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Raw Frand zu Pessach: Die Bedeutung des zweimaligen Eintauchens

Nächstes Jahr in Jerusalem - hoffentlich; die Bedeutung  des  zweimaligen Eintauchens

Jeder Pessachseder beginnt mit dem Ruf: "In diesem Jahr sind wir hier, nächstes Jahr (hoffentlich) im Lande Israel. Dieses Jahr sind wir Sklaven, nächstes Jahr (hoffentlich) frei!" Jeder Sederabend, den wir bis anhin erlebt haben, ist nur ein Schatten des wahren Pessachseders. Zu einem richtigen Pessachseder gehören auch das Pessach- und das Festopfer. Aber "dieses Jahr" ist dies nicht dabei.

Auch der Schluss des Pessachseders endet in Wahrheit mit dem selben Thema: "Nächstes Jahr in Jerusalem." Der Grund warum der Pessachseder dieses Jahr ohne Pessachopfer stattfindet, liegt darin, dass das Beit Ha Mikdasch (der Tempel) zerstört wurde. Unsere Weisen lehren uns, dass der zweite Tempel wegen der Sünde des "grundlosen Hasses" ("Sinat Chinam") zerstört wurde. Sie lehren, dass der Tempel erst dann wieder aufgebaut wird, wenn wir den Fehler von Sinat Chinam und unsere Zerstrittenheit ausmerzen.

Warum denn kommt man im Verlaufe des Pessachseders nicht auf die Sünde von Sinat Chinam zu sprechen? Der Seder umfasst unser Flehen, das nächste Jahr doch im Lande Israel und Jerusalem verbringen zu dürfen; warum kommt man dann nicht darauf zu sprechen, wie wir uns bessern könnten, damit dies Wirklichkeit wird? Man sollte uns doch klar zeigen, dass wir unsere Neigung zu grundlosem Hass ausmerzen sollten.

Der Ben Isch Chaj schreibt, dass dieses Thema sehr wohl in der Hagada (Gebetbuch für den Sederabend) erscheint. Er sagt, dass dies in der Frage angedeutet wird: "Wieso tauchen wir in allen anderen Nächten nur einmal, und in dieser Nacht tauchen wir zweimal ein?"

Der Ben Isch Chaj meint, dass das erste Eintauchen (Petersilie in Salzwasser) uns an die erste Stelle erinnert, wo das "Eintauchen" im Verlauf der Jüdischen Geschichte erwähnt wird: "Und sie tauchten (Josefs) Rock in Blut" [Bereschit 37:31]. Dies ist das klassische Beispiel für die Sünde des grundlosen Hasses, welche uns durch alle Generationen hindurch verfolgte.

Das zweite Eintauchen am Sederabend (Bitterkraut in Charosset/gehackte Äpfel und Nüsse) entspricht dem zweiten Eintauchen, das wir im Chumasch (Torah) finden: "Und du sollst ein Bündel von Ysopkraut nehmen und es in Blut eintauchen" [Schemot 12:22]. Dieser Passuk (Vers) bezieht sich auf das Eintauchen ins Blut des Pessachopfers. Dieses Eintauchen war der erste Schritt zum Anstreichen der Türpfosten und der Oberschwelle der jüdischen Häuser mit dem Blutzeichen - damit die Juden in der Nacht des Auszugs aus Ägypten von der Plage der Erstgeborenen verschont würden.

Es ist kein Zufall, meint der Ben Isch Chaj, dass die Torah den Ausdruck "Aguda" (Bündel (von Ysop)) für das zweite Eintauchen verwendet. Das Wort Aguda entstammt der Wurzel Igud, welche Einigkeit bedeutet. Das Eintauchen, welches zum Abschluss des Aufenthalts des Jüdischen Volkes in Ägypten vorgenommen wurde, war somit ein Mittel gegen das Eintauchen in grundlosem Hass, welcher zum ägyptischen Exil geführt hatte.

Dieser Gedanke bedeutet, dass wir auch unser jetziges Exil, welches ebenfalls von grundlosem Hass verursacht wurde, hinter uns lassen können, wenn unter uns Einigkeit und Harmonie herrscht.

Rav Elchanan Wassermann äusserte sich erstaunt, dass sich gerade die "Blutlüge" über alle Jahrhunderte als die langlebigste aller Verleumdungen gegen die Juden erwiesen hat. Diese Behauptung ist nicht nur grundfalsch, sondern auch absolut widersinnig.

Das letzte, was ein Jude verzehrt, ist Blut. In der Torah stehen zahlreiche Verbote, gemäss denen sich ein Jude von Blut oder Dingen, die mit Blut gemischt sind, fernzuhalten hat. Wieso werden wir trotzdem regelmässig mit diesem Vorwurf konfrontiert?

Rav Elchanan Wassermann meint, dass dies eine g'ttliche Strafe für die Sünde "sie tauchten (Josefs) Rock in Blut" ist. Josefs Brüder tauchten seinen Rock in Blut und setzten damit die Himmlische Gerichtsbarkeit in Bewegung: In allen künftigen Generationen mussten sich die Juden die verleumderische Blutlüge - ihre Mazzot mit dem Blut nichtjüdischer Kinder zu backen - über sich ergehen lassen.

Leider gibt es an Pessach manchen Hinweis auf unbegründeten Hass. Rav Matisjahu Solomon fällt die ironische Tatsache auf, dass die Blutlüge sich immer an Pessach bemerkbar machte. (Es wurde behauptet, dass die Mazzot mit Blut gebackt würden; dass die vier Becher Wein in Wahrheit Blut enthielten, usw.) Wieso gerade Pessach? Wieso heisst es nicht, dass wir unsere Lulavim (Palmzweige für Sukkot) in Blut tauchen?

Die Antwort ist: Pessach ist das Fest unserer Erlösung. Es ist der Festtag von "im Nissan (Frühlingsmonat) wurden sie erlöst und im Nissan werden sie wieder erlöst werden" [Talmud Rosch Haschanah 11a]. Solange wir die anfängliche Sünde um derentwillen die Juden in die Sklaverei geführt wurden - der unbegründete Hass von Josefs Brüdern, der dazu führte, dass sie seinen Rock in Blut tauchten - nicht ausmerzt haben, wird die Blutlüge immer wieder zur Pessachzeit neu aufgetischt.

Es ist bekannt, dass die erste Nacht von Pessach auf den gleichen Wochentag wie die Nacht von Tischa Be'Av (der Tag der Zerstörung des Tempels) fällt. Der Rema führt den Brauch, am Sederabend ein Ei in Salzwasser zu tunken auf diesen kalendarischen Zusammenhang zurück. Wir tauchen ein Ei - ein Symbol der Trauer - am Sederabend ein, um an Tischa Be'Av und die Zerstörung des Beit Hamikdasch zu erinnern. Was hat dies mit Pessach zu tun?

Die Antwort: Wir werden in fünf Monaten wieder einen Tischa Be'Av begehen müssen, wenn wir uns die Lehre von Pessach nicht richtig zu Herzen genommen haben. Leider vergessen wir die Lehre des zweimaligen Eintauchens immer wieder. Wir können die Sünde des unbegründeten Hasses, welche durch das Eintauchen in Salzwasser versinnbildlicht wird, nur mit Einigkeit, symbolisiert durch das Bündel Ysop, ausmerzen.

Es gibt viele Hinweise auf den Zusammenhang zwischen Zerstörung und Erlösung. Es gibt einen Weg, wie wir der Zerstörung, welche auf uns allen lastet, entgehen und die Erlösung, auf die wir so verzweifelt hoffen verdienen können: Wir müssen ein für allemal das "Eintauchen von (Josefs) Rock" ausmerzen, indem wir als Gegenmittel das "Eintauchen des Bündels Ysop - Symbol der Einigkeit" anwenden.


Quellen und Persönlichkeiten:
Ben Isch Chaj (um 1900): Rabbi Josef Chajim; Gesetzeslehrer und Kabbalist in Bagdad, Irak.
Rav Elchanan Wassermann (1875 - 1941): Rosch Jeschiwa in Baranowitch, Weissrussland. Er wurde im 2. Weltkrieg von den Nazis ermordet.
Rav Matisjahu Solomon: Zeitgenössischer Rabbiner und Redner, Maschgiach (Leiter und geistiger Ratgeber) in Lakewood, N.J., USA.
Rema (1530 - 1572): Rabbi Mosche Isserles, Gesetzeslehrer, Krakau, Polen.


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