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Schewat/ Paraschat Beschalach

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Raw Frand zu Parschat Schoftim 5763 (Beitrag 2)

Bei übler Nachrede in Wilna entweihen sie den Schabbat in Paris

Der Talmud [Eruvin 16a] lehrt, dass es zwei verbotene Tätigkeiten gibt, für die mit gewöhnlichen Opfern keine Sühne bewirkt werden kann; Sühne gibt es in diesen Fällen nur auf andere Weise. Diese zwei verbotenen Tätigkeiten sind Mord und üble Nachrede (Laschon Hara). Als Beispiel für die Sühne bei Mord wird "Egla Arufa" (die Zeremonie, bei der einem Kalb das Genick gebrochen wird) genannt. Der Pasuk

(Vers) sagt am Ende des Abschnittes von Egla Arufa [Dewarim 21:9]: "Und du sollst das unschuldig vergossene Blut aus deiner Mitte wegschaffen, denn du sollst tun, was in den Augen G’ttes recht ist." Dies ist die einfache Bedeutung dieses Pasuks: Wenn man die Mizwa (Gebot) von Egla Arufa ausführt, tut man, was "in den Augen von G'tt recht ist" und sühnt damit für das unschuldig vergossene Blut.

Ibn Esra deutet diesen Pasuk auf eine andere Weise. Ibn Esra liest diesen Pasuk als Mahnung: "Du sollst tun, was in den Augen G'ttes richtig ist (also die Mizwot im Allgemeinen einhalten) und dann wird G'tt dafür sorgen, dass kein unschuldiges Blut in deiner Mitte vergossen wird." Der Ibn Esra sagt, dass dies eine Anwendung des Prinzips "der Lohn für eine Mizwa ist eine weitere Mizwa" ist. Der Pasuk bedeutet deshalb: "Du, jüdischer Gerichtshof, sollst deine Gebote halten, um das Vergiessen von unschuldigem Blut in deiner Mitte zu vermeiden. " (Zum Beispiel: Erfülle das Gebot, Reisende zu begleiten und dafür zu sorgen, dass ihre Bedürfnisse erfüllt werden.)

Falls die Gerechten, die Gelehrten und die Ältesten ihren Pflichten nachkommen, dann werden sich alle Gesellschaftsschichten anständig benehmen und es wird kein unschuldiges Blut im Land vergossen werden.

Dies ähnelt der berühmten Lehre, die Rav Israel Salanter zugeschrieben wird: "Wenn in Wilna Laschon Hara geredet wird, hat dies einen Chillul HaSchabbat (Entweihung des Schabbat) in Paris zur Folge." Wilna war das "litauische Jerusalem" und Litauen war das "Land Israel Europas". Wilna war bekannt dafür, dass sie die Heimat grosser Gelehrter und wichtiger Torahgrössen war. Offensichtlich hielt die dortige Bevölkerung die Gesetze mit grosser Genauigkeit ein. Was waren ihre Verfehlungen? Sie strauchelten an der schwer vermeidbaren Sünde, schlecht über ihre Mitmenschen zu sprechen. Aber eine geistige Schwäche in Wilna hatte einen "Schneeballeffekt" auf die ganze jüdische Welt. Deshalb war die Folge in einer Stadt wie Paris (die bereits für ihr lockeres Verhalten bekannt war), dass Sünden von viel grösserer Tragweite, wie zum Beispiel die Entweihung des Schabbat, begangen wurden.

Genau so deutet Ibn Esra den letzten Pasuk unserer Parscha: "Wenn du sichergehen willst, dass in deinem Land kein unschuldiges Blut vergossen wird, musst du die Gesellschaft verbessern, sodass bereits "gewöhnliche" Gebote eingehalten werden, zum Beispiel das Begleiten von Gästen, Wohltätigkeit und Dinge, die in den Augen G'ttes richtig sind."

Man klagt: "Das Land ist moralisch am Sinken; die Moral ist schrecklich; die Gesellschaft kennt keine Moral usw. usw." Manchmal denken wir: "Was kann ich dagegen tun? Ich sitze in der Jeschiwa und tue, was ich zu tun habe. Ich bete. Ich lerne Tora. Was wollt ihr von mir? Ich bin gut!"

Die Lehre ist jedoch: Wenn wir das tun, was wir tun sollten, so hat dies - im geistigen Sinn - seine Wirkung auf diesen Planeten. Wenn wir aber in Wilna ... oder in Baltimore oder in Boro Park oder in Monsey oder wo wir auch leben, Laschon Hara reden, dann ist die Wirkung schädlich und wir schaffen die Basis dafür, dass andernorts die schlimmsten Sünden begangen werden.


Quellen und Persönlichkeiten:
Reb Meir Simcha HaKohen (1843 ­ 1926): Autor der Werke „Or Sameach“ zur Halacha und „Meschech Chochma“ über die Torah. Brillanter Denker und Rabbiner in Dvinsk, Russland.
Avraham Ibn Esra (1098 ­ 1167): Rabbiner, Gelehrter, Bibelerklärer; Toledo, Calahorra; Spanien.
Rav Israel Salanter (1809 ­ 1883): Gründer der Mussarbewegung (Förderung des geistigen Wachstums und der charakterlichen Integrität); Kovno, Wilna; Litauen.



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