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Raw Frand zu Parschat Bamidbar 5769

Zähle die Köpfe der Männer ... nicht die Köpfe der Leviten

Parschat Bamidbar beginnt mit der Zählung des Klal Jisrael. Im Buche Bamidbar gibt es zwei verschiedene Zählungen - eine zu Beginn der vierzigjährigen Wüstenwanderung und eine am Ende dieser vierzig Jahre. Aus diesem Grund wird das Sefer (Buch) Bamidbar im Talmud als Chomesch haPekudim (das Buch der Zählungen) bezeichnet. Aus demselben Grund wird es in nichtjüdischen Quellen „Numeri" genannt.

Mosche wurde aufgetragen: "Nehmet die Gesamtsumme der ganzen Gemeinde der Söhne Israels auf, nach ihren Familien, nach dem Hause ihrer Väter, mit Zählung der Namen, alle Männlichen nach ihren Köpfen." [Bamidbar 1:2]. In Hebräisch existieren verschiedene Ausdrücke für "Zählen". Einer ist "lifkod", ein weiterer "limnot". Hier benutzt der Pasuk den sonderbaren Ausdruck "se‘u et Rosch kol Adat Bne Jisrael" - was wörtlich übersetzt bedeutet "erhebet die Köpfe aller Kinder von Israel".

Der Schem miSchmuel sagt, dass die Zählung hier dem Aufbau des Selbstbewusstseins diente. Die Tatsache, dass jeder individuell gezählt wurde, sollte den Wert jedes Einzelnen betonen. Die Botschaft an jeden Menschen war: "Du zählst!" Dieses Erlebnis "erhob ihre Köpfe".

(Es ist interessant, dass es während der letzten Volkszählung in den USA (2000) einen grossen Aufruhr gab, da Menschen nicht teilnehmen wollten. Sie wollten das Formular nicht ausfüllen und sie wollten die Fragen nicht beantworten. Dies ist eine ganz andere Denkweise, als die der Torah. Die Zählung in der Torah wird als "erhebe die Köpfe der Kinder von Israel" angesehen. Für uns ist es eine Ehre gezählt zu werden!)

Die Torah schränkt die Zählung ein, indem sie sagt, dass die Kinder von Lewi NICHT mit dem Rest der Jehudim gezählt werden. Sie mussten separat gezählt werden. Die Torah formuliert dies negativ: "Nur den Stamm Lewi zählst du nicht, und ihre Gesamtzahl nimmst du nicht auf unter die Söhne Israels." [Bamidbar 1 :49]. Raschi erklärt, weshalb sie separat gezählt wurden - weil sie die private Legion des Allmächtigen sind. Dies erklärt aber nicht die wiederholte Warnung - zuerst, dass man die Lewiten nicht zählen soll und dann, dass man ihre Köpfe nicht unter dem Rest der Jehudim aufnehmen soll.

Weshalb brauchen die Lewiten diese Förderung ihres Selbstwertes nicht, dass auch "ihre Köpfe erhoben werden?" Der Chatam Sofer erklärt, dass die Lewiten diese Selbstbestätigung nicht brauchten, dass sie davon vielmehr hätten Schaden nehmen können. Wenn jemand eine führende Position im Klal Jisrael inne hat und dies realisiert, so wollen wir nicht, dass ihm diese Tatsache zu Kopf steigt. Es könnte dazu führen, dass er sich von den Bedürfnissen und Schmerzen der Nation nicht mehr betroffen fühlen würde.

Raw Mordechai Kaminetzky erklärt diese Idee in der folgenden Geschichte über Raw Chaim Meisels, den Rabbi von Lodz.

Raw Meisels ging einmal mitten im Winter zu einem reichen Menschen, um Geld zu sammeln, damit sich arme Familien der Stadt Holz zum Heizen kaufen konnten. Er klopfte an die Tür des angesehenen Mannes in einer bitterkalten Nacht. Der Butler öffnete die Tür und forderte den Rabbi auf, einzutreten. Der Rabbi weigerte sich, einzutreten. Er entschuldigte sich damit, dass seine Stiefel schlammig waren und er die sauberen Böden nicht schmutzig machen wolle. Der Butler beharrte darauf, doch der Rabbi weigerte sich standhaft.

Endlich kam der Besitzer des Hauses selber zur Tür und bat den Rabbi doch bitte einzutreten. "Es ist eiskalt dort draussen, Sie müssen eintreten!" Immer noch weigerte sich der Rabbi, der Einladung Folge zu leisten und beharrte darauf, dass er lieber draussen bleiben wolle. Der Hausbesitzer stand an der Tür, zitternd vor Kälte und sagte zu Rabbi Meisels, "Ich weiss nicht, wie es mit Ihnen steht, doch ich habe Angst, dass ich mir eine Lungenentzündung holen werde. Würden Sie nicht doch hereinkommen?" Der Rabbi war endlich einverstanden, unter der Bedingung, dass seine Bitte erfüllt werden würde. Der reiche Mann war bereit, allem zuzustimmen, wenn der Rabbi nur eintreten würde, sodass er die Tür schliessen könne.

Rabbi Meisels trat ein und sagte zum reichen Mann "Wir haben fünfzig Familien in der Stadt, die Holz brauchen, um zu heizen. Wirst du sie mit Holz versorgen?" Der reiche Mann war sofort einverstanden.

Doch er war neugierig. Er fragte Rabbi Meisels: "Ich habe Ihnen schon früher Geld gegeben. Weshalb haben Sie mich plötzlich heute gebeten, draussen zu stehen?" Der Rabbi antwortete "ich wollte, dass Sie wissen, was es heisst, zu frieren, bevor ich um diese Spende nachsuche."

Diese Botschaft - "Ich will, dass dir die Bedürfnisse der Jehudim bewusst sind." - ist ähnlich wie der Dialog zwischen Rabban Gamliel und Rabbi Jehoschua im Talmud [Brachot 28].

Rabban Gamliel, der damals der Nassi (Fürst) war (und damit eine ähnliche Stellung wie der König von Israel einnahm) kam, um Rabbi Jehoschua in dessen Haus zu besuchen. Rabban Gamliel sagte, von den verrussten Wänden des Hauses sei ersichtlich, dass Rabbi Jehoschua im Kohlenhandel tätig sei. (Rabban Gamliel war sich nicht bewusst, dass Rabbi Jehoschua so arm war, dass er in einem Haus mit schwarzen Wänden wohnte und es sich nicht leisten konnte, sie zu reinigen oder zu malen. Er war nicht im „Kohlengeschäft"). Rabbi Jehoschua antwortete scharf: "Wehe der Generation, deren Führer sich nicht der Armut der Schüler der Weisen bewusst sind."

Dies, so schreibt der Chatam Sofer, war der Grund des Befehls, die Lewiten nicht zu zählen und auch "ihre Köpfe nicht zu erheben". Die Lewiten sind die geistigen Führer und Ratgeber des Klal Jisrael. Es steht ihnen nicht zu, ihren Kopf über andere Menschen zu erheben. Es muss alles getan werden, damit sie sich nicht noch wichtiger fühlen, als es ihr natürlicher Status bereits mit sich bringt. Führer, denen die Sensibilität fehlt, mit den Bedürfnissen der Menschen mitzufühlen und zu leiden, können nicht wirksam arbeiten. Das bedeuten die Worte von Rabbi Jehoschua im Traktat Brachot: „Wehe der Generation, deren Führer sich nicht der Armut der Schüler der Weisen bewusst sind."



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