Raw Zweig zu Parschat Jitro 5774 (Beitrag 2)

Raw Zweig zu Parschat Jitro:

Nicht Opium fürs Volk, sondern für die Elite!

„Das ganze Volk sah die Donnerstimmen und die Flammen…“ [20:14]

Raschi zitiert den Midrasch, der uns die Bedeutung des Verses lehrt, „das ganze Volk sah die Donnerstimmen“ (hebr. wekol ha’Am ro’im et ha’Kolot, wörtl. Stimmen). Auf wundersame Weise, stellte sich bei all jenen, die an einer Sehstörung litten, die Sicht wieder her. Und im selben Masse - da es im Vers heisst, „wir werden tun und hören“ (hebr. na’asseh we’nischma) - wurden all jene geheilt, die taub oder stumm waren. Weshalb war physische Vollkommenheit eine Voraussetzung für die Offenbarung am Berg Sinai?

Die Thora zerstreut den Mythos, wonach Religion vor allem ein „seelischer Halt“ für die Unsicheren und die Unglücklichen der Gesellschaft sei. Religion war stets vor allem in den niederen Gesellschaftsschichten verbreitet, weil sie Trost und Hoffnung spendet, wo der Alltag beschwerlich und bedrückend ist. Die „Eliten“ haben überwiegend die Religion gemieden. Wo Gesundheit und Wohlstand vorherrscht, erscheint häufig keine Notwendigkeit, nach G-tt zu suchen.

Als das jüdische Volk aus Ägypten auszog, war es vollbeladen mit grossem Reichtum, und es war auf wundersame Weise von allen physischen Leiden geheilt. Der Allmächtige wollte uns damit lehren, dass es in Bezug auf das Wesen der jüdischen Religion keine Missverständnisse geben soll: Sie ist keine „Religion der Armen und Unglücklichen", sondern - im Gegenteil - der Eliten!

 

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