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Schewat/ Paraschat Beschalach

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Raw Ciner zu Parschat Ejkew 5763

Man vom Himmel

"...Der dir in der Wüste Man zu essen gab... um dich zu prüfen. [Dewarim 8:16]

Jeder weiss, dass Leben Prüfung bedeutet. Wir kämpfen um unseren Lebensunterhalt, in der Erziehung unserer Kinder, für den Aufbau unserer Gemeinschaft. Nichts bewegt sich von allein und unsere Prüfung besteht darin, auf bestmögliche Art, mit allen Herausforderungen und Enttäuschungen umzugehen.

Wie wäre es, wenn uns unser Lebensunterhalt auf einem silbernen Teller dargereicht würde? Das wäre wunderbar! Keine Sorgen mehr mit dem Schulgeld für die Kinder und mit der Rechnung für die Dachreparatur. Wie wäre es, wenn alles wie das Man vom Himmel fallen würde? Wäre das für uns eine Prüfung? Kaum. Für uns wäre das ein Segen. Die Torah scheint jedoch etwas Anderes auszusagen.

Kaum hatte das jüdische Volk Ägypten hinter sich gelassen, beschwerte es sich: "Wären wir doch lieber von der Hand G'ttes im Lande Ägypten gestorben, als wir bei den Fleischtöpfen sassen und Brot in Fülle assen; denn ihr habt uns in diese Wüste geführt, um hier die ganze Gemeinde zu Tode hungern zu lassen." [Schemot 16:3]

Darauf entgegnete G'tt: "Siehe, ich lasse euch Brot vom Himmel herabregnen." [Schemot 16:4]. "Das Volk soll jeden Tag hinausgehen und den täglichen Bedarf auflesen, um zu prüfen, ob es Meine Torah befolgen wird oder nicht."

Die Erklärer fragen sich, welche Art von Prüfung das war. Was gibt es Besseres, als alles, was man braucht, täglich an die Haustüre geliefert zu bekommen? Ist das eine Prüfung? Das ist doch ein Segen!

Raschi erklärt, dass Haschem über die Gesetze spricht, die für das Man galten. Man konnte nichts auf die Seite legen und für den nächsten Tag aufbewahren. Am Freitag musste man eine doppelte Ration sammeln. Und so weiter. Das war die Prüfung. Hielt sich das jüdische Volk genau an die Gesetze des Mans?

Diese Prüfung wird auch in Parschat Ejkev erwähnt: "Der Eine, der dich mit Man in der Wüste speiste ... um dich zu prüfen." Sforno erklärt, dass es bei dieser Prüfung darum ging, ob die Juden die Torah auch dann einhielten, wenn sie sich nicht um ihren Lebensunterhalt zu sorgen hatten.

Ja, wenn "das Brot vom Himmel regnet", ist dies eine schwere Prüfung. Überfluss ohne Anstrengung ist eine gefährliche Sache. Er bringt viel Freizeit und hohe Bewegungsfreiheit. Was machen wir aus dieser Freizeit und dieser Bewegungsfreiheit? Brauchen wir unsere Freizeit und unsere Bewegungsfreiheit um Verbotenes zu kosten? Das ist die grosse Prüfung des Mans.

Wir alle kennen die Prüfung, die Armut darstellt. Wir kennen alle die Mühen und Nöte, die die Armut mit sich bringt. Aber auch der Überfluss, so sagt der Sforno, ist mit starken Versuchungen verbunden. Er gibt dem Einzelnen eine riesige Verantwortung. Das ist die Prüfung des Mans und er ist eine Herausforderung für viele Juden in diesen Zeiten des Überflusses.

Der Chovot HaLevavot schreibt in seinem Kapitel "Schaa'ar HaBitachon", dass einer der Gründe, wieso Menschen - anders als Tiere oder Vögel - ihren Lebensunterhalt unter grossen Mühen erwerben müssen, darin liegt, den Jezer HaRah (böser Trieb) unter Kontrolle zu halten. Hätten wir zu viel Zeit zu unserer Verfügung, wären wir nicht imstande, den Versuchungen, die er uns in den Weg legt, zu widerstehen. Im Moment sind wir zumeist zu beschäftigt oder zu müde. Und sogar so haben wir Schwierigkeiten, den Versuchungen zu widerstehen.

Der Maggid von Mezritsch sagte einmal, dass Menschen, die - G'tt behüte - Schwierigkeiten, Krankheiten oder Todesgefahren ausgesetzt sind, alle religiös werden. Sie kommen alle in die Synagoge. Sie beten insbrünstig. Sie sagen Tehillim (Psalmen) und es strömen ihnen die Tränen über das Gesicht. Sie verteilen Almosen mit vollen Händen. Aber denken wir oft an den Allmächtigen, wenn alles gut geht, wenn alles grossartig verläuft? Das ist der Test des Mans.


Quellen und Persönlichkeiten:
Raschi (1040 - 1105) [Rabbi Schlomo ben Jizchak]: Troyes (Frankreich) und Worms (Deutschland); "Vater aller Torahkommentare".
Rav Ovadia ben Ja’akov Sforno (1470 ­ 1550); Rom und Bologna, Italien; klassischer Chumascherklärer.
Rabbejnu Bachja Ibn Pakuda: Gelehrter des 11. Jahrhunderts; sein Hauptwerk ist „Chovot HaLevovot“ („Pflichten des Herzens“); Saragossa, Spanien.
Maggid von Mezritsch: Rabbi Dov Ber (gest. 1772); Chassidischer Rebbe, Schüler des Ba’al Schem Tov.



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