Rav Frand zu Paraschat Korach 5779 – Beitrag 2

Nie wieder!

Als Nachwort zur Geschichte von Korach sagt der Passuk: "Und es soll niemand mehr so sein wie Korach und sein Anhang" [Bamidbar 17:5]. Gemäss einigen Zählweisen der jüdischen Gesetze ist dieser Passuk nicht einfach eine Prophezeiung. Es ist ein Verbot, eines der 613 Mizwot (Gebote und Verbote) der Torah.

Rav Chajim Schmulewitz meint, dass dieser Passuk sicherlich eine Mahnung beinhaltet, ob er zu den 613 Mizwot gezählt wird oder nicht: Der Passuk warnt uns in aller Klarheit davor, Korach und seinen Anhang nachzuahmen. Zusätzlich ist der Passuk eine biblische Prophezeiung. Es wird nie mehr einen Streit geben, der mit demjenigen von Korach und seinem Anhang vergleichbar ist. Warum? Weil in Korachs Machloket (Streit) eine Seite 100 Prozent recht und die andere Seite 100 Prozent unrecht hatte.

Die Torah weist darauf hin, dass es in Zukunft keine Machloket mehr geben wird, wo es so klar ist, wer recht hat und wer nicht. Vielleicht gibt es einmal eine Machloket, in der eine Seite zu 99 Prozent recht hat. Es mag Machloket geben, in der das Verhältnis bei 90/10 oder 80/20 zugunsten einer Seite steht. Aber so klar wie beim Streit von Korach und seinem Anhang wird es nie mehr sein.

Manchmal sind wir auf jemanden wütend oder wir befinden uns sogar im Streit mit ihm. Wir haben wahrscheinlich "fast" recht! Aber es ist eben nur "fast". Vielleicht war die Antwort des anderen auf etwas, was wir sagten oder machten, vollkommen unangebracht und gänzlich unangemessen. Und doch: Vielleicht lag der Fehler auch ein bisschen auf unserer Seite. Vielleicht hat das, was wir getan oder gesagt haben, die Reaktion ausgelöst. Eine Entschuldigung lohnt sich sogar für die 10% oder 5%, die wir mit unserem Reden oder Tun verursacht haben - sogar wenn 90% bis 95% der Schuld auf der anderen Seite liegen. "Und es soll niemand mehr so sein wie Korach und sein Anhang" bedeutet, dass niemand mehr 100 Prozent recht haben wird. Jeder macht einmal einen Fehler und deshalb ist es gut, sich zu entschuldigen.

Quellen und Persönlichkeiten:

Rav Chajim Schmulewitz (1902 – 1978): Autor des Buches “Schaj Le'Torah “; Rosch Jeschiwa Mir; Litauen; Kobe; Jerusalem.

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Die Bearbeitung der Gedanken dieser Woche erfolgte durch Mitarbeiter des Jüfo-Zentrums in Zürich

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