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Raw Frand zu Parschat Wajischlach 5766

Wie man lernt, mit seinen Worten „knausrig“ zu sein

Im ersten Vers zur Parscha dieser Woche [Bereschit 32:4] gibt uns Raschi eine Lektion in der Grammatik des T’nachs. (Das Hebräisch verwendet einbuchstabige Vorsilben wie „Hej“ für „die“, „Bejs“ für „in“ oder „mit“, „Kaf“ für „wie“ oder „Lamed“ für „zu“.) Zu den Worten „Arzah Se’ir“ erklärt Raschi, dass das Anfügen des Buchstabens „Hej“ als Nachsilbe gleichwertig ist der Voranstellung eines „Lamed“ als Vorsilbe. Wenn demzufolge „Hej“ an das Wort „Arez“ („Land“) angefügt wird, was zum Ausdruck „Arzah“ (Alef-Rejsch-Zadi-Hej) führt, so bedeutet dies „zum“ Lande Se’ir. Dies bedeutete das gleiche, wie wenn die Torah „Le’Arez“ (Lamed-Alef-Rejsch-Zadi) Se’ir geschrieben hätte.

Man kann sich die Frage stellen, wieso die Torah eine solche grammatikalische Regel benützt? Was gewinnt man durch diese Sprachregelung, ein „Hej“ anstelle der üblichen Vorsilbe hinzuzufügen, wenn man in beiden Fällen die gleiche Anzahl Buchstaben benötigt?

Zu dieser Frage fand ich eine wunderbare Erklärung im Namen von Rav Jizchak Vorker. Das erste Gebot für die Führung eines Geschäftes oder für jedes finanzielle Unternehmen ist, das Anfallen von Kosten möglichst lange hinauszuzögern. Wer die Wahl hat, jetzt oder erst später zu bezahlen, wird es immer vorziehen, das Geld später und nicht früher auszugeben. Wenn ich weiss, dass ich über dreissig Tage Zahlungsfrist verfüge, so warte ich lieber mit der Zahlung zu. Wieso soll ich jetzt bezahlen?

So schauen wir auf das Geld. Geld ist wertvoll für uns. Wir benötigen Geld. Wir müssen unsere Geldquellen sorgfältig behandeln. Wir versuchen, unser Geld so lange wie möglich zu behalten. Wir geben es nur aus, wenn es nicht anders geht.

Das Verhältnis der Torah zu Worten und zur Rede ist das Gleiche wie unser Verhältnis zu Geld. Wenn ich die Wahl habe, ob ich ein Wort oder einen Buchstaben erst jetzt oder etwas später ausspreche, so sollte ich so knausrig in meinem Umgang mit ihm sein, dass ich eine Äusserung dieses Wortes oder Buchstabens so weit wie möglich hinauszögere. Die Torah betont diesen Gedanken in unserem Pasuk, indem sie es vorzieht, den Buchstaben Hej erst am Ende des Wortes „auszugeben“, als den Buchstaben „Lamed“ am Anfang des Wortes zu verwenden. Die Torah weicht von ihrer üblichen Schreibweise ab, um uns diese Lehre zu vermitteln.

Wir müssen lernen, mit unseren Worten gleich wie mit unserem Geld zu geizen. Eine Vielzahl von Sünden begehen wir mit unserem Mund. Wenn man die Liste der „Al Chet“’s („für die Sünde von …“), die Litanei unserer Sündenbekenntnisse an Jom Kipur, durchsieht, fällt sofort auf, dass vorwiegend Sünden erscheinen, welche vom Sprechen herrühren: Verleumdung, üble Nachrede, Spott, vulgäre Sprache. So viele Sünden begehen wir mit dem Mund. Aus Raschi’s grammatikalischer Belehrung können wir entnehmen, dass wir mit dem Gebrauch jeden Buchstabens sorgfältig umgehen müssen.

Quellen und Persönlichkeiten:
Raschi (1040 - 1105) [Rabbi Schlomo ben Jizchak]: Troyes (Frankreich) und Worms (Deutschland); "Vater aller Torahkommentare".

Rav Frand, Copyright © 2007 by Rav Frand und Project Genesis, Inc und Verein Lema'an Achai / Jüfo-Zentrum.

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