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Rabbi Meir Schapira sZl. der Initiator des «Daf Hajomi»

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Aus: Der Jüdischen Zeitung, 51/52, 22. Kislew 5780 / 20. Dezember 2019. Ergänzungen S. Weinmann

Es ist bekannt, dass Rabbi Meir Schapira sZl. der Inspirator des «Daf Hajomi» war. Er machte seinen Vorschlag bei der ersten Knessia HaGedola (Grossversammlung) der allweltlichen Organisation Agudat Jisrael; eine Versammlung, die bereits damals als von zentraler Bedeutung für das jüdische Volk verstanden wurde.

Allein schon der Umstand, dass Rabbanim und Gedolim aus vielen Länder und Richtungen zusammenkamen um über die Probleme des Klal Jisrael und deren Lösungen zu diskutierten, war ein historisches Ereignis. Raw Meir Schapira wollte diese Gelegenheit nutzen, um diese Zusammenkunft von Rabbanim im übertragenen Sinn weltweit für den ganzen Klall Jisrael auszuweiten.  

Dies brachte ihn auf die Idee mit dem Lernen des Daf Jomi. Dieser sollte das Tora-Lernen im ganzen jüdischen Volk vermehren und Achdut  (Einheit) unter den Jehudim auf der ganzen Welt schaffen.

Die Knessia HaGedola fand am 7. Elul des Jahres 5683 (19. Aug. 1923) statt. Während seiner Ansprache sassen viele Gedolim im Saal, darunter der Chafez Chajim, die Rebbes von Gur und Tschortkov und Raw Chajim Oser Grodzinsky sZl.

Raw Meier Schapira sZl. begann seine Ansprache mit den Worten: „Das Daf wird alle Themen, die hier besprochen wurden, positiv beeinflussen!“

Raw Meir Schapira führte weiter aus: «Diese Versammlung zeigte uns, dass fester Wille jeden Traum in Realität verwandeln kann! In der Neschama von Adam Harischon (des ersten Menschen) waren alle Teile der Menschheit enthalten. Sein Kopf stammte aus Erez Jisrael, sein Rumpf aus     Bawel (Babalonien) und seine Glieder aus den anderen Teilen der Welt. Auch die Tora enthält alle Teile der Welt. Die Mischna stammt aus Erez Jisrael, sie ist der Kopf. Der Rumpf – die Gemara kommt aus Bawel und alle anderen Teile der Tora stammen aus allen Teilen der Welt: Raschi aus Frankreich, der Rambam aus Spanien, die Ba’ale Tossafot aus den Rheinlanden, der Maharam  und der Maharscha aus Polen und so weiter.

Und nun haben sich alle Teile des Klall Jisrael versammelt, um den jüdischen Körper zu stärken und wieder zusammen zu fügen. Sie haben den starken Willen, bis zum letzten Moment ihres Lebens dieses Ideal zu verfolgen. Es gibt demnach keine Sache, die den Zweck von ‚Agudat Jisrael’ - der Vereinigung von Jisrael‘ und das Ziel von ‚Weje’assu kulam Aguda achat la’assot Rezon’cha beLewaw schalem‘ besser verwirklichen kann als ein Blatt (Doppelseite) Gemara.

Das Ziel und die Hoffnung der Agudat Jisrael, wie es hier bei dieser Versammlung zum Ausdruck gekommen ist, besteht darin die g“ttesfürchtigen Jehudim auf der ganzen Welt zu vereinen, alle Galujot und alle Jehudim aus allen Teilen der Zerstreuung zu sammeln und die Tora zu fördern und stärken. Diese Absichten kommen alle im gemeinsamen Daf Gemara zum Ausdruck.

Stellt euch folgende Szene vor, die sich abpielen wird, falls der Traum des Daf Hajomi verwirklicht wird: Ein Jehudi aus Erez Jisrael besteigt ein Schiff und trägt in seiner Hand die Messechet Berachot, die im Daf Jomi gelernt wird. Zwei Wochen lang verbringt er auf dem Schiff während der Reise nach Amerika. Er machte es sich zur Gewohnheit, täglich bei Sonnenaufgang seine Gemara zur Hand zu nehmen und das Daf Jomi zu lernen. Nach der Ankunft in den Vereinigten Staaten begibt er sich in ein Bejt Hamidrasch in New York und entdeckt zu seiner Freude viele andere Jehudim, die sich mit demselben Daf Gemara beschäftigen! Mit Elan schliesst er sich ihnen an, diskutiert mit ihnen und sie antworten ihm. Haschems Namen wird dadurch sicher vergrössert und geheiligt! Welch ein Achdut und heiliges Gespräch!»

«Dazu kommt, dass es viele Messechtot (Traktate) gibt, die nur von sehr wenigen Leuten gelernt werden. Sie sind verwaist und nur einzelne erbarmen sich ihrer. Das Daf wird all dies verbessern!“

Dies waren die Worte von Raw Meir Schapira sZl. an der Knessia haGedola.

Darauf folgte dann die Bekanntmachung der Agudat Jisrael: „Das jüdische Volk auf der ganzen Welt nimmt auf sich, täglich ein Blatt Gemara zu lernen. Am Rosch Haschana 5664 (11. Sept. 1923) wird mit dem ersten Blatt der Messechet Berachot begonnen.“

Und so geschah es auch. Seither hat Klal Jisrael in über 96 Jahren das Schass (den Talmud) dreizehn Mal beendet.

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Die Bearbeitung dieses Beitrages erfolgte durch Mitarbeiter des Jüfo-Zentrums in Zürich

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