Raw Frand zu Parschat Schoftim 5772 (Beitrag 2)

Dort, wo das Bejt Din tagt, ist unser Zuhause

Die Parscha (Wochenabschnitt) beginnt mit dem Passuk: „Richter und Ausführungsbeamte sollst du einsetzen in allen deinen Toren (Städten), die der Ewige, dein G“tt, dir für deine Stämme gibt, dass sie das Volk in Gerechtigkeit richten" [Dewarim 16:18]. Der Sifri leitet daraus die Halacha (Torahgesetz) ab, in jeder Gegend und in jeder Stadt in Erez Jisrael (Land Israel), Gerichtshöfe zu etablieren. Sowohl auf regionaler als auch auf lokaler Stufe müssen wir in Erez Israel Gerichtshöfe (Batej Din) einrichten.

Die Halacha bestimmt, dass ausserhalb Israels Gerichte auf regionaler Stufe ausreichen. Ein Gerichtshof für jede Stadt ist nicht nötig. Es stellt sich die Frage, wieso das Land Israel und die Gebiete ausserhalb unterschiedlich behandelt werden?

Raw Mordechaj Gifter gibt folgende Antwort: Jede Gesellschaft benötigt ein Gerichtssystem, um funktionieren zu können. Eine funktionierende Gesellschaft braucht alle Arten von Gerichtshöfen: Friedensrichter, Verkehrsgerichte, Strafgerichte, Appellationsgerichte, Staatsgerichte, usw.

Mit der obigen Unterscheidung macht die Halacha folgende Aussage: In Chuz LaArez (ausserhalb des Landes Israel) brauchen wir keine vollendete Gesellschaft mit der ganzen Palette von Gerichtshöfen, weil dies hier eigentlich nicht unsere Heimat ist. Die Halacha macht klar: Wir sollen nie meinen, dass wir ausserhalb des Landes Israel über alle Einrichtungen für eine optimale jüdische Gemeinschaft verfügen können. Die Halacha will in Wirklichkeit auch nicht, dass wir ausserhalb des Landes Israel über die besten Einrichtungen verfügen. Wir sollen uns hüten zu denken "dies ist unser Zuhause" und dass wir deshalb einen Staatsgerichtshof und einen Distriktsgerichthof und alle Einrichtungen einer ausgeklügelten Gerichtsbarkeit benötigen. Wir sollen spüren, dass uns etwas fehlt und dass wir in Chuz LaArez irgendwie fehl am Platze sind.

Ich habe näheren Kontakt mit dem Nichtjuden, der Leerkassetten für meine Vorträge herstellt. Er lebt in Woodstock, Maryland. Er besitzt ein wunderschönes Haus mit einem wunderschönen Park. Wenn jemand zu seiner Villa fährt, erblickt er ein Schild: "Das gelobte Land." Er darf eine solche Aussage machen. Er besitzt ein Haus mit Umschwung und einem Swimming Pool. Für IHN ist es das gelobte Land. Für uns aber ist dies NICHT unser gelobtes Land. Für uns gibt es Zeichen, dass dies nicht unser gelobtes Land ist. Eines dieser Zeichen ist, dass wir nicht über die ganze Breite der Gerichtsbarkeit verfügen, wie sie gemäss jüdischem Gesetz im optimalen Fall sein sollte. " Denn ihr seid bis dann noch nicht zur Ruhestätte und zum Erbbesitz gekommen, den der Ewige, dein G‘tt, dir geben will" [Dewarim 12:9].

 

Quellen und Persönlichkeiten:

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