Raw Frand zu Parschat Wajakhel 5770

Geldwäscherei: Sicherstellen, dass für das Mischkan gespendetes Geld sauber ist
Der erste Passuk in Parschat Wajakhel [Schemot 35:1] bezieht sich auf die Versammlung des Jüdischen Volkes durch Mosche Rabbejnu (unser Lehrer). Die erste Raschi der Parscha informiert uns, dass diese Versammlung am Tag nach Jom Kippur stattfand, als Mosche zum letzten Mal vom Berg Sinaj hinunterkam. Obwohl die Parschiot Teruma und Tezawe, welche vom Befehl zum Bau des Mischkan’s (Stiftzeltes) handeln, vor Parschat Ki Tissa stehen, welche von der Sünde des Ejgel haSahaw (Goldenen Kalbes) handelt, ist Raschi der Meinung, dass die Sünde des Ejgels vor dem Befehl zum Bau des Mischkan’s geschah und der Bau des Mischkan’s für dieses Sünde sühnt.
Die Sünde des Ejgel geschah am 17. Tamus. An jenem Tag kam Mosche zum ersten Mal nach vierzig Tagen vom Har (Berg) Sinaj herunter und zerbrach die Luchot (Tafeln). Mosche ging daraufhin für weitere vierzig Tage hinauf, um den Allmächtigen zu bitten, das jüdische Volk ob dieser Sünde nicht zu vertilgen. Haschem vergab ihnen und Mosche stieg dann zum dritten Mal für vierzig Tage hinauf – beginnend am ersten Tag des Rosch Chodesch Elul – erhielt dann die zweiten Luchot und kam am Jom Kippur herunter. Am nächsten Morgen erhielt das jüdische Volk den Auftrag, das Mischkan zu bauen.
Es ist interessant zu bemerken, was sonst noch an jenem Tag geschah. In Parschat Jitro [Schemot 18:13] sagt der Passuk "Und es war am nächsten Tag", da sah Jitro wie Mosche Rabbejnu die Menschen richtete "vom Morgen bis zum Abend." Raschi zitiert den Sifri, dass dies "am nächsten Tag von Jom Kippur" geschah.
Es scheint, dass gemäss Raschi, " und Mosche sass den ganzen Tag um das Volk zu richten" und seine Aufforderung, Geld für den Bau des Mischkan zu spenden, am selben Tag geschahen. Der Schemen haTow weist darauf hin, dass dies kein Zufall ist. Die zwei Ereignisse sind aufeinander abgestimmt.
Wenn Mosche die Menschen bitten wollte, Geld für das Mischkan zu spenden, so musste er zuerst sicherstellen, dass das Geld wirklich ihnen gehörte. Erst nachdem Mosche bewusst wurde, dass alles Geld nicht durch Diebstahl oder Wucher erworben worden war, konnte er um Spenden für das Mischkan bitten.
Dies erinnert an den berühmten Maharscha im Traktat Ketubot, welcher die Gepflogenheit von Menschen beklagt, Geld nur um der Ehre willen zu spenden, obgleich das Geld ihnen von Rechts wegen nicht gehört. Der Maharscha beweint die Tatsache, dass Menschen durch Betrug und Diebstahl Geld von andern nehmen und dadurch den Namen G’ttes entweihen. Sie spenden grosse Geldsummen von solch illegalem Geld und erwarten dann Ehre und Ansehen von den Empfängern. Der Maharscha stellt klar, dass solche Taten unter die Kategorie von "Mizwa haba‘a beAwejra" (eine gute Tat, die durch eine Sünde zustande kommt) fallen und warnt, dass solche Taten katastrophal sind.
Bevor ein Mensch nachdenkt, wie viel Geld er spenden möchte oder wem er es geben soll, muss er nachdenken, ob dieses Geld tatsächlich sein rechtmässiges Eigentum ist.
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