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Schewat/ Paraschat Beschalach

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Raw Frand zu Parschat Beschalach 5763

Aus "bitter" kann "süss" werden

Die Parscha dieser Woche enthält das berühmte "Lied am Meer" ("As jaschir"). Der Midrasch erzählt, dass Mosche G'tt sagte: "Es ist mir bewusst, dass ich gegen Dich mit dem Wort "As" (damals) gesündigt habe, so wie in der Torah steht: 'Seit damals ("mej'as") als ich vor Pharao stand, hast du diesem Volk Schlechtes erwiesen.' [Schemot 5:23] Deshalb will ich Dich mit dem Wort "As" preisen, so wie geschrieben steht: 'Damals (As) sang Mosche'. [Schemot 15:1]" Dieser Midrasch bedarf einer Erklärung.

Auf die Beschreibung der Spaltung des Schilfmeeres - wahrlich die frühen Tage der jüdischen Nation - folgt die Begebenheit, dass das jüdische Volk drei Tage lang durch die Wüste gezogen war und kein Wasser gefunden hatte. Sie kamen an einen Ort, der Marah hiess. Sie konnten das Wasser dort jedoch nicht trinken, weil es bitter war. Da murrten sie bei Mosche und fragten, was sie denn trinken sollten. Mosche betete zu G'tt. G'tt zeigte Mosche einen Baum. Mosche warf den Baum ins Wasser und das Wasser wurde süss. Daraufhin konnten die Juden das Wasser geniessen.

Der Midrasch fügt hinzu, dass die Rinde des Baumes, den G'tt Mosche zeigte, selbst ausgesprochen bitter war. Das Bitterwasser wurde durch die Hinzufügung eines bitteren Baumes süss gemacht.

G'tt hat nicht die Angewohnheit Wunder zu vergrössern. Unauffällig wäre es gewesen, das Wasser mit etwas Süssem süss zu machen. Somit versteckt sich dahinter eine Lehre. Diese Lehre muss ziemlich wichtig sein, weil sie unmittelbar nach der Spaltung des Schilfmeeres, früh in der Entwicklung des jüdischen Volkes, erteilt wird.

Die Lehre dieser Begebenheiten ist (um ein Prophetenwort zu zitieren): "Aus Bitterem kommt Süsses." [Schoftim 14:14] Manchmal kann aus bitterstem Schmerz das süsseste Resultat entstehen. G'tt versucht seiner Nation eine Lehre zu erteilen. Dies ist eine harte Lehre, welche die jüdische Nation und jede Nation überhaupt, schlucken muss. Und diese Lehre gilt nicht nur für die Völker, sondern auch für den Einzelnen. Zustände, die uns überaus bitter erscheinen, können die süssesten Ergebnisse zeitigen. Ein Mensch, der leidet und bittere Zeiten durchstehen muss, kann nicht abschätzen, welche süssen Resultate diesen Umständen entspringen können. Bitteres Holz in bitterem Wasser kann schlussendlich Süsses hervorbringen. Das ist die Lektion, die wir schon früh lernen mussten und die wir rückblickend immer und immer wieder erlebt haben. Umstände, die so aussahen, als ob wir eine bittere Pille zu schlucken hätten, erwiesen sich im Nachhinein als himmlische Rettung ("Jeschuat Haschem").

Damit verfügen wir auch über den Schlüssel zum Verständnis des obigen Midraschs, der darüber spricht, wie Mosche das Wort "As" verwendete. Mosche spielte nicht bloss mit den Worten. Mosche sagte nicht einfach: "Weil ich das Wort 'As' in der Vergangenheit im schlechten Sinn verwendet habe, gebrauche ich jetzt das gleiche 'As' zum Guten."

Das erste "As" war im Grunde genommen eine Frage: Welches positive Resultat kann der ganze Schmerz und alles Leiden, welches das jüdische Volk über sich ergehen lassen musste, schon zeigen? "Die Lage dieses Volkes hat sich von dem Moment an ("mej'as") verschlimmert, seit dem ich vor Pharao gestanden bin. Warum kann dies positiv sein? Was ist daran süss?"

Die Antwort darauf ist, dass alles Leiden und alle Quälereien der jüdischen Nation zum Guten gereichten. Statt, dass sie, so wie G'tt es Avraham vorausgesagt hatte, 400 Jahre in Ägypten bleiben mussten, reichte eine Verweildauer von nur 210 Jahren. Unsere Weisen lehren nämlich, dass die Länge des ägyptischen Exils wegen der Härte der Unterdrückung verkürzt wurde. Dies rettete sie schlussendlich, weil sie Ägypten sonst nicht mehr hätten verlassen können. Wären sie länger geblieben, wären sie geistig zu tief gesunken, um noch an ein Weggehen denken zu können.

Damit kann das, was Mosche im obenerwähnten Midrasch sagt, wie folgt verstanden werden: "Ich will einen Lobgesang mit dem gleichen Wort "As" anstimmen, welches eine Situation beschrieb, in der ich keinen Silberstreifen mehr am Himmel sah - damals umgeben von der Bitterkeit der ägyptischen Sklaverei. Jetzt kann ich zurückschauen und stelle im Nachhinein fest, dass alles Leiden einen Sinn hatte. Ich erkenne jetzt, dass aus der grössten Bitterkeit die süsseste Erlösung entstehen kann. Mej'as (aus der Bitterkeit) jatza matok (entstand Süsses)."


Quellen und Persönlichkeiten:
Midrasch: Erklärung zur Torah, oft mit Gleichnissen.



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