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Schewat/ Paraschat Beschalach

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Raw Lam zu Parschat Ejkew 5766

Welches Gebet hat eine Chance erhört zu werden?

„Wenn ihr nun gut auf Meine Gebote hört, die Ich euch heute gebe, Haschem, euren G’tt, zu lieben und Ihm mit eurem ganzen Herzen zu dienen…“ [Devarim 11:13]

„Ihm mit deinem ganzen Herzen dienen: Mit Dienst des Herzens meint man das Gebet.“ [Raschi]

Einige Gedanken zum Gebet sind hilfreich, damit wir das, für das wir so viel Zeit aufwenden, besser würdigen. 1. Wieso erbitten wir uns überhaupt Dinge von Haschem? Können wir nicht davon ausgehen, dass Haschem weiss, was wir benötigen? 2. Wieso können wir die Hoffnung hegen, mittels unserem Gebet Haschem’s Meinung zu ändern? Glauben wir denn wirklich, dass wir mit Informationen aufwarten können, welche zuvor noch nicht bekannt waren?

Der Talmud stellt die rhetorische Frage: „Wer ist ein Angehöriger der Kommenden Welt?“ „Jeder, der das Schema dem Gebet vorangehen lässt!“ [Berachot 9b] Wir stellen uns die Frage: „Was ist der grosse Vorzug, wenn wir das Schema-Gebet dem Schemonej Esre-Gebet (welches unsere Bitten an Haschem enthält) voranstellen?“

  1. „Schema“ heisst mehr als „hören“; es fordert Israel auf zuzuhören. Wieso steigen unsere Chancen, erhört zu werden, wenn wir eine Beziehung als Zuhörer aufbauen, und dies gerade hier bei der Zusammenstellung der Gebete? Wieso funktioniert dies auf solche Weise? Der Maharal schreibt: „Das Gebet, welches ein Mensch an Haschem richtet, zeigt, dass er von Ihm abhängig ist, dass er Ihn braucht und dass alles nur durch Ihn Bestand hat …“ Wer als Zuhörer beginnt, verhilft sich zu einer guten Ausgangslage und gibt diesem Zwiegespräch, welches wir Gebet nennen, ein besseres Umfeld.
  2. Schema ist ein Gelöbnis absoluter Treue. Wir haben Haschem mit unserem ganzen Herzen, Seele und Kraft zu lieben. Wir müssen zu allen Zeiten darüber reden, wenn wir uns niederlegen und wenn wir aufstehen. Wir müssen dies unseren Kindern lehren und wir haben diese Ergebenheit auf unserem Herzen, auf unseren Häuptern und an den Türen unserer Häuser sichtbar werden zu lassen. Wow! Das ist vollständige Hingabe. Stellen Sie sich vor, Sie betreten das Büro Ihres Chefs im Gebäude eines Grosskonzerns und verlangen zwei Handys, drei Sekretärinnen, einen brandneuen Geländewagen, ein Spesenkonto über CHF 50'000.- und bevor Sie die volle Liste aufgezählt haben, unterbricht Sie der Chef: „Wer sind Sie, dass sie einfach so hereinschneien und derart kostspielige Ansprüche stellen?“ Sie verlassen den Raum und versuchen das Unmögliche, nämlich im zweiten Anlauf einen guten ersten Eindruck zu machen. Dieses Mal sagen Sie: „Hallo, mein Name ist (Name einfüllen). Ich bin Ihr Mann von der Ostküste. Meine Aufgabe besteht darin, ihre Produkte in die Schaufenster aller Läden der Küste entlang, landauf, landab, zu bringen …“ Es ist möglich, dass der Chef Ihnen bereits ins Wort fällt, bevor Sie geendet haben: „Sie benötigen einige Handys, einen neuen Geländewagen, drei Sekretärinnen um die Bestellungen zu bewältigen, ein grosszügiges Spesenkonto, um Kunden anzuwerben, etc.“

Analysieren wir das. Diese Bitte findet gnädigeres Gehör, weil:

  1. Es handelt sich nicht um oberflächliche oder launenhafte Wünsche. Sie wurden geprüft, ob sie Sinn machen. Deshalb verwendet man das Wort „hitpalel“, welches gemäss der Umschreibung von Rabbiner Samson Raphael Hirsch „sich selbst beurteilen“ bedeutet. Der betende Mensch hat eine kritische Prüfung vorgenommen, um zwischen spontanen Wünschen und Begehrlichkeiten und wirklich notwendigen Dingen zu unterscheiden.
  2. Es ist wahrscheinlicher, dass diese erbetenen Dinge, sofern sie gewährt werden, auch wirklich für den beabsichtigten Zweck verwendet werden, weil in der Art und Weise der Anfrage bereits die Anerkennung des Ursprungs all dieser Geschenke eingebaut ist: Zuerst bezeichnet man sich als „Firmen-Angestellter“ und anschliessend bittet man um die notwendigen Sachen.


Dieses Vorgehen orientiert sich an Chana’s Gebet [Schemuel/Samuel I, Kapitel 1]. Sie brachte eine Bitte vor, welche man nicht abschlagen konnte und welche etwa folgendermassen lautete: „Ich will ein Kind; nicht für mich, sondern für Dich!“ Und sie meinte es ernst! Das ist etwas ganz anderes. Den Willen des Allmächtigen können wir mit dem Gebet im Grunde nicht ändern. Wir sind es, die mit dem Dienst des Herzens zurechtgerückt werden.


Quellen und Persönlichkeiten:
Raschi (1040 - 1105) [Rabbi Schlomo ben Jizchak]: Troyes (Frankreich) und Worms (Deutschland); "Vater aller Torahkommentare".
Rabbi Jehuda Loeb von Prag (1525 - 1609) [Maharal]: Rabbiner, Denker und Schriftsteller.
Rabbiner Samson Raphael Hirsch (1808-1888): Frankfurt am Main, Führer der Deutsch-Jüdischen Orthodoxie.



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