Gute Nachrichten inmitten der Tochecha (Zurechtweisung) - (Raw Frand Bechukotai 5779)

Gute Nachrichten inmitten der Tochecha (Zurechtweisung)

Es gibt einen sehr langen und interessanten Kommentar des Ramban zu diesem Wochenabschnitt. Der Ramban versucht aufzuzeigen, dass alle schlimmen Ereignisse in der "Tochecha" [Zurechtweisung], deren Eintreffen die Torah voraussagt, falls wir die Mizwot nicht einhalten, tatsächlich eingetreten sind.

Zum Beispiel sagt der Ramban, dass der Vers "G-tt wird Euch in Schiffe nach Ägypten zurückführen", sich auf die Tage von Titus bezieht, als die Juden auf Boote geladen und als Sklaven nach Ägypten deportiert wurden. Der Ramban nennt viele verschiedene Beispiele… "Der König, den Ihr über Euch ernennen werdet…" bezieht sich auf König Agrippas. Der Vers gibt einen Hinweis darauf, dass er es nicht würdig war, König zu sein.

Zu guter Letzt sagt der Ramban, dass der Vers [26:32] "Ich werde das Land zur Öde machen und eure Feinde, die sich darin niederlassen, werden verwahrlosen" kein Fluch ist, sondern ein Segen. Es sind "gute Nachrichten" inmitten der "Tochecha". Der Vers sagt uns, dass das Heilige Land unsere Feinde nicht akzeptieren wird. Dies, sagt der Ramban, ist ein grosser Beweis [der g-ttlichen Hand] und ein Versprechen für uns. "Denn es findet sich auf der ganzen Welt kein Land, dass so gut und fruchtbar war (dass nun so verwahrlost und menschenfeindlich geworden ist)."

Der Ramban sagt, dass wer ein gläubiger Mensch sein möchte, nur auf Erez Jisrael schauen muss. Sieh, was dort über 2000 Jahre geschehen ist, als es von Arabern, Römern, Türken und Briten besetzt war. Vorher war es das schönste Land, doch unter fremder Herrschaft wurde es das ödeste und unfruchtbarste. Die Torah versichert uns, dass vom Tag an, als wir Erez Jisrael verlassen haben, dieses Land keine andere Nation oder Bevölkerung akzeptieren würde. Sie alle haben versucht, es bewohnbar zu machen, doch niemand war erfolgreich.

Dies meint die Torah, wenn sie sagt: "Eure Feinde werden darauf verwahrlosen." Keine Nation wird jemals erfolgreich sein, es zu besiedeln, ausser Klal Jisrael.

Was würde passieren, wenn die Indianer zur US-Regierung kämen und sagen würden: "Wisst ihr, vor 200 Jahren haben wir einen dummen Fehler gemacht. Wir haben Euch die Insel Manhattan zum Spottpreis verkauft - 24 Dollar. Wir erkennen es an, dass Euch ein Gewinn zusteht. Wir werden Euch 48 Dollar für Manhattan geben. Wir werden Euch 48 Millionen Dollar geben? Wir werden Euch 48 Milliarden geben?" Könnt ihr es erraten? - Kein Verkauf. Was ist in den 200 Jahren mit der Insel Manhattan passiert? Für was sie heute wert ist, würde die Regierung niemals in Betracht ziehen, sie zurückzugeben.

Man stelle sich vor, die Nichtjuden hätten darin Erfolg gehabt, das Land Israel profitabel zu machen. Man stelle sich vor, 1948 wäre es ein schönes und produktives Land gewesen. Hätten die Völker zugestimmt, es dem jüdischen Volk zurückzugeben? Doch wie der Ramban schon sagt, waren sie nicht erfolgreich. Als wir 1948 kamen, um nachzufragen, ob wir das Land zurückhaben könnten, hiess es dementsprechend: "Ihr meint diesen Streifen Land, der hart wie Eisen ist - in dem nichts wächst? Dieser wertlose Streifen Land inmitten der Wüste? Viel Glück damit!" Das ist g-ttliche Vorsehung, wie es die Torah in diesem Wochenabschnitt verspricht. 

Ich habe mich immer gefragt - wenn man sich im Nahen Osten umschaut: Saudi-Arabien hat Öl, Katar, Irak, Jemen, jedes Land hat Öl. Sogar Ägypten hat Öl. Wie kommt es, dass von unserem Heiligen Land, dem auserwähltesten aller Länder, kein Tropfen Öl ausgepresst werden kann (zumindest bis zu den neuesten Entdeckungen)? Dies bedeutet "die Augen G-ttes wachen darüber vom Anfang bis zum Ende des Jahres"? [Dewarim 11:12]

Doch was wäre 1948 gewesen, wenn die Briten auf einem "Saudi-Arabien" gesessen hätten? Was wäre gewesen, wenn sie auf einem "Kuwait" gesessen hätten? Offensichtlich wären sie nicht so versessen darauf gewesen, schwarzes Gold aufzugeben. Dies ist ein Teil von "Eure Feinde werden darauf verwahrlosen". 

Das Fazit von all dem ist, dass wenn wir eine Lehre in "Emunah" [Glauben] suchen - wenn all die anderen Wunder, die Er getan hat nicht genügen… wirf nur einen Blick auf diesen Ramban. Schaue nur auf diesen Vers - auf dieses Land. Wenn man die Augen offen hat - und nicht blind ist, wird man die Hand G-ttes und die "Haschgacha Pratit" [persönliche Vorsehung] über uns und das ganze jüdische Volk erkennen.

Persönlichkeiten

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Die Bearbeitung der Gedanken dieser Woche erfolgte durch Mitarbeiter des Jüfo-Zentrums in Zürich

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