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Schewat/ Paraschat Beschalach

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Raw Frand zu Parschat Mischpatim 5765

Die Sünde des Sklavenbesitzers

In der Parscha dieser Woche beschreibt die Torah die Gesetze über den gepfriemten Sklaven. Er wurde für eine Dauer von sechs Jahren in die Knechtschaft verkauft. Ist diese Zeit abgelaufen, wird er in die Freiheit entlassen. Die Torah sagt jedoch: Wenn er nach Ablauf dieser Zeit bei seinem Herrn bleiben will, bringt man ihn zum Gerichtshof, sein Ohrläppchen wird gelöchert und er bleibt „für immer“ ein Knecht.

Unsere Weisen erklären, wieso eine solche Bestrafung für diesen Sklaven angebracht ist: „Das Ohr, welches am Sinai vernommen hat: „Ihr sollt Meine Knechte sein“ und dann einen anderen Herrn über sich setzt, dieses Ohr soll gelocht werden!“

Rav Israel Salanter bemerkt, dass das Ritual des Ohrlochens nicht nur für den Sklaven eine Strafe bedeutet; auch dem Herrn ist diese Handlung unangenehm. Es ist schliesslich nicht eine besonders erbauliche Handlung, einem anderen einen Pfriemen durch das Ohrläppchen zu ziehen. Rav Israel Salanter frägt: Wieso wird der Herr bestraft? Was hat er falsch gemacht? Im Gegenteil: Der Herr muss ein wunderbarer Mensch gewesen sein. Er ist ein so netter Kerl, dass der Sklave nach sechs Dienstjahren bei ihm bleiben will. Was ist der Lohn für seine Nettigkeit? Er muss zusehen, wenn das Ohr seines Sklaven auf blutige Art gelocht wird.

Rav Israel Salanter gibt folgende Antwort: Es ist die Schuld des Herrn, wenn er ein Umfeld schafft, in dem der Sklave es vorzieht, ein Knecht zu bleiben und nicht ein freier Mann zu werden. Wäre das Haus des Herrn ein jüdisches Heim, wie es sein sollte, hätte der Knecht, welcher sechs Jahre hier gelebt hat, begriffen, dass der Mensch nicht dazu erschaffen wurde, um einem Herrn aus Fleisch und Blut zu dienen. Er hätte niemals einen Gedanken darauf verschwendet, die Knechtschaft über die vorgeschriebenen sechs Jahre hinaus zu verlängern.

Kein Jude sollte glücklich sein, wenn er als Sklave arbeitet, als Magd zu leben hat, Kinder hat, die ihm nicht gehören, gegenüber einem anderen Menschen ein Nichts darstellt und vollständig unterworfen ist. „Ich bekomme drei Mahlzeiten im Tag; für meine Bedürfnisse ist gesorgt“ reicht nicht. Es fehlt der Wunsch nach Wachstum und Aufstieg. Ein solches Leben voller Gleichgültigkeit ist nicht das Leben eines Juden. Wenn ein Herr ein solches Klima der Gleichgültigkeit fördert, ist er mitschuldig und muss deshalb am unangenehmen Ritual des Ohrlöcherns teilnehmen.


Quellen und Persönlichkeiten:
Rav Israel Salanter (1810 – 1883): Gründer der Mussarbewegung (Förderung des geistigen Wachstums und der charakterlichen Integrität); Kovno, Wilna; Litauen.



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