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Schewat/ Paraschat Beschalach

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Rav Frand zu Parschat Re'eh 5773

Zuerst das Positive

"Doch diese dürft ihr nicht essen, von den Wiederkäuern und denen mit gespaltenen Hufen (Klauen): Das Kamel, das Kaninchen und den Hasen, denn wiederkäuend sind sie, aber nicht hufgespalten, unrein sind sie euch. Und das Schwein, denn hufgespalten ist es, aber nicht wiederkäuend, unrein ist es euch, von ihrem Fleische dürft ihr nicht essen und ihr Aas nicht berühren."
[14:7-8]

Die Auflistung koscherer und unkoscherer Tiere in der Torah, die auf den ersten Blick etwas technisch erscheint, enthält viele Lehren jenseits der bloßen Details, was wir essen dürfen und was nicht.

Raw Noach Weinberg, Rosch Jeschiwa (Oberhaupt der Talmudschule) von Aish HaTorah, der in direkter Weise daran mitgewirkt hat, zehntausende Juden zu ihren spirituellen Wurzeln zurückzubringen, pflegte auf der Basis einer Gemara (Abschnitt des Talmuds) im Traktat Chullin [60b] darauf hinzuweisen, dass hier ein Beweis für einen allwissenden Schöpfer als Autor der Torah vorliege! Die Auflistung der Tiere, die wiederkäuend, aber nicht hufgespalten sind - und umgekehrt - könne nur von einem allwissenden Schöpfer erstellt worden sein. Würde denn ein Mensch seine Glaubwürdigkeit (vor über 3300 Jahren!) mit einer solchen Weissagung aufs Spiel setzen, dass zu keiner Zeit auch nur ein einziges, unkoscheres Tier - in dieser Art - auf der Welt gefunden werde, das nicht in dieser Liste enthalten ist?

Und tatsächlich: Auch mehr als dreitausend Jahre, nachdem die Torah gegeben wurde - und nach allen Recherchen nach unbekannten Tierarten seitens der Wissenschaft, wurde kein einziges solches Tier gefunden!

Abgesehen von einer Stärkung unseres Glaubens, beinhalten diese Verse aber auch eine Lehre, wie wir unsere Mitmenschen betrachten sollen.

Die Absicht dieser Verse, alle Tiere aufzulisten, die nur eines der zwei erforderlichen Kaschrut-Merkmale aufweisen, besteht natürlich darin, uns aufzuzeigen, dass sie nicht koscher sind. Würde es dann nicht sinnvoller erscheinen, diejenigen Merkmale zuerst (oder ausschliesslich) aufzulisten, die sie unkoscher machen? Die Torah hingegen hebt hervor, dass das Kamel, der Hase und das Kaninchen wiederkäuend sind, jedoch nicht hufgespalten - und das Schwein hufgespalten, aber nicht wiederkäuend.

Warum erwähnt die Torah die koscheren Merkmale zuerst, wenn die nicht vorhandenen Merkmale die einzigen sind, die wir wirklich benötigen, um diese Tiere als unkoscher abzutun?

Ein Midrasch erklärt, die Torah wolle uns beibringen, dass selbst wenn etwas nicht koscher ist, wir einen Weg finden sollten, zuerst etwas Lobenswertes darüber zu sagen. Sogar etwas so trejfenes (unkoscheres) wie Chasir (Schwein) verdient es, dass seine positive Eigenschaft hervorgehoben wird.

Wenn die Torah auf solche Weise mit unkoscheren Tieren verfährt, um wieviel mehr sollten wir darauf bedacht sein, uns dieses Verhalten gegenüber unseren Mitmenschen anzueignen?

Vorgesetzte, Angestellte, Kinder, Schüler, Kollegen und Nachbarn werden unweigerlich einige negative Eigenschaften haben. Von Zeit zu Zeit mag es auch unsere Aufgabe sein, ihnen eine negative Botschaft zu übermitteln.

Dieser Midrasch lehrt uns, dass selbst wenn wir eine negative Mitteilung kommunizieren müssen - also ihnen zu sagen, dass sie auf irgend eine Weise "unkoscher" sind, wir immer einen Weg finden sollten, ihre positiven Merkmale bzw. Eigenschaften zuerst zu betonen.

Rav Frand, Copyright © 2013 by Rav Frand und Project Genesis, Inc und Verein Lema'an Achai / Jüfo-Zentrum.

Weiterverteilung ist erlaubt, aber bitte verweisen Sie korrekt auf die Urheber und das Copyright von Autor, Project Genesis und Verein Lema'an Achai / Jüfo-Zentrum und auf Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, sowie www.torah.org.

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