Schewat/ Paraschat Beschalach

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Birkat Hatora (2. Teil)

Bearbeitet und ergänzt von S. Weinmann

Aus: Die Jüdische Zeitung- Nr. 4, 29.Tewes 5777 / 27. Januar 2017, 28. Jahrgang

Entnommen aus dem Sefer Sefer ‚Mekorej Hatefilla‘, das vor einigen Jahren von Raw Efrajim Slotnik schlit’a aus Jeruschalajim herausgegeben wurde. Das Sefer erhielt die Haskamot von Raw Eljaschiw sz’l, und von jbl“ch Raw Awraham Hakohen Kook, dem Rosch Jeschiwat Me’or Hatalmud, Rechowot und von Raw David Kohen, dem Rosch Jeschiwat Chewron.

3. Beracha: Ascher bachar banu mikol Ha’Amim… (…Der uns von allen Völkern erwählt hat…)

In der Gemara [Berachot 11b] sagt Raw Hamenuna, dass diese Beracha die Birkat Hatora ist. Raw Hamenuna (nach anderer Leseart: Raw Papa) bemerkt darauf, dass diese Beracha die schönste Beracha der Birkat Hatora ist. Raschi erklärt zur Stelle den Grund, denn diese Beracha beinhaltet einen Dank an Hkb“H und ein Lob über die Tora und Klall Jisrael. Der Tur [Orach Chajim 47] präzisiert: Wenn man die Dankesworte ‚dass Du uns ausgewählt hast’ sagt, spricht man dabei nicht nur davon, dass Haschem uns von allen anderen Völker erwählt hat, sondern auch, dass Haschem uns zum Berg Sinai brachte, uns Seine Worte durch das Feuer hat vernehmen lassen und uns die Tora überreicht hat – den begehrtesten Gegenstand, mit dem Sich der Ewige täglich vergnügt und die unser Lebenszweck ist. Im Midrasch Raba [Dewarim 11] wird gebracht, dass Mosche Rabbejnu einen ähnlichen Nussach sagte: „… Der diese Tora ausgewählt hat, sie geheiligt hat und an die, die sie erfüllen, Wohlgefallen hat.“

Drei Berachot

In der Halacha wird gebracht, dass man alle drei Berachot sagen soll. Rabejnu Jona erklärt, dass man alle drei Berachot sagt, weil jede Beracha für einen anderen Teil der Tora angeordnet wurde. Die 3. Beracha ‚Ascher Bachar‘ wurde für die schriftliche Lehre (Tenach) angeordnet, die 2. Beracha ‚Weha’arew‘ für die Mischna und die erste Beracha ‚La’assok beDiwrej Tora‘ für die Gemara. Andere sind mit dieser Erklärung jedoch nicht einverstanden, da einerseits alle Teile der Tora dieselbe Mizwa sind und man anderseits auch nicht alle drei Berachot gleichzeitig sprechen würde, sondern jeweils vor jedem Teil der Tora eine Beracha sagen müsste. Der Grund ist deshalb eher, dass wir einen Zweifel haben, welche der drei Berachot die wichtigste Beracha ist und dass wir deshalb alle drei Berachot sagen.

Wo wird sie gesagt?

In den Rischonim gibt es eine Meinungsverschiedenheit darüber, wann Birkat Hatora gesagt werden soll. Einige sind der Meinung, dass sie nach den Birkot Haschachar, vor der Parschat Hatamid, bzw. vor ‚Le’olam Jehe Adam‘ gesagt werden soll. Andere finden aber, dass man sie gleich nach dem Ascher Jazar, bzw. Elokaj Neschama (für diejenigen, die Elokaj Neschama an die Beracha ‚Ascher Jazar‘ anschliessen) sagen soll, sodass man keine Pessukim und Tefillot vor der Birkat Hatora sagt.

Jewarechecha… und Ejlu Dewarim…

Einige Rischonim schreiben, dass man nach der Birkat Hatora etwas Tora lernen soll. Dabei schreiben einige, dass das keine Halacha, sondern ein nur ein Minhag (Brauch) ist. In anderen Rischonim werden nach der Birkat Hatora überhaupt keine Pessukim erwähnt. Heute ist der Minhag, die Pessukim der Birkat Kohanim (Jewarechecha…) (andere sagen gar den ganzen Abschnitt) und auch die Mischna ‚Ejlu Dewarim sche’ejn lahem Schiur…‘ ‚Ejlu Dewarim Sche’adam ochel…‘ [Mischnah Peah 1,1] und einige Ergänzungen aus dem Traktat Schabbat [127a], der Birkat Hatora anzuschliessen. In verschiedenen Rischonim wird erwähnt, dass man auch noch eine klare Halacha hinzufügen soll.

Der Mischna Berura [47:20] erklärt, dass drei Pessukim ausgewählt wurden, weil man beim Leinen in der Tora jeweils nicht weniger als drei Pessukim leinen soll. Und warum wurden ausgerechnet die drei Pessukim der Birkat Kohanim ausgewählt, um den Segen des Klall Jisrael’s vor dem Darbringen des Korban Tamid zu erwähnen [Mischna Berura ibid. und Sefer Hamanhig, Hilchot Tefila 13]. Des Weiteren haben diese Pessukim sechzig Buchstaben, als Andeutung auf die sechzig Messechtot (Traktate) im Talmud. Ein weiterer Grund ist, dass wir unser Lernen mit einer guten Sache und einem Segen beginnen möchten, damit unser Lernen gesegnet und nicht gestört werden soll. Einige Rischonim sind der Meinung, dass diese Verse der Birkat Kohanim später, vor der Parschat Hatamid (Morgen-Opfer) gesagt werden sollen, wie sie auch im Bejt Hamikdasch von den Kohanim jeden Morgen beim Darbringen des Korban Tamid gesagt wurden.

Anschliessend an die Pessukim von Birkas Kohanim sagt man die Mischna Ejlu Dewarim und Ergänzungen aus dem Talmud Traktat Schabbat, um dabei unmittelbar nach den Birkat Hatora Mikra (Tora), Mischna und Gemara zu lernen. Die Mischna plus Ergänzung von ‚Ejlu Dewarim‘ wurden ausgewählt, weil dort klare Halachot aufgeführt werden und es sich um Mizwot handelt, die von jedem Menschen zu jeder Tageszeit ausgeführt werden können. Darin steckt auch die Bitte, dass Haschem uns im Verdienst dieser Mizwot von unseren Nöten befreien möge. Auch der grosse Verdienst des Tora-Lernens wird dabei erwähnt.

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