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Schewat/ Paraschat Beschalach

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Raw Wein zu Parschat Mass’ej 5768

Ein Buch der Erinnerungen

Mit der dieswöchigen Parscha wird der erzählerische Teil der Torah beinahe abgeschlossen. Alle Stationen und Lagerorte des jüdischen Volkes während ihres vierzigjährigen Aufenthaltes in der Wüste Sinai sind genaustens aufgeführt.

Was ist der Sinn hinter dieser heiligen Beschreibung der Reiseroute? Auf den ersten Blick erscheinen einem die Pesukim wie eine Liste von verschiedenen Plätzen und Oasen, welche der heutigen Generationen meist völlig unbekannt sind. Sogar der genaue Ort des Berges Sinai, des niedrigen Berges, auf dem die Torah dem Volke Israel und der Welt gegeben wurde, ist das Thema vieler archäologischer und historischer Diskussionen.

Welchen Wert haben dann alle die Namen und Orte, die in der Parscha aufgezählt sind? Diese Frage stammt selbstverständlich nicht von mir. Seit jeher haben die Weisen Israels versucht zu enträtseln, weshalb die Namen der Orte in der Wüste in unserer Parscha auftauchen. Viele Kommentatoren, ja selbst der Midrasch haben tiefere Bedeutungen gefunden, sowie moralische Lehren, die hinter der Erwähnung sowie der Schreibweise der Namen liegen. Namen wie Kiwrot haTa'awa – die Begräbnisstätte von Lust und Verlangen – sind natürlich einfach zu verstehen.

Viele Namen und Orte, die in der Parscha erwähnt werden, können jedoch nicht einfach ihren Erklärungen zugeordnet werden. Die Meister der Kabbala und des Chassidut haben aus diesen Namen mystische und sogar prophetische Andeutungen herausgelesen. Sie haben ihnen die Dimension einer anderen Welt gegeben.

Obwohl solche Ideen vielleicht unseren Geist ansprechen, gilt dennoch die Regel der Torah – ejn haMikra jozej midej Peschuto – ein Vers der Torah umfasst stets auch seine wörtliche Bedeutung. Deshalb bleibt die Frage, warum die Liste der Ortsnamen in der Wüste Sinai derart ausführlich festgehalten ist.
Raschi lässt uns erahnen, was die moralische Lehre ist, die wir von der Ortsliste in der Torah lernen können. Sie diente und dient noch heute als ein Buch der Erinnerungen. Gleich einer Familie, die bei fröhlichen und traurigen Geschehnissen zusammenkommt und über alten Fotografien in Erinnerungen schwelgt, so lässt uns die Torah hier in dieser Parscha in solchen Erlebnissen verweilen.

Reminiszenzen und Nostalgie sind Bestandteile des Leims, der Familien und Generationen zusammenhält. Erinnerungen an gemeinsame Erlebnisse gehören zum Familien-Gut. Ohne die Liste, wo wir in der Sinai Wüste waren und was uns dort widerfahren ist, wären alle grossen moralischen Herausforderungen, Fehlschläge und Lektionen, der damaligen Zeit verstummt, wenn nicht verloren.

Ich bin mir sicher, dass es uns allen bewusst ist, dass das Benennen von Strassen in der ganzen Welt der Vergangenheit Leben, Erinnerung und Fortbestand geben soll, um die Gegenwart zu stärken und uns Glauben an die Zukunft zu schenken. Während ihres langen Exils haben sich die Jehudim stets daran erinnert, wo sie sich aufhielten und was ihnen geschehen ist. Dies ist ein wichtiger Beitrag zu unserem Überleben. Es gilt den Namen dieser historischen Orte Beachtung zu schenken. Sie sind unsere Familien Fotografien und sie garantieren uns Wegleitung für die Zukunft.

Schabbat schalom.



Rav Frand, Copyright © 2008 by Rav Frand und Project Genesis, Inc und Verein Lema'an Achai / Jüfo-Zentrum.

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