Schewat/ Paraschat Beschalach

Thora und Wissenschaft

Thora und Geographie

Seit wann ist die Form der Erde bekannt?

Jeder Schüler weiss um die Meinung der alten Griechen, die Welt sei eine flache, auf den Schwänzen dreier riesiger Drachen ruhende Platte. Andere vertraten die Meinung, diese Platte werde von drei Säulen gewaltigen Ausmasses getragen.

Wie dem auch sei, alle waren sich darin einig, dass Erdbeben durch minime Bewegungen der Träger dieser Platte ausgelöst würden.

Die Theorie einer runden Erde wurde als völlig unplausibel und unlogisch abgetan.

Seit Kolumbus den amerikanischen Kontinent vor ca. fünfhundert Jahren (1492) dadurch entdeckte, dass er das östlich gelegene Indien in der Gewissheit einer runden Erde in westlicher Richtung erreichen wollte, und dabei bisher unbekanntes Festland entdeckte, begannen die Wissenschaftler in dieser Frage endlich umzudenken. Zu betonen ist dabei, dass diese neue Erkenntnis im vollkommenen Gegensatz zur damals noch allgemein herrschenden Ansicht der flachen Erdform stand.

Die Vorstellung einer kugelförmigen Erde griff immer mehr um sich und erhärtete sich im Verlaufe der jüngsten Generationen mit klarer, absoluter Wissenschaftlichkeit - mit den Aufnahmen aus dem All als letzte Kette der Beweise - sodass wir für die Vorstellung einer Platte auf Drachen- oder Elefantenfüssen nur noch ein mitleidiges Lächeln übrig haben.

Und doch dürfen wir nicht vergessen, dass die Erdbewohner der damaligen Zeit keinen anderen geografischen Anhaltspunkt hatten, als eine Fläche, die von Feldern und Bergen bedeckt ist, soweit das Auge reicht. Sie hatten also gar keinen Grund anzunehmen, die Erde sei rund.

Insbesondere nicht, bevor Newton das Gesetz der Schwerkraft entdeckte. Es gab keine Veranlassung, sich vorzustellen, die von Menschen und Tieren bevölkerte Welt mit all den auf ihr befindlichen Gegenständen sei kugelförmig, wobei die Geschöpfe, die auf der gegenüberliegenden Seite stünden, mit dem Kopf nach unten und den Füssen nach oben gerichtet seien, ohne dass sie von der Erde fallen.

Schlagen wir nach, was im Sohar, vor etwa zweitausend Jahren geschrieben, zu diesem Thema ausgeführt wird.

Was da steht, hätten die Menschen der damaligen Zeit bestimmt als Phantastereien abgetan (ebenso, wie es dies ein Teil der heute unter uns lebenden Menschen mit gewissen Aussagen unserer Weisen tun, z.B. was die zukünftige Welt betrifft oder die bevorstehende Erlösung unseres Volkes).

Der Sohar sagt folgendes: (Leviticus Seite 10, 1)

Der gesamte bewohnte Bereich, (will heissen, die ganze, von Geschöpfen bewohnte Welt) ist rund wie ein Ball, diese sind unten und diese sind oben. (mit “diese” ist ein Teil der Erdbewohner gemeint, ein Teil der Erdbewohner lebt auf der unteren Seite des Balles und ein Teil auf der oberen.)

Und all diese Geschöpfe sind in ihrem Aussehen verschieden infolge des Unterschiedes der Luft, je nach Ort, und sie stehen aufrecht wie die übrigen Menschen. (Die Geschöpfe unterscheiden sich in ihrer Farbe, Physiognomie usw. infolge des Unterschiedes der Luftzusammensetzung am jeweiligen Ort. Aber sie stehen an ihrem Ort, also auch “unten” aufrecht, wie die andern.)

Und deshalb hat es Platz auf dem bewohnten Bereich. (Deshalb ist genügend Platz für alle Erdbewohner, weil die Erde durch ihre runde Form nicht begrenzt ist wie dies bei einer Platte der Fall wäre.)

Wenn es hell ist für diese, ist es dunkel für diese - für diese ist es Tag und für diese ist es Nacht. Und es gibt einen Ort, an dem ständig Tag ist, es gibt dort keine Nacht, es sei denn, für eine kurze Zeit usw. Denn so steht: “Ich danke Dir, denn aussergewöhnlich wunderbar bin ich als Schöpfung, wunderbar sind Deine Taten, und meine Seele weiss dies sehr.” (Psalmen, Kap. 139, Vers 14)

Und dieses Geheimnis ist den Beherrschern der Weisheit übergeben worden (Den Wissenden der Thora-Weisheit) usw.

In diesem kurzen, frappanten Passus des Sohar sind viele wichtige Informationen enthalten:

  1. 1. Die Erde hat Kugelform. Im Gegensatz zur Meinung der damaligen Wissenschaftler, die Erde sei flach.
  2. 2. Und trotzdem befinden sich nicht nur auf ihrer oberen Hälfte Menschen, sondern auch auf ihrer unteren.
  3. 3. Auch die Menschen, die sich auf der unteren Hälfte befinden, stehen aufrecht, (mit den Füssen auf der Erde) wie diejenigen, die sich auf der oberen Hälfte befinden - Fazit des Gravitationsgesetzes (Erdanziehungskraft).
  4. 4. Trotz Ähnlichkeit und sogar Gleichheit der Form und der Art des Menschen auf beiden Seiten der Erde ist das Aussehen ihres Angesichtes, ihre Farbe usw. verschieden von Ort zu Ort. (Schwarze, Rothäutige, Gelbe usw.)
  5. 5. Der Unterschied im Aussehen der Menschen unterschiedlicher Orte entspringt der unterschiedlichen athmosphärischen Bedingungen der Orte.
  6. 6. Wenn auf einem Teil der Erde für die einen Nacht ist, ist es für die andern Tag und umgekehrt.
  7. 7. Es gibt einen Ort auf der Erde, der während einer langen Zeitspanne hell und während einer kurzen Zeitspanne dunkel ist.

Die Thoragelehrten Israels wussten um dem Umstand, dass ihr Wissen den damaligen Wissenschaftlern nicht bekannt war. Sie hatten auch die Gewissheit, dass diese Ansicht in den Augen der damaligen Wissenschaftler komisch wäre.

Am Ende dieses Soharabschnittes wird das Wissen um diesen Umstand in Form eines Geheimnisses bekanntgegeben. Unsere Weisen machen dort auch klar, dass die Quelle dieser Informationen nicht etwa durch Erforschung der Natur, sondern durch mündliche Übermittlung den Thoragelehrten weitergegeben wurde. Die letzten Worte dieses Abschnittes lauten:

Und dieses Geheimnis ist den Beherrschern der Weisheit übergeben worden (Den Wissenden der Thora-Weisheit) usw.*

Will heissen: Die Quelle dieses Wissens ist nicht auf der Basis der Naturforschung aufgebaut, sondern sie ist reines Thorawissen.

Dieser Sohar ist ein klarer Beweis, dass die Thora g”ttgegeben ist.

* Siehe auch im Sohar (Genesis 16): “Es sagte Rabbi Jossi... wir haben schon von den Vorstehern des Gelehrtensitzes gelernt, dass die Welt rund ist wie ein Ball.” Klare Aussagen bezüglich der runden Form der Erde finden wir auch im Midrasch Rabba (Numeri, Wochenabschnitt Nasso 13) und auch im Talmud Jeruschalmi (Avoda Sara 13). Siehe auch in Tossafot Avoda Sara 41a.

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