Eine Vorschau auf die Geschichte - (Rav Frand Lech Lecha 5780 – Beitrag 1)

Eine Vorschau auf die Geschichte

Ergänzungen: S. Weinmann

Einer der Grundgedanken des Sefers (Buch) Bereschit ist "Ma'asse Awot Siman le'Banim": Die Taten der Väter sind ein Wegweiser für kommende Ereignisse in späteren Generationen. Sefer Bereschit ist ein Führer durch die Geschehnisse, die unsere Nation im Laufe der Geschichte durchmachen wird. Die Erfahrungen der Awot (Vorväter) geben uns die Stärke, um durchzuhalten.

In Paraschat Lech Lecha lernen wir über den berühmten Krieg "zwischen den Vier Königen und den Fünf Königen". Von Rav Nachman Bulman vernahm ich einmal einen Gedanken über die "prophetischen Vorhersagen für die Nachfahren", die in der Erzählung über diese kriegerischen Ereignisse stecken. Wenn man Menschen fragt, wann der Erste Weltkrieg ausgebrochen sei, antworten sie instinktiv mit "1914“. Dies ist jedoch die falsche Antwort, sagt Rav Bulman. Der Erste Weltkrieg wird in der dieswöchigen Parascha beschrieben.

Was passierte in diesem wegweisenden Krieg? Wie endete der Krieg zwischen den vier Königen und den fünf Königen? Mit einer Geiselnahme (Lot, Awrahams Neffe). Wer wurde daraufhin in die kriegerischen Ereignisse verwickelt? Awraham, unser Vorvater. Dies ist Frühgeschichte mit Prophetiecharakter.

Wir müssen unseren Atem anhalten, wenn sich grössere geschichtliche Ereignisse anbahnen und die Nationen untereinander Krieg führen. Eine Sache ist sicher: Auf die eine oder andere Weise werden Juden in den Lauf der Ereignisse verwickelt.

Ein Beispiel neueren Datums war der Einmarsch Iraks in Kuwait. Die Vereinigten Staaten schickten 250'000 Soldaten nach Kuwait. Was hatte das mit den Juden zu tun? Aus heiterem Himmel wurden die Juden mitten hineingezogen: "Wir (Irak) werden uns aus Kuwait zurückziehen, wenn die Juden die von ihnen besetzten Gebiete aufgeben...!"

Ich hatte im Geschichtsunterricht nie verstanden, was mit der "grossen Lüge" gemeint war. Wie kann der Mensch so dumm sein, etwas was offensichtlich falsch ist, zu glauben? Als Saddam Hussein diesen Vergleich zum ersten Mal machte, taten dies die Menschen als lächerlich ab. Die irakische Besetzung Kuwaits war klar nicht vergleichbar mit den Gebieten, die Israel eingenommen hatte, als es sich im Sechstagekrieg verteidigen musste. Aber Saddam Hussein wiederholte diese Lüge immer wieder, bis die Menschen zu sagen begannen: "Ja, es hat etwas an sich." Dies ist ein Beispiel für "die grosse Lüge".

Achtung! Wenn die Nationen zu streiten beginnen und Kriege sich auf der Welt ausbreiten, werden die Juden auf irgendeine Weise in den Strudel hineingezogen. Dieses Konzept findet sich zum ersten Mal hier in Paraschat Lech Lecha: "Es geschah in den Tagen von Amrafel, des Königs von Schin’ar …" [Bereschit 14:1]

Der Midrasch Rabba [42:4] sagt: "Falls du siehst, dass die Völker anfangen miteinander zu streiten, warte (mit angehaltenem Atem) auf die Stapfen des Maschiach.  Der Beweis dafür: So war es in der Zeit Awraham’s. Der Krieg der vier gegen die fünf Könige brachte die Erlösung Awraham’s (von Nimrod)". Manchmal wird einem der Zusammenhang sofort klar, manchmal versteht man ihn erst in 5 Wochen oder 5 Monaten oder sogar erst in 50 Jahren. Aber der Midrasch deutet uns an: "Warte ab: Die Juden sind zweifellos davon betroffen."

Quellen und Persönlichkeiten:

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Die Bearbeitung dieses Beitrages erfolgte durch Mitarbeiter des Jüfo-Zentrums in Zürich

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