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Raw Frand zu Parschat Chaje Sara 5770

Woher kam Awraham?

Ein berühmter Midrasch Rabba auf die dieswöchige Parscha (58:5) zitiert den Pasuk "Und Awraham kam zu klagen um Sarah und sie zu beweinen" [Bereschit 23:3]. Der Midrasch frägt darauf "Woher kam er?" Raw Levi antwortet, dass er vom Begräbnis seines Vaters Terach kam. Raw Jossi will diese Erklärung nicht annehmen, da Terach zwei Jahre vor Sarah starb und gibt die alternative Erklärung, dass Awraham von der Akejda (Bindung Jizchaks) auf dem Berg Morija kam.

Rabbenu Bachje behandelt die gleiche Frage und wirft ein neues Licht auf die oben erwähnte Meinungsverschiedenheit im Midrasch. Hätte die Torah uns sagen wollen, dass Awraham von einem bestimmten Ort kam, so wäre dieser namentlich erwähnt worden. Da der Pasuk nur aussagt "Awraham kam", wissen wir, dass es nicht wichtig war, seinen Abreiseort zu nennen. Vielmehr sollte es zeigen, dass Awraham eine gewisse Inspiration erreicht hatte, um eine Trauerrede über seine Frau zu halten. Wenn ein Mensch Inspiration hat, etwas zu tun, so benutzt die Torah den Ausdruck "er kommt dazu". "Und Awraham kam zu klagen um Sarah" zeigt uns, dass er motiviert war, aus einem bestimmten Grund eine Trauerrede über sie zu halten.

Rabbenu Bachje erklärt, dass der Midrasch aus diesem Grund die Meinungsverschiedenheit zwischen Rav Levi und Raw Jossi erwähnt. Raw Levi und Raw Jossi beantworten nicht die Frage: "Woher kam Awraham?" Vielmehr beantworten sie die Frage "Was inspirierte ihn so, dass er eine Trauerrede über Sarah hielt?" Raw Levi sagt, es war die Inspiration vom Begräbnis von Terach. Raw Jossi behauptet, dass eine solche Inspiration in den zwei Jahren schon lang vergangen wäre; sie musste vom Berg Moria stammen, wo er kürzlich die Akejda erlebt hatte.

Was war die Inspiration, die Awraham bei der Akejda erlebt hatte, die ihn derart bewegte, dass er eine Trauerrede hielt? Wie gut man auch die eigene Frau kennt, entdeckte Awraham doch bei der Akejda eine Grösse in Sarah, die er nie zuvor bemerkt hatte. Wenn man zu seinem siebenunddreissigjährigen Sohn sagt "Haschem hat mir gesagt, dich zu schlachten" und der Sohn damit einverstanden ist, so sagt dies viel über den Sohn aus. Doch über die Mutter, die einen solchen Sohn aufgezogen hat, sagt es noch viel mehr aus. Wenn ein Sohn von seinem Vater hört, dass er bald auf dem Altar geschlachtet wird – auch wenn dies gegen jegliche Logik ist – und er sich damit einverstanden erklärt, so ist dies absolut kein natürliches Vorkommnis. Nur wegen der Emunat Chachamim (Vertrauen in die Worte der Weisen), die seine Mutter ihm seit seiner Jugend eingeprägt hatte, konnte Jizchak diese grosse Prüfung bestehen.

Wenn wir in dieser Richtung weiterdenken, so können wir jetzt die Meinung von Raw Levi verstehen, der erklärte "Als Awraham kam" bedeutet, dass er von Terachs Begräbnis kam. Natürlich realisierte Raw Levi, dass Terach zwei Jahre vor Sarah gestorben war. Doch Raw Levi sagte, die Grösse von Sarah war für Awraham wegen des Begräbnisses von Terach noch erstaunlicher. Awraham Awinu (unser Vater) wusste woher er kam. Er wusste, dass sein Vater Götzendiener war. Awraham wusste, dass er selber das Glück gehabt hatte, die Wahrheit in seinem Leben zu entdecken. Doch dies stellte nicht sicher, dass seine Kinder derselben Wahrheit folgen würden. Wenn man bedenkt wer sein Vater war und woher er kam, war es nicht selbstverständlich, dass sein Sohn so herauskam. Wenn man bedenkt, was seine geistige DNA war, dann ist es erstaunlich, dass er einen Sohn wie Jizchak hatte, der bereit war, auf dem Altar für Haschem geopfert zu werden. Dies verrät uns noch mehr über Sarahs Grösse als Mutter und Vorbild.

Eigentlich sagen Raw Levi und Raw Jossi das gleiche. Awraham hatte die Inspiration über Sarah eine Trauerrede zu halten, wegen des besonderen Sohnes, den sie erzogen hatte. Nachdem er soeben die Akejda erlebt und sich an Jizchaks Vorfahren erinnert hatte, die Götzendiener waren, erkannte Awraham die grosse Rolle die Sarah gespielt hatte, indem sie Jizchak zu dem gemacht hatte, was er war.



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