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Schewat/ Paraschat Beschalach

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Raw Frand zu Parschat Teruma 5770

Wie man den Esszimmertisch mitnehmen kann

Zu dieser Parscha existiert ein faszinierender Rabbejnu Bachja. Im Abschnitt, der vom Schulchan (Tisch) handelt [Schemot 25:23-30] bespricht er zuerst die Symbolik, die hinter dem Tisch und den Schaubroten, welche auf dem Tisch lagen, steht. Danach sagt er - al Derech haMidrasch (andeutungs-weise) – dass der Ausdruck Schittim (Akazienholz, aus dem der Tisch gefertigt war) ein Akronym ist für Schalom, Towa, Jeschua, Mechila (Frieden, Gutes, Rettung (Hilfe), Vergebung). Er weist darauf hin, dass auch der Aron (Bundeslade) und der Misbe’ach (Altar) aus Akazienholz gemacht wurden, aus demselben Grund.

Rabbejnu Bachja sagt, dass alle Gaben – repräsentiert durch Frieden, Gutes, Rettung und Vergebung – welche das jüdische Volk während der Zeit des Tempels erhielt, nur durch die Geräte des Tempels zu uns kamen.

Rabbejnu Bachja frägt dann, dass dies gut und recht war, solange der Tempel stand – wir hatten alle diese Geräte, um uns mit diesen wunderbaren Berachot zu versorgen – doch was ist heutzutage, wenn wir schon 2000 Jahre im Exil sind? Er zitiert einen berühmten Abschnitt im Talmud "Nun, da der Tempel nicht mehr steht, sühnt der Mensch durch seinen Tisch" [Chagiga 27a]. Was ist unser "Schulchan" (Tisch), der für uns sühnt, seit wir keinen Tempel mehr haben? Unser Esszimmertisch.

Was der Mensch mit seinem Tisch tut – wenn er den Armen zu essen gibt und die Braut willkommen heisst und gute Taten ausführt – dies ist sein Altar der Sühne. Wenn man an seinem Schabbat Tisch sitzt und von andern umgeben ist, mit denen man seinen Überfluss teilt, so wird sein Tisch zu seinem Altar der Sühne.

Und endlich sagt Rabbejnu Bachja: "Es ist ein Gebrauch der frommen Leute in Frankreich, das Holz ihres Esszimmertisch für ihren Sarg zu benutzen."

Denken wir darüber nach. Ein Mann isst viele Mahlzeiten am Tisch seines Freundes. Dann geht er zum Begräbnis dieses Freundes und sieht ihn im ebendiesen Holz seines Tisches begraben werden!

Der Sinn dieses Brauchs – so Rabbejnu Bachja – war, um einen Menschen zu lehren, dass man nichts in die nächste Welt nimmt, ausser der Wohltätigkeit die man in seinem Leben geübt hat und das Gute, das man an seinem Tisch mit anderen geteilt hat. Die Wohltätigkeit, die Gäste, die Witwen, die Waisen, die Ba‘alej Teschuwa, denen man zu essen gegeben hat und der Einfluss, den man an seinem Tisch auf andere hatte, dies ist alles, was man mit sich nimmt.

Unsere Weisen sagten [Traktat Berachot 54b] "Wer seinen Tisch verlängert (hama’arich beSchulchano) wird lange Tage haben und lange Jahre". Als ich in England war, schaute ich mir Windsor Castle an, wo die Königin an den Wochenenden wohnt. In diesem Palast war der längste Tisch, den ich je gesehen habe – fünfundsiebzig Stühle passten um ihn herum! Doch unsere Weisen sprachen nicht darüber.

Unsere Weisen sprachen nicht über die Länge des Tisches, sondern darüber, was wir tun, wenn wir (lange) an ihm sitzen.

Raw Schawel zitiert in einer Fussnote zu Rabbejnu Bachja ein Werk namens Siftej Kohen, wonach das Akronym von SCHuLCHaN (Tisch) lautet: SCHamur Likewura CHessed Nidwotecha (Aufbewahrt für dein Begräbnis ist die Güte deiner Freigiebigkeit). Der Tisch ist der Altar für Versöhnung in unserer Generation – nur Güte und Wahrheit begleiten uns in die wahre Welt.



Rav Frand, Copyright © 2010 by Rav Frand und Project Genesis, Inc und Verein Lema'an Achai / Jüfo-Zentrum.

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