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Schewat/ Paraschat Beschalach

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Raw Frand zu Parschat Wajigasch 5769

Rollt das Thema meines Verkaufs nach Ägypten nicht wieder auf!

Als Josef seine Brüder mit der Botschaft an Ja'akow nach Kena'an zurücksandte, dass sein verloren geglaubter Sohn wohlauf sei und in Ägypten lebe, trug Josef ihnen auf: "Streitet nicht auf dem Weg" (al tirgesu baDarech) [Bereschit 45:24]. Raschi zitiert Chasal, und übersetzt die Worte "al tirgesu baDarech" mit: "lasst euch nicht auf halachische Diskussionen ein, damit der Weg euch nicht aufregt (ihr euch nicht verirrt)."

Diese Auslegung von Chasal scheint einem wohlbekannten biblischen Pasuk zu widersprechen, der sich auf die Worte der Torah bezieht: "Du sollst sie deinen Kindern lehren und über sie sprechen, wenn du zuhause bist und WENN DU AUF DEM WEG GEHST, und wenn du dich hinlegst und wenn du dich erhebst". [Aus dem ersten Abschnitt des Schema - Dewarim 6:7].

Die einfache und wahrscheinlich korrekte Auflösung dieses scheinbaren Widerspruchs ist, dass es darauf ankommt, was man lernt. Torah-Worte von einer Kassette zu hören, wenn man im Auto unterwegs ist, ist sicherlich erlaubt. Man sollte es aber unterlassen, sich mit einer langwierigen Analyse komplizierter Talmud-Abschnitte zu beschäftigen, damit man nicht von der Reise abgelenkt wird und einen Unfall verursacht.

Letztens sah ich zur Aufforderung von Josef eine grundlegende Erklärung im Sefer Pri Tewua:

Es ist nichts dabei, wenn man sich auf der Reise über den Daf haJomi oder den Wochenabschnitt unterhält. Ganz im Gegenteil, es ist angebracht, solche Diskussionen zu führen. Hier wollte Josef seine Brüder jedoch davon abhalten, eine ganz bestimmte Halacha zu diskutieren. Er wollte nicht, dass sie die Korrektheit ihrer Taten ihrer Handlungen im Zusammenhang mit seinem Verkauf analysieren.

Als die Brüder Josef verkauften, entstand dieser Beschluss aufgrund ausführlicher Diskussion und nachdem sie dessen Rechtmässigkeit überprüft hatten (Halacha leMa'ase)! Sie bildeten ein Bet Din (jüdisches Gericht) und kamen zum Schluss, dass Josef des Status eines Verfolgers (Rodef) hatte, der aus dem Verkehr gezogen werden musste, bevor er tödliches Unheil anrichten könne.

Die Torah lehrt uns, dass die Brüder, nachdem sie Josef in die Grube geworfen hatten "sich hinsetzten und Brot assen" [Bereschit 37:25]. Weshalb ist diese Aussage wichtig?

Unsere Weisen sagen, dass ein jüdisches Gericht fasten muss, wenn es über ein Todesurteil berät. Sie müssen fasten, bis sie zum endgültigen Entscheid gekommen sind. Der oben erwähnte Pasuk lehrt uns, dass die Brüder ein Bet Din bildeten, um über Josefs Schicksal zu entscheiden. Sie fasteten, während sie diskutierten. Erst nachdem sie zu ihrem Entscheid gekommen waren, und dieses Urteil gefällt hatten, setzten sie sich, um ihr Fasten zu brechen und Brot zu essen.

Jetzt waren die Brüder in Ägypten wieder mit Josef vereint. Die Szene als Josef sich seinen Brüdern offenbart, ist eine der dramatischsten und fesselndsten Begebenheiten der Torah. Josef fragte, ob sein Vater noch lebe. Josef weinte. Die Brüder weinten. Die Brüder sahen nun, dass sie falsch gehandelt hatten. Sie sahen, dass Josef kein Rodef war, sondern, dass er die ganze Zeit an ihrem Wohlergehen interessiert war.

In einer solchen Situation würden normale Menschen - zehn Brüder, die gemeinsam einen derart schrecklichen Fehler gemacht hatten - nach einem Sündenbock suchen. Josef dachte, sobald sie unterwegs waren, würden sie beginnen, einander die Schuld zuzuschieben: "Es war deine Schuld!" "Du bist derjenige, der dies gesagt hat!" "Du hast jenes gesagt!" Er sah voraus, dass wieder ein grosser Streit zwischen den Brüdern entstehen könnte.

Also trug er ihnen auf: "Beschäftigt euch nicht mit dieser Halacha!" Rollt die ganze Sache nicht wieder auf, um zu entscheiden, ob ihr nach der Halacha Recht hattet, mich in die Grube zu werfen oder zu verkaufen oder nicht!

Josef wusste, dass die Himmlische Führung (Haschgacha Pratit) die Ereignisse so geführt hatte. Es wäre nutzlos, würden die Brüder versuchen, einander die Schuld zuzuschieben, angesichts der Tatsache, dass sie nur die Marionetten im Himmlischen Plan waren. Beschuldigt euch nicht gegenseitig. Man kann niemandem die Schuld geben. Der ganze Ablauf der Ereignisse ist in ein Mysterium gehüllt. Solche Mysterien können nicht von Menschen verstanden werden. Reitet nicht darauf herum, ja, diskutiert es nicht einmal auf eurem Heimweg!

Der Bet Jisrael, der Gerer Rebbe schreibt, dass diese Erklärung gut mit Raschis berühmten Kommentar übereinstimmt, die er auf die Worte "Und (Ja'akow) sah die Wagen, die Josef geschickt hatte, um ihn zu bringen, und der Geist von Ja'akow ihrem Vater lebte auf." [Bereschit 45:27]. Raschi erklärt, dass die Wagen (Agalot) eine verschlüsselte Nachricht an Ja'akow waren. Sie sagten aus, dass sich Josef noch daran erinnerte, dass sie, als sie das letzte Mal alleine zusammen waren, die Gesetze des Eglah Arufa lernten (Kalb, das durch Genickschnitt getötet wird). [Dewarim 21:1-9]

Auf welche verschlüsselte Botschaft bezieht sich Raschi hier? Das Hauptmerkmal des Kapitels von Eglah Arufa ist das ungelöste Rätsel (lo noda). Es ist nicht bekannt, wer für die Ermordung des Menschen verantwortlich ist, der unterwegs gefunden wurde. Die Fakten sind unbekannt. Josef schickte eben diese Botschaft an seinen Vater: Was mit mir geschehen ist, ist ein Rätsel. Deshalb trug er den Brüdern auf, nicht miteinander zu diskutieren, wer Recht hatte und wer nicht. Lo Noda - die Gründe bleiben unbekannt. Aus irgendeinem Grund wollte Haschem, dass es so geschehe, also geschah es auch so. Die Brüder sollten sich nicht für ihre Tat verantwortlich fühlen. Deshalb sagte er ihnen: "Rollt das Thema nicht wieder auf."



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