich für den 9. Tamus festgesetzt worden, an dem Tage, an dem die Mauern von Jeruschalajim zur Zeit der Zerstörung des ersten Tempels durchbrochen wurden. Nach der Zerstörung des zweiten Tempels jedoch, beschlossen Rabbi Jochanan Ben Sakkai und die Weisen seiner Generation, den Fasttag auf den siebzehnten des Monats zu verschieben, denn an diesem Tag wurde die Mauer zur Zeit des zweiten Tempels durchbrochen. Der Beweggrund war, dass die Zerstörung des zweiten Tempels ein grösseres Unglück für Jisrael darstellte als die erste Zerstörung, denn der erste Tempel kehrte wieder zurück, der zweite aber nicht. Da nun beide Daten im Monat Tamus waren, blieb „das Fasten des vierten“ das von den Propheten angeordnet wurde.

Am neunten Aw – das Fasten des fünften – wurden beide Heiligtümer zerstört. Zahlreiche andere unheilvolle Ereignisse fanden am gleichen Tage statt (siehe Monat Aw).

Am dritten Tischri – das Fasten des siebten – Zom Gedalja, wurde Gedalja, Sohn des Achikam, ermordet. Damit erlosch, knapp zwei Monate nach der Zerstörung des ersten Tempels, die letzte „glimmende Kohle“ Jisraels, die letzten Reste judäascher Autonomie waren nun dem Untergang geweiht. Die letzten Bewohner Judäas flohen aus Furcht der Rache der Babylonier ins Exil und das Land wurde verödet.       
In Bezug auf den Zom Gedalja gibt es Meinungsverschiedenheiten. Manche sagen, er werde am Tag des Ereignisses gehalten, dies würde bedeuten, dass Gedalja am 3. Tischri ermordet wurde. Andere jedoch behaupten, Gedalja sei am ersten Tischri ermordet worden, doch habe man diesen Tag nicht als Fasttag festsetzen wollen, da doch Rosch Haschana auf den ersten und zweiten Tischri fällt. So wurde er am 3. Tischri festgesetzt, ein Tag nach Rosch Haschana.

Am zehnten Tewet – das Fasten des zehnten – belagerte der König von Babylonien die Stadt Jeruschalajim, bis zur endgültigen Eroberung.

Ta’anit Esther, das Fasten Esthers, wurde von den Weisen festgesetzt. Es ist eine Erinnerung an den Fasttag, den Mordechai, Esther und alle Juden von Schuschan gehalten hatten. Ursprünglich wurde dieser nicht am Tage des Ereignisses (13. Adar) eingehalten. Die ursprünglichen Daten waren 15., 16. und 17. Nissan, an denen die Juden von Schuschan gefastet hatten. Zu jener Zeit setzte das Sanhedrin von Schuschan fest, die Pessachfesttage aufzuheben und zu fasten, da das Leben Israels in Gefahr war. Als sie aber das Datum des Fasttages für spätere Generationen festsetzten, wählten sie den 13. Adar. Dies ist der Tag, an dem sich die Juden versammelt hatten, um den Kampf gegen ihre Feinde zu führen. An diesem Tage fasteten die Juden um den g“ttlichen Beistand zu erhalten. Am folgenden Tag sollte dann Purim gefeiert werden, in Erinnerung an ihren Sieg. Unser jetziger Fasttag erinnert darum an beide ursprüngliche Fasttage: den Fasttag von Mordechai, Esther und den Juden von Schuschan (im Nissan), sowie an den Fasttag am Tage der Versammlung zum Kampf (13. Adar).

Der zehnte Tewet

Von dem Tage an, an dem Israel unter der Führung von Jehoschua ins Land einzog, bewohnte das jüdische Volk Erez Jisrael während 850 Jahren. Vierhundert und vierzig Jahre bis zum Bau des Tempels durch Schlomo Hamelech (König Salamon) und zusätzliche vierhundert und zehn Jahre bis die babylonischen Horden das Land zerstörten.

Als Israel in das Land zog, sollte es für immer im Lande bleiben. G“tt hatte es Awraham so versprochen: ’Denn das ganze Land, das du siehst, dir werde ich es geben und deinen Nachkommen bis in Ewigkeit.’ (Ber. 13, 15) Nur hatte G“tt eine Bedingung gestellt: ’und ihr sollt alle meine Gesetze und alle meine Rechtsvorschriften bewahren und sie ausführen, damit das Land, in das Ich euch bringe, um dort zu wohnen, euch nicht ausspeie.’ (Wajikra 20, 22) Ferner: ’Damit das Land euch nicht ausspeie, wenn ihr es verunreinigt, so wie es das Volk, das vor euch da war, ausgespien hat.’ (Wajikra 18, 28)

Dies kann mit einem Prinzen verglichen werden, der widerliche Speisen zu essen bekam, die er nicht bei sich behalten konnte und ausspeien musste. In gleicher Weise kann das Land Israel keine Menschen bei sich behalten, die das Gesetz übertreten. (Raschi zu obiger Stelle)

Unter den 21 Generationen, die zuerst im Lande gewohnt hatten, gab es viele Generationen, die G“ttes Gebote nicht einhielten, die das Land durch Götzendienst verunreinigten. Da zürnte G“tt über Jehuda und Jeruschalajim. Es standen Propheten auf, die das Volk verwarnten, und es zur Rückkehr aufriefen. Doch es wollte nicht hören.

’Sowohl alle Führer der Kohanim als auch das Volk selbst übertraten die Gesetze, wurden mit allen Abscheulichkeiten der Völker untreu. Sie verunreinigten das Haus G“ttes, das Er in Jeruschalajim geheiligt hatte. Da schickte G“tt, der G“tt ihrer Väter immer und immer wieder Boten denn Er hatte Mitleid mit Seinem Volk und mit Seiner heiligen Stätte. Doch es verspottete die Boten G“ttes, verachtete Sein Wort und verhöhnte Seine Propheten, bis der Zorn G“ttes sich gegen Sein Volk erhob, so dass es keine Heilung mehr gab.’ (Diwrej Hajamim / Chronik II, 36, 14-16)

Unsere Weisen sagten: Womit kann man die zehn Stämme und Jehuda und Binjamin vergleichen? Mit zwei Personen, die sich während der Regenzeit in ein neues Gewand hüllen. Einer zog von der einen Seite, der andere von der zweiten Seite, bis das Gewand zeriss. So auch die zehn Stämme beteten die Götzen von Schomron unaufhörlich an; die Stämme Jehuda und Binjamin beteten die Götzen von Jeruschalajim immer weiter an, bis sie die Zerstörung Jeruschalajims verursachten. (Einleitung von Ejcha Rabba)

’Es war im neunten Jahre seiner Regierung (von Zidkijahu), im zehnten Monat (Tewet) am zehnten des Monats, da kam Newuchadnezar, König von Babylonien, nach Jeruschalajim; er und sein ganzes Heer. Er belagerte es und baute Festungen ringsum. So wurde die Stadt bis zum elften Regierungsjahr des Königs Zidkijahu belagert. Am neunten des Monats (Tamus) war die Hungersnot in der Stadt gross, das Volk hatte kein Brot und die Stadt wurde durchbrochen...’ (Melachim II, 25, 12-15)

’Im fünften Monat (Aw), am zehnten des Monats... kam Newusaradan, der Henkermeister... und zündete das Haus G“ttes und das Haus des Königs an und alle Häuser von Jeruschalajim... und die ganze Mauer rings um Jeruschalajim wurde zerstört... und Newusaradan, der Oberste des Militärs, führte die hinterbliebenen Massen in die Verbannung. (Jirmijahu 52, 12-15)

Belagerung und Druck

Und die Stadt war belagert... und die Hungersnot in der Stadt war gross. 'Die Töchter Zions versammelten sich an den Marktplätzen, und als sie sich trafen, sagte eine zur anderen: Warum bist du auf den Marktplatz gekommen, du kamst doch sonst nie? Da antwortete die andere: Die Hungersnot ist schwer. Ich kann es nicht länger ertragen. Da klammerten sie sich aneinander und gingen nahrungssuchend durch die Stadt, doch konnten sie nichts finden. Sie schlangen ihre Arme um die Säulen und starben überall. Säuglinge krochen auf Händen und Füssen herum, erkannten   ihre Mütter und wollten gestillt werden. Jedoch fanden die Kinder keine Nahrung bei ihren Müttern und starben im Schosse ihrer Mütter.' (Pessikta Rabba 26)

   'Als der Bösewicht nach Jeruschalajim kam, zusammen mit den anderen Königen, glaubten sie, sie könnten es in kurzer Zeit einnehmen. Doch G'tt verlieh den Einwohnern von Jeruschaljaim Kraft, bis zum 'dritten Jahr' - vielleicht würden sie Teschuwa machen (zurückkehren). Es gab unzählige jüdische Helden, die sich im Kampf gegen die Babylonier stellten und ihnen schwere Verluste zufügten. Einer unter ihnen, Awika ben Gawrati, fing mit blossen Händen die Felsstücke auf, die der Feind gegen die Mauer schleuderte und warf sie zurück auf die feindlichen Soldaten. So erschlug er viele unter ihnen. Er hielt sogar die Steine mit seinem Fuss auf und schleuderte sie zurück.   Aber wegen unserer Sünden kam ein Wind und schleuderte ihn von der Mauer herunter. Er zerschmetterte und starb. Zu dieser Stunde wurde eine Bresche in die Mauer geschlagen, und die Babylonier drangen in die Stadt ein.' (Jalkut Schim’oni, Ejcha 1)

Fasttag als Sühne

Der Fasttag am 10. Tewet, so wie alle anderen Fasttage, ist nicht nur Ausdruck des Schmerzes   und der Trauer, sondern eher ein Wachrufen unserer   Herzen zur Teschuwa - zur Rückkehr. Es ist für uns einerseits eine Erinnerung an die Sünden unserer Väter, andererseits aber auch eine Mahnung an unser eigenes Gewissen, damit wir uns wieder dem Guten zuwenden. So wie es geschrieben steht (Wajikra 26, 40): `Wehitwadu et Awonam we’et Awon Awotam... - und sie werden ihre Schuld, und die Schuld ihrer Väter bekennen.' (Rambam Hilchot Ta’anijot Kap. 5)

Die Weisen sagten: `Jeder Generation, in deren Tagen das Heiligtum nicht aufgebaut wurde, wird angerechnet, als ob sie es zerstört hätte.' (Talmud Jeruschalmi, Joma 1, Halacha 1) Denn jede Generation hat die Möglichkeit G'ttes Gnade zu 'erwecken', so dass Israel erlöst werde, seine Zerstreuten wieder in das Land zurückkehre und der Tempel wieder aufgebaut werde.

Wie ist dies zu erreichen? Durch vollkommene Teschuwa - Rückkehr - und Wiedergutmachung vergangener Sünden. Solange die Erlösung nicht kommt ist dies ein Zeichen, dass wir unsere eigenen Sünden nicht wieder gutgemacht haben und auch diejenigen unserer Väter noch tragen. So wird die Verzögerung, die wir verursachen so betrachtet, als ob wir – G-tt behüte - selbst die Zerstörung verursacht hätten.

Wenn auch das Heiligtum zerstört ist und Israel im Exil lebt, unser Land verlassen und in den   Händen von Fremden ist, so hat G'tt Sein Volk doch nicht verstossen. Keine Verbannung auf ewig bedeutet dies, und auch die Zerstörung Seines Heiligtums ist nicht endgültig. Verbannung, Zerstörung und Schmerz sind nur vorübergehend und können zu jederzeit, mit G'ttes Barmherzigkeit, wieder in Freude und Jubel verwandelt werden.    

Vertreibung - aber kein 'Ausspeien'

Der Vers `Damit das Land euch nicht ausspeie, wenn ihr es verunreinigt, so wie es das Volk, das vor euch da war ausgespien hat' (Wajikra 18, 28) ist nicht nur eine Warnung, sondern auch ein Versprechen. Hier gibt G'tt Israel die Zusicherung, dass, sogar wenn es das Land verunreinigt, es Isreal nicht für ewig ausspeien wird. Nur die Völker, die vorher dort gewohnt hatten, waren für immer vom Land 'ausgespien'. Doch für Israel liegt der Fall anders. Wir wurden unserer Sünden wegen vertrieben. Wir werden aber zurückkehren und es als ewigen Erbteil in Besitz nehmen. Es hängt von unserem Willen ab wieder zu G'tt zurückzukehren und mit der g'ttlichen Gnade, die baldige Erlösung herbeizuführen.

Der Sinn des Fastens ist darum als Unterdrückung unserer Triebe und Einschränkung von Vergnügungen aufzufassen. Es soll unsere Herzen öffnen und uns zu guten Taten bewegen. Nur so können wir erhoffen, dass G'tt uns die Tore Seiner Gnade wieder öffnet.

'Darum ist jeder verpflichtet es sich zu Herzen zu nehmen, sich seiner Taten bewusst zu werden und während dieser Tage Busse zu tun. So wie es bei den Einwohnern von Nin’we heisst: 'Und G'tt sah ihre Taten' (Jona 3,10)...und unsere Weisen bemerken hierzu: 'Es heisst hier nicht, Er sah ihren Sack, ihre Asche und ihr Fasten, sondern ihre Taten...' (Ta’anit 16a) Daraus entnehmen  wir, dass der Zweck des Fastens Reue bedeutet.

'Wenn man fastet, aber dabei ziellos umhergeht und sich mit nutzlosen Dingen befasst, hat man das Unwesentliche ergriffen und die Hauptsache beiseite gelassen. Doch Reue alleine, ohne Fasten genügt nicht. Denn es ist für diese Tage ein ausdrückliches Gebot der Propheten einen Fasttag einzuhalten.

Unsere Weisen sagten: "Von jedem Fasttag, der nicht vorschriftsmässig eingehalten wird, sagt die Schrift: 'Sie erhob ihre Stimme zu mir, darum hasste ich sie.' " (Talmud Jeruschalmi, Ta’anit Kap. 2)                                                                            Fortsetzung folgt s.G.w.

Zeittabelle

aus Olamenu, bearbeitet und ergänzt von S. Weinmann

1. Tewet An diesem Tage wurde Esther zum Palast von König Achaschwerosch gebracht (Esther 2,16). Er wählte sie als seine Königin, und so bereitete der Ewige die Rettung des jüdischen Volkes aus den Händen von Haman vor, der bald Premier-Minister werden sollte. Dies zeigt, dass Haschem die "Heilung" (Esther) vor dem "Leiden" (Haman) vorbereitet.
8. Tewet Im Jahre 3515 (246 vor der bürgerlichen Zeitrechnung), versammelte König Ptolemaios ll. Philadelphos von Ägypten 72 jüdische Weisen, ohne ihnen zu enthüllen, was er von ihnen wollte. Er brachte sie in verschiedene Zimmer. Der König sagte ihnen: "Übersetzt die Thora von Mosche, Eurem Lehrer, ins Griechische". Ptolmaios was sicher, dass es unmöglich sei, dass alle die gleiche Übersetzung wählen würden. G“tt liess aber ein Wunder geschehen, und alle hatten die gleiche Übersetzung (Talmud Megilla 9a)! Die Übersetzung ist bekannt als Septuaginta, und ist die älteste Übersetzung des Chumasch (5 Bücher der Torah) ins Griechische.
9. Tewet Im Jahr 3442 (319 vor der bürgerlichen Zeitrechnung) starb Esra, der Schreiber. Er war der grösste Führer in den Anfangsjahren nach der babylonischen Verbannung. Als er aus Babylonien nach Erez Jisrael kam, bemerkte er, dass viele Juden nichtjüdische Frauen geheiratet hatten und nichtjüdische Kinder hatten. Hätte man diesem Zustand kein Ende gesetzt, so wäre das jüdische Volk für immer geteilt gewesen, und in fast jeder Familie fänden sich nichtjüdische Mitglieder.
Dank Esra schickten die jüdischen Männer ihre nichtjüdischen Familien fort und beschlossen, in Zukunft keine Mischehen mehr einzugehen.
Esra führte unter Anderem folgende Bräuche ein:
1) Am Schabbat-Nachmittag, am Montag und Donnerstag früh in der Thora zu lesen und jeweils 3 Männer zur Thora aufzurufen.
2) An Montagen und Donnerstagen, wenn die Leute für das "Leinen" (Thora-Vorlesung) in die Stadt kamen, sollte das Bejth-Din (jüdisches Gericht) bereit sein, Streitfälle zu behandeln.
3) Am Donnerstag die Kleider für Schabbat zu waschen
4) Dass die Frauen am frühen Morgen backen sollten, um Brot für die Armen zu haben.
9. Tewet Nechemja ben Chachlia starb (nach gewissen Meinungen im Jahre 3442). Im Buch Nechemja lesen wir, dass er Schuschan verliess, obwohl er dort ein hoher königlicher Beamter war. Er hatte die Erlaubnis des Königs erhalten, nach Jerusalem zu gehen, weil er gehört hatte, dass die Juden, die mit Esra dorthin zurückgekehrt waren, unter schlechten Bedingungen und in Schande lebten und dass die Stadt Jeruschalajim in Trümmern lag und ihre Tore abgebrannt waren. Er veranlasste die Juden die Heilige Stadt und ihre Mauern wieder aufzubauen.
10. Tewet "Das Wort von Haschem kam zu mir (in Babylonien) im 9. Jahre im 10. Monat (Tewet) am 10. Tage, (im Jahre 3336) und sagte: 'Oh, Menschensohn, schreibe dir den Namen von eben diesem Tage (den Wochentag) auf: Der König von Bawel belagert Jeruschalajim an eben diesem Tage'." (Jecheskel 24, 1-2) An diesem Tage begann die Belagerung Jerusalems, die mir der Zerstörung des ersten Bet-Hamikdasch (Tempel) endete. Der Prophet Jecheskel, der bereits in Babylonien weilte, bekam durch Prophetie die Kunde was an eben diesen Tag vor den Toren Jeruschalajims geschah. Er verkündete dies den Juden. Dadurch, dass seine Verkündung später von den Vertriebenen bestätigt werden würde, würden alle an ihn und nicht an die falschen Propheten glauben.
10. Tewet Mal’achi, der letzte Prophet, starb im Jahre 3448. In seiner letzten Prophezeiung (Mal’achi 3, 22-24) sprach er über das Kommen des Maschiach: "Gedenket der Lehre Mosches meines Dieners, dem ich am Berge Chorew für ganz Israel Gesetze und Rechte aufgetragen habe. Siehe, ich sende Euch Elijah, den Propheten, bevor eintrifft der grosse und ehrfurchtgebietende Tag des Ewigen. Er wird das Herz der Väter durch ihre Kinder zurückführen und das Herz der Kinder durch ihre Väter, dass ich nicht komme und die Welt vernichte." (Denn sollte nicht der Prophet Elijahu zuerst kommen und Eltern durch ihre Kinder oder umgekehrt zur Teschuwa (Rückkehr zu den Gesetzen und Rechten) bringen, müsste der Ewige die Welt (grosse Teile davon) vernichten).
10. Tewet Rabbi Natan Adler Hechassid (der Fromme) wurde in Frankfurt am Main im Jahre 5502 (1741) geboren. Im Alter von 14 Jahren wurde er von Rabbi Chajim Josef David Azulai ("Chido") als frühreifes Kind bewundert. Er war unter anderem ein Talmid (Schüler) des Penej Jehoschua, und gründete später die grosse Jeschiwa in Fürth. Viele seiner Schüler wurden grosse Thoragelehrte, seine berühmtesten Schüler waren Rabbi Mosche Sofer, der "Chatam Sofer" und Rabbi Abraham Bing, Distriktrabbiner in Würzburg. Er war so bescheiden, dass er seinen Schülern nicht erlaubte, ihn einfach "Rabbi" zu nennen (das würde bedeuten, dass er ihr einziger Lehrer war), sondern "Rabbi Natan". Sein Haus war Tag und Nacht offen, und es gab selten einen Moment, da nicht Weise, Thoragelehrte oder arme Leute dort anzutreffen waren.
20. Tewet In der Nacht des 20. Tewet 4965 = 13. Dezember 1204 hauchte Moses ben Maimon, der Rambam, seine reine Seele aus. Einer der Grössten, die das Volk Israel je besessen, war aus dieser Welt geschieden. Juden und Muselmanen trauerten um ihn. Als die Nachricht von seinem Tode nach Alexandrien kam, ordnete die Gemeinde ein allgemeines Fasten an und las im G''ttesdienst aus dem ersten Buch Samuel Kap.4, in welchem folgende Worte geschrieben stehen: "Gewichen ist die Herrlichkeit von Israel, denn hinweggenommen ist die Lade G'ttes." Seinem letzten Wunsche entsprechend wurde Maimonides nach Tiberias überführt.

Copyright © 2020 by Verein Lema'an Achai / Jüfo-Zentrum.

Zusätzliche Artikel und Online-Schiurim finden Sie auf: www.juefo.com

Weiterverteilung ist erlaubt, aber bitte verweisen Sie korrekt auf die Urheber und das Copyright von Autor und Verein Lema'an Achai / Jüfo-Zentrum.

Das Jüdische Informationszentrum („Jüfo“) in Zürich erreichen Sie per E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! für Fragen zu diesen Artikeln und zu Ihrem Judentum.

PopFeed: The email recipient specified is either empty or invalid. Please check the plugin options.

Drucken