Schewat/ Paraschat Beschalach

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Schawuot

Die vielen Gesichter des Josef

Der Talmud, Traktat Pesachim 68b, berichtet uns von einer interessanten Begebenheit  mit Raw Josef, die sich jedes Jahr wiederholte. Alljährlich am Schawuot sagte Raw Josef: „Man bereite mir ein vorzügliches Kalb, denn gäbe es nicht diesen Tag, dann gäbe es ja viele Josefs auf der Strasse!" Einfach gesagt, fühlte Raw Josef, dass Schawuot, an welchem wir „Matan Torah", den Tag der Gesetzgebung feiern, ihn zu einem anderem „Josef" machte, als er es sonst gewesen wäre.

Aber was meinte er, wenn er sagte: „Gäbe es nicht diesen Tag, dann gäbe es ja viele Josefs!"

Rabbi Ja'akow Jitzchak Ruderman sz"l, der Rosch Jeschiwa von „Ner Jisrael" in Baltimore, erklärte einmal, dass die Torah uns einen Weg weist, der uns überall und in jeder Situation führt. Sie ist nicht einfach eine „Ethik", die man z.B. nur zu Hause oder in der Gesellschaft pflegt. Nein, sie ist unser Wegweiser überall und in jeder Lebenssituation.

Ohne die Torah würde Rav Josef wie viele Josefs sein - und nichts Besonderes. Raw Josef fühlte, dass er mit der Torah zu einer spezielleren Person wurde, weil er von diesem „Wegweiser" in seinem ganzen Leben geleitet wurde. „Wenn dieser Tag nicht wäre," sagte Raw Josef, „würde es in meinem Leben viele Variationen meines Charakters geben. Meine Ta'awoth – Leidenschaften, Triebe – würden meine Handlungen beherrschen. Und es würde viele Josefs geben - je nach Situation, Leidenschaft und Drang, wie bei den andern Josefs auf der Welt."

Am Schawuot, nachdem man die Torah erhält, lernt und einhält, konnte Raw Josef stolz sagen - wie das Volk, dass die Torah bekommen hatte: „Wir sind – oder ich bin – eins!" Immer, überall und in jeder Situation DER GLEICHE JOSEF!
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