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Schewat/ Paraschat Beschalach

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Raw Frand zu Parschat Wajakhel 5762

Auf kurze Sicht fragwürdig, aber langfristig sinnvoll

Im aktuellen Wochenabschnitt finden wir (ähnlich wie in Parschat Ki Tissa) diesen Passuk (Vers): "Sehet, G’tt hat mit Namen berufen ("kara beSchem") Bezalel, den Sohn von Uri, den Sohn von Chur" [Schemot 35:30]. Bezalel war der "Generalunternehmer" des Mischkan’s (Stiftzeltes). Jedes Mal wenn von ihm die Rede ist, betont die Tora seine Abstammung und erwähnt seinen Vater und Grossvater. Chur, Bezalels Grossvater, war derjenige, der aufstand und sich heftig gegen das Goldene Kalb wehrte. Dafür zahlte er mit seinem Leben. Dies war auch einer der ernüchternden Gründe, der Aron bewog, dem Wunsch des Volkes nach dem Goldenen Kalb nachzugeben.

Man könnte meinen, dass Chur sein Leben vergebens geopfert hat. Sein Tod bewirkte nichts. Er versuchte, das Jüdische Volk von der Schaffung des Goldenen Kalbes abzuhalten, aber sie töteten ihn und verfertigten es trotzdem. Die Tora weist jedoch bei jeder Gelegenheit auf Bezalels Abstammung von Chur hin und will damit betonen, dass Chur nicht umsonst starb.

Chasal (unsere Weisen) sagen, dass Bezalel für den Bau des Mischkan erwählt wurde, weil er beZel kel - in G'ttes Schatten - war. Er wurde nicht deshalb ausgewählt, weil er der Frank Lloyd Wright (ein berühmter Architekt) seiner Generation war. Wir finden nirgends einen Hinweis darauf, dass er ein grosser Architekt oder ein grosser Fachmann war oder sonst alle notwendigen Fähigkeiten für diese anspruchsvolle Tätigkeit besass. Was Bezalel jedoch auszeichnete, war seine unglaublich starke Beziehung zu G'tt. Eine solche Beziehung zu G'tt war Vorbedingung dafür, den Platz auf dieser Welt zu schaffen, auf dem die G'ttliche Präsenz (Haschra'at HaSchechina) ruhen würde.

Woher hatte Bezalel die Eigenschaft von beZel kel? Die Tora betont – indem sie auf seine Abstammung von Chur hinweist – dass diese Eigenschaft nicht von ungefähr kam. Diese Eigenschaft hatte er von seinem Grossvater geerbt. Diese Eigenschaft von Chur, die Bereitschaft für G'ttes Ehre sogar sein Leben zu opfern ("mosser Nefesch zu sein"), wurde durch seinem Sohn Uri auf seinen Enkel Bezalel übertragen.

Wir schauen immer auf das Endresultat: Hat Chur nun etwas erreicht oder nicht? Hielt er die Juden von der Sünde ab oder nicht? Aus dieser engen Sicht hatte Chur versagt. Sie machten das Goldene Kalb trotzdem. Diese enge Auslegung stützt sich jedoch auf unsere beschränkte Weltsicht. Aus der Sicht G'ttes hingegen ist die Sache nicht abgeschlossen. Die Hingabe eines Grossvaters und seine Aufopferung ("Messirat Nefesch"), welche in seiner Zeit nutzlos erscheinen, können eine starke Wirkung auf Leistungen künftiger Generationen haben.

Zudem, so sagen unsere Weisen, war das Mischkan Sühne für die Sünde des Goldenen Kalbes. Die Bemühungen Bezalels, des Abkömmlings von Chur, führten zur Sühne.
Somit war Chur derjenige, der die Sühne für die Sünde, die er verhindern wollte, in Gang setzte. In Wirklichkeit stoppte Chur das Goldene Kalb - er vereitelte seine Wirkung, indem er durch seine Tat die Sühne in die Wege leitete.

Die Lehre aus diesem Vers ist, dass wir nicht immer auf sofortigen Erfolg bedacht sein sollten. Wir leben in einer Gesellschaft, in der sogar die Express-Post nicht mehr rasch genug ist. "Schick's mir per Fax und zwar sofort!"

Dies ist nicht G'ttes Art. Der Erfolg kann oft nicht sofort gemessen werden. Chur's Errungenschaften konnte man nicht unmittelbar erkennen. In Wirklichkeit veranlasste Chur jedoch die Sühne für die Sünde des Goldenen Kalbes.

Deshalb wird grosses Gewicht auf das Wort "Re'uh" ("Sehet"), mit der Bezalel vorgestellt wird, gelegt. "Re'uh" bedeutet: "Denk darüber nach" - schaue, wie das Leben manchmal spielt.



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