Raw Frand zu Parschat Chaje Sara 5769
Efron vergass sich, als er das Geld klimpern hörte
Der Midrasch beschreibt Efron als einen Menschen, der "niwhal leHon" war – ein Mensch, der den Kopf verlor, als er das Geld sah, welches Awraham bereit war, für den Grabplatz zu bezahlen.
Allerdings scheint hier auf den ersten Blick etwas nicht zu stimmen. Awraham wandte sich an die Söhne von Chet. Er teilte ihnen mit, dass er einen Grabplatz benötige. Efron stand vor allen anderen auf und sagte in einem Anfall von Grossmut, er würde Awraham einen Grabplatz schenken, ohne irgendwelche Bezahlung. Er sagte, es sei ihm eine Ehre, Awraham das Land schenken zu können.
Doch Awraham beharrte darauf, dass er das Feld nicht als Geschenk wollte. Er wollte dafür zahlen. Efron erwiderte, "Was sind schon läppische vierhundert Silberstücke zwischen Freunden. Du must mir nichts zahlen."
Plötzlich erwähnt Efron einen Preis! Was ist geschehen? Wo ist der Wandel erfolgt? Weshalb ändert sich Efron plötzlich von einem generösen, freizügigen Menschen zu einem 'Was sind schon vierhundert Silberlinge zwischen Freunden?'
Raw Simcha Sissel beschreibt ein Ereignis aus dem Leben des Rambam. Eine Gruppe weiser Menschen sprach ihn an und erklärte, dass sie die Natur einer Katze so ändern könnten, dass die Katze ebenso anmutig, höflich und grosszügig wie ein Mensch sein würde und als Butler arbeiten könnte. Der Rambam wandte ein, dass es unmöglich sei, die Natur einer Katze zu ändern.
Die Gruppe ‘weiser Männer’ machte sich während den nächsten Wochen daran, eine Katze zu dressieren. Sie brachten sie dazu, auf ihren beiden Hinterbeinen zu gehen. Sie zogen ihr einen kleinen Anzug an. Sie lehrten sie, ins Zimmer tretende Menschen zu ihren Plätzen zu begleiten. Und wirklich, die Katze führte sich genau wie ein Butler auf. Dann dressierten sie sie, einen kleinen Becher zu halten und die Menschen zu bedienen, wenn sie an ihren Plätzen waren. Sie luden den Rambam ein, um ihm ihre Leistung vorzuführen und ihm zu beweisen, dass es möglich sei, ein Tier so zu dressieren, dass es sich genau wie ein Mensch verhält.
Die Katze begrüsste den Rambam und begleitete ihn zu seinem Platz. Als der Rambam sich setzte, holte er eine Schachtel aus seiner Tasche hervor. In der Schachtel war eine kleine Maus. Als die Katze sich mit dem gefüllten Becher dem Rambam näherte, öffnete er die Schachtel und liess die Maus auf den Boden fallen. Plötzlich vergass die Katze, dass sie ein Butler war, liess den Becher zu Boden fallen und jagte der Maus nach. Nun wandte sich der Rambam an die weisen Männer und sagte, "Eine Katze ist eine Katze und wird immer eine Katze bleiben."
Raw Simcha Sissel folgerte daraus, dass wenn ein Mensch nicht an sich selbst arbeitet, er auch wie eine Katze sein kann. Manchmal wird er nett und anmutig und kultiviert sein. Doch wenn man seine Schwachstelle trifft, hat er sich nicht unter Kontrolle und opfert alles für eine "Maus". Awrahams Worte zu Efron: "Ich bin bereit für das Feld Geld zu zahlen. Nimm es von mir" trafen Efrons Schwachstelle Das Präsentieren der Silber-Schekalim entsprach dem Konfrontieren der Katze mit der Maus. Augenblicklich vergass sich Efron. Das Klimpern und der Geruch des Geldes war alles was es brauchte, um seinen Grossmut abzuwerfen und zu einem gierigen, sich nach Geld gelüstenden Grundstücksmakler zu werden.
Jeder Mensch hat in sich seine eigene “Maus”, manchmal wird dies Geld oder Essen sein, andere Male körperliche Gelüste. Wir alle haben die Sache, die uns von einem Menschen auf das Level eines zweibeinigen Tieres zurückwerfen kann.
Eine Katze kann kein ‘Mensch’ werden. Doch ein Mensch KANN ein ‚Mensch‘ werden. Ein Mensch kann lernen, sich selbst zu beherrschen. Dies ist eigentlich die geistige Aufgabe des Menschen auf dieser Welt. Die Herausforderung, die sich uns Menschen stellt, ist ‚sich nicht zu vergessen‘, wenn wir uns den potentiellen Gelüsten der Welt stellen müssen. Wir wollen nicht wie die Katze werden, die hinter der Maus herjagt.
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