Besuchen Sie jetzt unsere neue Website

logo red

Schewat/ Paraschat Beschalach

Besuchen Sie jetzt unsere neue Website

logo new 1

Raw Frand zu Parschat Schoftim 5761

Die folgenden Ermahnungen gelten auch für DICH

In der Parscha dieser Woche bekommen wir das Gebot, einen König zu ernennen [Dewarim 17:15-20]. Dies ist eines der drei Gebote, die das jüdische Volk bei der Besitznahme des Landes Israel zu erfüllen hatten. Die Pessukim (Verse) sind: "Wenn du in das Land kommst….So setze einen König über dich, den Haschem, dein G'tt erwählen wird ... Nur soll er sich nicht viele Pferde anschaffen ... auch vermehre er sich nicht Frauen („lo jarbe“), dass sein Herz nicht abweiche (vom guten Weg), auch Silber und Gold soll er nicht in grosser Menge anhäufen."

Der Midrasch in Schemot Rabba berichtet, dass Schlomo HaMelech (König Salomon) diese Gesetze rational zu erfassen versuchte. Er versuchte bei diesen Gesetzen sozusagen klüger zu sein als G'tt. Schlomo HaMelech fragte sich: "Wieso befahl G'tt, dass ein König nicht zu viele Frauen haben darf? Ist es darum, weil die Tora befürchtet, dass sein Herz abtrünnig wird?" (Immerhin ist dies eine der wenigen Stellen, in der die Tora den Grund für ein Gebot klar angibt.) "Für mich ist das kein Problem. Ich kann viele Frauen heiraten, das hat gar keinen Einfluss auf mich. Ich kann damit umgehen." Und so kam es, dass Schlomo HaMelech 1000 Frauen heiratete.

Der Midrasch erklärt, dass in diesem Augenblick der Buchstabe "Jud" (der erste Buchstabe des Wortes "Jarbe“- vermehren) zu G'tt kam und fragte: "Ist es nicht so, dass Du gesagt hast, dass nicht ein Buchstabe der Torah verloren gehen wird und Schlomo hat einen ganzen Vers zunichte gemacht!" ("Lo Jarbe" ist der Satz, der bedeutet, dass der König nicht zu viele Frauen heiraten soll. Das Wort "Lo" bedeutet "nein" oder "nicht").

G'tt antwortete dem Buchstaben "Jud" wie folgt: "Schlomo und tausend andere wie er werden zu null und nichts, aber nicht einmal ein kleiner Punkt in deinem Umriss wird verloren gehen. Du, Buchstabe Jud, und die ganze Tora sind ewig; vergehen werden der grosse König Salomon und tausend andere gleich ihm."

Und so geschah es: Schlomo's Frauen führten ihn auf Abwege. Sie hatten zu guter Letzt einen schlechten Einfluss auf ihn.

Wir können uns zu diesem Midrasch fragen, wieso gerade der Buchstabe "Jud" die Angelegenheit vor G“tt brachte. Wieso nicht das "Rejsch"? Wieso nicht das ganze Wort "Jarbe"? Wieso gerade das "Jud"?

Rav Schimon Schwab szl. bietet für diesen Midrasch eine wunderschöne Erklärung: Die grammatikalisch genaue Übersetzung des Ausdrucks "Lo Jarbe lo naschim" ist: "ER vermehre sich nicht Frauen". Wäre der Passuk (Vers) in der zweiten Person geschrieben gewesen, hätte er gelautet: "Lo Tarbe lecha naschim" (DU sollst nicht zu viele Frauen haben).

Schlomo stützte sich darauf, dass der Passuk in der dritten Person geschrieben war und argumentierte: "Ja, ER soll nicht zu viele Frauen haben. Der andere - David , Rechaw’am usw. Aber ICH? Schlomo meinte, dass dieser Passuk nicht für ihn galt. Deshalb kam gerade das "Jud" (der Hinweis auf die dritte Person) und beklagte sich, dass Schlomo's Gedankengang ein persönlicher Angriff war. Indem er die Bedeutung des „Jud“ herunterspielte, missdeutete Schlomo den klaren Sinn dieses Passuks. Dieser gilt für alle Könige; er meinte jedoch, er gelte nur für die ANDEREN Könige.

Wir stehen am Anfang des Monats Elul und vor den Jamim Nora’im, den hohen Feiertagen. Von unseren Rabbinern vernehmen wir Worte der Ermahnung. Wir hören von ihnen, wie WIR unseren Lebensweg verbessern müssen. Wir müssen wissen, dass die Rabbiner auch zu uns und nicht nur zu den anderen sprechen. An einem Anschlagbrett stand einmal: "DU bist gemeint!" Das ist der ganze Sinn von Mussar (Charakterbildung). Sie ist an DICH und MICH und alle anderen gerichtet.


Quellen und Persönlichkeiten:
Schlomo HaMelech (König Salomon): Weisester Mensch der Welt. Sohn von David HaMelech.
Rav Schimon Schwab (1908 – 1995): Rabbiner der Gemeinde Adat Jeschurun in Washington Heights, New York.



Rav Frand, Copyright © 2007 by Rav Frand und Project Genesis, Inc und Verein Lema'an Achai / Jüfo-Zentrum.

Weiterverteilung ist erlaubt, aber bitte verweisen Sie korrekt auf die Urheber und das Copyright von Autor, Project Genesis und Verein Lema'an Achai / Jüfo-Zentrum und auf Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, sowie www.torah.org.

What do you think?

Send us feedback!

Drucken E-Mail