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Noach wurde nicht schlecht, er wurde nur profan - (Rav Frand Noach 5779 - Beitrag 1)

Noach wurde nicht schlecht, er wurde nur profan

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Nachdem Noach und seine Familie die Tejwa (Arche)    verlassen hatten, lehrt die Torah: "Und Noach, ein Mann der Erde (Isch Ha’Adama), wurde profan ("wajachel Noach“) und pflanzte einen Weinstock“ [Berejschit 9:20]. Raschi erklärt, das Wort “wajachel“ stammt von der      Wurzel ‘chulin‘ (weltlich, profan, säkular, unheilig, entweiht, Gegenteil von kodesch-heilig). Raschi schreibt: Nach dem Verlassen der Tejwa hätte er sich zuerst mit einer anderen Art Pflanze beschäftigen sollen.

Die Parascha beginnt mit "Noach war ein Zaddik (gerechter Mann) er war tamim (vollkommen, tadellos) in seinen Generationen", doch gegen Ende der Parascha ist Noach auf eine niedrigere geistige Stufe gesunken. Er war einfach geworden, irdisch und alltäglich – je nachdem wie wir das Wort ‘chulin‘ übersetzen. Anstatt hohe geistige Ziele anzusteuern, wurde er eine irdische Person. Was war seine Sünde? Er hatte einen Weinstock gepflanzt…

Wir können darüber spekulieren, weshalb er einen Weinstock pflanzte. Er war eine längere Zeit in der Tejwa gewesen. Jetzt, beim Ausstieg findet er eine gänzlich zerstörte Welt vor. Kann man sich eine entmutigendere Szene vorstellen, als zu realisieren, dass die Menschheit wieder von neuem beginnen muss? Ist es so erstaunlich, dass Noach einen Weinstock pflanzte? "Gibt Wein für verbitterte Seelen" spricht Schlomo Hamelech [Mischlej 31:6]. Es ist verständlich, dass ein depressiver und bitterer Mensch nach einem Weg sucht, um sich aufzuheitern. "Wein macht die Herzen der Menschen froh " [Tehillim 104:15]. Noachs Tat war sehr verständlich. Er fühlte sich alleine und verlassen. Es war an der Zeit, dass er etwas für sich tun musste!

Raw Simcha Wasserman sagt, dies ist die Definition von "er machte sich profan (chulin)". Es war kein Verbrechen. Es war keine Sünde. Es war einfach chulin – nicht heilig, sondern der profane, irdische Zugang. Noach hätte der Berufung, die er während der Jahre vor und in

der Tejwa gefolgt war, auch nachher fortfahren sollen.

Was tat er in der Tejwa? Er fütterte die Tiere. Er kümmerte sich um alles, das auf der Erde überlebt hatte. Deshalb hätte – ohne Rücksicht auf seine Müdigkeit - sein Ziel sein sollen: "Ich muss der Menschheit wegen weitermachen. Ich muss den Rest der Welt ernähren. Ich muss sicherstellen, dass die Menschheit Fortbestand hat."

Wenn ein Mensch seine Berufung in der Ernährung und Erhalt der Welt erkennt, würde er Weizen oder wenigstens Gemüse pflanzen. Es ist vielleicht verständlich, wenn man für jemanden der depressiv ist, einen Weinstock pflanzt, doch es ist chulin. Dann macht man nicht weiter auf dem Pfad der Grösse, den Noach bis jetzt beschritten hatte. Dies ist die Essenz der Aussage von Chasal (unseren Weisen): Er machte sich profan.

Es ist paradox, aber auch Awraham pflanzte. Awraham pflanzte jedoch einen "Ejschel" (Baum) [Bereschit 21:33]. Gemäss einer Erklärung von Raschi, ist "Ejschel" ein Akronym für Achila (Essen), Schtija (Trinken) und Lina (Logis). Awraham fühlte sich dazu verpflichtet, anderen zu helfen. Er wollte eine Herberge haben und Gäste versorgen. Noach war anders. Er sündigte nicht, indem er den Weinstock pflanzte. Er betonte mit dieser Tat den Unterschied zwischen sich selbst und Awraham. Er machte sich chulin. 


 

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