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Awimelech war der Erste, der sagte: "Ihr Juden seid zu reich." (Raw Frand Toldot 5782 - Beitrag 1)

Raw Frand zu Parschat Toldot 5782 - Beitrag 1

 

Awimelech war der Erste, der sagte: "Ihr Juden seid zu reich."

 

Wir haben bereits einige Male betont, dass das Hauptthema des Buches Bereschit ist: "Ma'asse Awot Siman le'Banim - die Taten der Väter sind ein Wegweiser für kommende Ereignisse in späteren Generationen." Wir haben erläutert, dass dies nicht nur eine Voraussage ist, was den Nachkommen widerfahren wird. Die Tatsache, dass unsere Vorväter bestimmte Prüfungen bestehen konnten, gibt uns die Fähigkeit und die Stärke, ähnliche Erfahrungen in unserem eigenen Leben und als Gemeinschaft zu meistern.

In Paraschat Toldot hören wir erstmals von einem gewissen Aspekt von "Ma'asse Awot Siman le'Banim", welcher uns seit ewigen Zeiten verfolgt, nämlich von "Sin'at Jisrael", dem grundlosen Judenhass. Dieses Konzept kommt zum Ausdruck im Dialog zwischen Awimelech und Jizchak, als Awimelech sagt, dass es Zeit sei, dass Jizchak verschwinde: "Ziehe weg von uns, denn du bist uns viel zu mächtig geworden ("azamta mimenu me'od")." [Bereschit 26:16] Der Midrasch erklärt diesen Vorwurf von Awimelech mit: "Ist denn die ganze Macht und Stärke, die du angesammelt hast, nicht von uns?"

Der Midrasch sagt mit anderen Worten: "Früher hattest du nur einen kleinen Laden, und jetzt gehört dir ein ganzes Warenhaus." Das ist das Grundmuster des immer wiederkehrenden Antisemitismus. Der Jude kann machen, was er will: Die Völker der Welt werden immer einen Grund finden, um sein Benehmen zu verurteilen.

Der Reischer Rav meint, dass der Vers "Jehuda ist ins Exil gegangen aus Armut und wegen vieler Arbeit" [Ejcha 1:3] so gemeint ist: Was auch immer wir tun - die Völker werden immer einen Fehler daran finden. Als Jizchak nach Gerar kam, wollte niemand etwas mit ihm zu tun haben, weil er arm war. "Wir haben die Juden nicht gern. Sie sind zu arm!" Als Jizchak vermögend wurde, sagten sie: "Wir wollen dich nicht. Du bist zu reich!" Manchmal wollen sie die Juden ins Exil schicken, weil sie zu arm sind ("galta Jehuda meOni") und manchmal wollen sie uns ins Exil schicken, weil wir zu arbeitsam oder zu reich sind ("meRrow Awoda"). Was auch immer die Ursache dafür ist, es gibt immer einen Grund, die Juden nicht zu mögen.

Der 7. November war der Jahrestag der kommunistischen Revolution von 1917. Dieses Ereignis wird im heutigen Russland nicht mehr gefeiert. Sie feiern den Kommunismus nicht mehr; er landete im Abfalleimer der Geschichte. Ist es nicht eine Ironie des Schicksals? Als der Kommunismus aufkam, wurden wir dafür verantwortlich gemacht. Dann, in den 30er-Jahren des letzten Jahrhunderts, wurden alle Juden aus der kommunistischen Partei ausgeschlossen. Damals wurden die Juden als Kapitalisten verschrien. Heute macht man die Juden für den Fall des Kommunismus verantwortlich.

Entscheidet euch: Begannen wir mit dem Kommunismus? Bekämpften wir den Kommunismus? Waren wir die Kapitalisten? Waren wir die Kommunisten? Brachten wir den Kommunismus zum Blühen oder verursachten wir seinen Niedergang? Sagt uns: Was haben wir falsch gemacht?

Die Antwort ist: Es macht keinen Unterschied. Jehuda wurde wegen der Armut und dem Reichtum in die Verbannung geschickt. Die Völker haben uns nicht gern - wir können tun, was wir wollen.

Es gibt die berühmte Geschichte von dem Juden, der von einem SS- Offizier angehalten wurde. Der SS-Offizier drückte den Juden auf den Boden und fragte ihn: "Wer ist der Grund allen Übels auf der Welt?" Der Jude antwortete: "Die Juden und die Radfahrer." Darauf fragte der Offizier den Juden: "Wieso die Radfahrer?". Dieser entgegnete: "Wieso die Juden?"

Quellen und Persönlichkeiten:

Rav Aharon Levine [Reischer Rav] (1879 - 1941): Autor von vielen Werken, u.a. von "Hadrasch we'Ha'Ijun". Einer der berühmten Führer der Agudas-Jisroel Organisation und Parlamentsabgeordneter im polnischen Sejm. Im Jahre 1917 erhielt er von Kaiser Franz Josef den Orden des „Berater des Kaisers“. Im ersten Weltkrieg nutzte er diesen Titel, um den jüdischen Flüchtlingen zu helfen. Rabbiner von Sambur, nachher von Reischa (Rzeszów), Polen.

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Die Bearbeitung dieses Beitrages erfolgte durch Mitarbeiter des Jüfo-Zentrums in Zürich ________________________________________________________________

 

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