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Raw Wein zu Parschat Acharei Mot 5768

Gedenke das Gute, das Menschen tun

In der Regel werden die Wochenabschnitte Acharej Mot und Kedoschim zusammengeleint. Ein altes jüdisches Sprichwort sagt, dass “Acharej mot” – nach dem Tod eines Menschen – dann: “Kedoschim” – erinnert man sich seiner plötzlich nur noch als nobel und heilig. Diese Einstellung hat ihren Ursprung in der alten jüdischen Tradition, dass man von Dahingeschiedenen nicht schlecht spricht. Natürlich sind wir uns bewusst, dass nicht alle Verstorbenen die begeisterten Grabreden verdienen, die über sie gehalten werden, und doch setzt sich die jüdische Tradition in dieser Sache durch.

Der Schulchan Aruch erlaubt ausdrücklich, dass bei Grabreden etwas "übertrieben" werden darf. Wie stark diese "Übertreibung” sein darf, bleibt absichtlich vage formuliert und wird dem Urteilsvermögen des Redners überlassen.

Mein Vater erzählte mir einmal, dass zu seiner Amtszeit als Rabbiner in Chicago ein bekannter jüdischer Gangster starb. Seine Familie hatte etwas mit der Synagoge zu tun, in der mein Vater als Rabbiner amtierte, und sie bestanden darauf, dass mein Vater diesen mit ihnen verwandten Gangster in einer Grabrede preisen solle.

Um sicher zu stellen, dass viele Menschen an der Beerdigung teilnehmen würden, engagierte die Familie einen sehr berühmten Kantor, um die Gebete zu singen. Sie hängten Plakate in der ganzen Nachbarschaft auf, um die Leute über dieses Beerdigungs-Konzert zu informieren, und wie erwartet tauchte eine grosse Menge Menschen bei der Beerdigung auf.

Mein armer Vater, der grosse Schwierigkeiten hatte, irgend etwas Positives über den Verstorbenen zu sagen, erklärte schliesslich in seiner sehr kurzen Grabrede: “Dieser Mann muss sehr viele gute Taten und Gefallen im Privaten und Versteckten getan haben, von denen wir nichts wissen. Schauen Sie nur die Menschenmenge an, die zu seiner Beerdigung gekommen ist, um ihm die letzte Ehre zu erweisen!”

Die Torah selbst bestätigt diese Einstellung und dieses Benehmen gegenüber den Toten. Von den zwei Söhnen Aharons, Nadaw und Awihu, deren Tod das Thema des ersten Pasuk in unserer Parscha ist, berichtet die Torah, dass sie ihren eigenen Tod verursacht hatten, indem sie “ein fremdes Feuer (Weihrauch)” auf G’ttes Altar darbrachten. Unsere Weisen schreiben im Talmud, dass diese zwei Söhne von Aharon auch noch andere Fehler gemacht hatten – unter anderem weigerten sie sich, zu heiraten, sie hatten vor dem Betreten des heiligen Ortes ihres späteren Unglücks Wein getrunken, und sie hatten eine ehrlose Einstellung gegenüber den Stammesälteren, Mosche und Aharon.

All dies hielt Mosche nicht davon ab, seinen trauernden Bruder Aharon damit zu trösten, dass Haschem eben dieses Ereignis gemeint habe, als Er Mosche sagte, „biKrowai ekadesch" – durch den Tod derjenigen, die Mir am nächsten und am liebsten sind, wird Haschems Name in dieser Welt geheiligt.

Nachdem die Torah uns aufzeigt, dass ihr Tod durch die Sünde des Nahebringen von “fremden Feuer” verursacht wurde, fährt sie fort und beschreibt die Verschiedenen als „Krowai – Meine Nächsten und Liebsten.“ Von hier ist es klar ersichtlich, dass wir nicht auf den Fehlern und Mängeln anderer Leute herumreiten sollen, insbesondere nicht nach ihrem Tod. Andere zu beurteilen ist Haschems Aufgabe und Menschen nach ihrem Tode mit Schmutz zu bewerfen, ist gewiss nicht jüdische Tradition. Das Verbot von Laschon hara – schlechter Nachrede – gilt bei Toten (gemäss Cherem haKadmonim) ebenso wie bei den Lebenden.



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