Die Herausforderung, mit der wir das Überleben verdienen (Raw Frand zu Chanukka 5762)
Chanukka erinnert, wie fast jeder andere jüdische Feiertag, an eine simple Tatsache: wir existieren immer noch – trotzdem fast alles dagegen spricht.
Wir zitieren jedes Jahr aus der Pessach-Haggada: „nicht nur einer erhob sich gegen uns, um uns zu vernichten. In jeder Generation stehen sie auf, um uns zu vernichten.“
Diese Tatsache ist so alt wie die Geschichtsschreibung überhaupt. Zuerst war es das mächtige ägyptische Reich, dann war es das „heilige Römische Reich „ und so weiter. Auch die Hellenisten versuchten uns zu vernichten. Wer kennt nicht die altgriechische Kultur und die altgriechische Architektur? Aber diese finden wir nur noch in den Geschichtsbüchern. Uns gibt es jedoch immer noch und um diese Tatsache drehen sich die Feiertage, und ganz speziell Chanukka.
Wieso gibt es uns noch? Weil wir schlauer sind? Weil wir besser überleben können? Wieso gibt es uns noch?
Die Pessach-Haggada schliesst – und dies ist der Grund für unser Überleben: „und der Heilige, gelobt sei Er, rettet uns aus ihren Händen.“ G“tt sagte uns: „ihr sollt für mich ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation sein...“ (Schemot 19:5-6) G“tt teilt uns mit, dass er unser Überleben sichert, weil Er uns eine spezielle Aufgabe übertragen hat. Wir müssen aussergewöhnliche Menschen sein – ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation. Dafür sind wir hier.
Daraus können wir eine furchterregende Schlussfolgerung ziehen. Wir sind nicht besser als die Ägypter und die Griechen und die Römer usw. usw., wenn wir – was G“tt verhüten möge – aufhören ein Volk von Priestern und eine heilige Nation zu sein. Wenn wir die Gebote überhaupt nicht, teilweise oder nur der Form halber erfüllen, wenn wir nicht redlich im Geschäftsleben sind, wenn wir Klatsch und Tratsch frönen, wenn wir uns nicht in jeder Lebenslage recht verhalten, haben wir keine Überlebenschance.
Unsere Basis – der Schlüssel unseres Erfolgs – ist unser Status als heilige Nation. Um dies geht es an Chanukka. Um dies dreht sich alles. Wenn wir aufhören eine heilige Nation zu sein, dann, Chas weSchalom (G“tt behüte), sind wir verloren.
An solche Dinge müssen wir an Chanukka, dem Fest der Wiedereinweihung des Tempels, denken. Werden wir unserer Aufgabe in dieser Welt gerecht?
Möge es G“ttes Wille sein, dass wir unserem aussergewöhnlichen Auftrag gerecht werden, damit G“tt uns für unsere abschliessende Aufgabe erhält: Ein Königreich von Priestern in unserem heiligen Land, Erez Israel, zu sein und den g“ttlichen Namen so zu heiligen, wie G“tt es für uns vorbestimmt hat.