Wir sollten versuchen, mindestens wie Ejsaw zu handeln (Rav Frand, Toldot 5784 - Beitrag 2)
Raw Frand zu Paraschat Toldot 5784 - Beitrag 2
Wir sollten versuchen, mindestens wie Ejsaw zu handeln
Die Torah spricht von Ejsaws besonderen Kleidern, mit welchen Riwka Ja’akow bekleidete [Berejschit 27:15]. Unsere Weisen sagen, dass es sich um besondere Kleider handelte, welche Ejsaw nur dann anzog, wenn er seinen Vater bediente. Trotzdem er durch und durch verdorben war, zollte er seinem Vater gewaltigen Respekt und erwies ihm aussergewöhnliche Ehrerbietung. Ejsaw erschien, wann immer der Vater etwas von ihm wünschte, nicht einfach in seiner Strassenkleidung oder im Jägerkostüm. Er besass besondere Kleider, welche er ausschliesslich zur Bedienung seines Vaters anzog. Rabbon Schimon ben Gamliel sagt im Midrasch Rabba (65:16): „Mein ganzes Leben versuchte ich meinem Vater getreu nach der Halacha (jüdisches Gesetz) zu dienen, aber ich erbot nicht einmal einen Hundertstel der Ehrerbietung, die Ejsaw seinem Vater Jizchak entgegenbracht hatte. Ich bediente meinen Vater mit einfachen, manchmal unsauberen Kleidern, jedoch wenn ich hinausging, zog ich schöne und saubere Kleider an.“
Zu dieser Zeit waren die Augen Jizchaks, wie wir der Geschichte über die verschiedenen Segnungen entnehmen können, bereits trübe. Deshalb machte es für Jizchak keinen Unterschied, ob Ejsaw seine besonderen Kleider anzog. Jizchak hätte nicht bemerkt, welche Kleider Ejsaw trug. Dies zeigt, dass der Dienst am Vater für Ejsaw nicht einfach Schauspielerei war. Sogar, wenn sein Vater es nicht bemerkte, zog er für ihn seine schönsten Kleider an. Das war das Ausmass von Ejsaw’s Kibud Aw (Ehrebietung gegenüber dem Vater).
Viele Menschen sind mit betagten Eltern gesegnet. Im hohen Alter verlieren die Menschen das Gefühl, was um sie herum geschieht. Manchmal ist es Alzheimer. Manchmal sind es andere Faktoren. Manchmal erkennen Eltern nicht einmal, dass es sich bei den Menschen im Zimmer um ihren Sohn oder ihre Tochter handelt.
Wir müssen von Ejsaw lernen. Ejsaw zog sich für seinen Vater schön an, obwohl sein Vater nicht feststellen konnte, ob Ejsaw Strassenkleider, Schabbatkleider oder gar keine Kleider trug. Sein Kibud Aw war so echt, dass es ihm nicht darauf ankam, was der Vater wusste oder was er erkennen konnte. „Es obliegt meiner Verantwortung meinen Vater zu ehren.“ In diesem Bereich müssen wir alle versuchen, Ejsaw nachzuahmen.
Quellen und Persönlichkeiten:
Midrasch Rabba (der grosse Midrasch): Grosse Sammlung von Erklärungen und Aggadot zum Chumasch der Tana’im (Mischnagelehrten) und Amora’im (Talmudgelehrten).
Die Bearbeitung dieses Beitrages erfolgte durch Mitarbeiter des Jüfo-Zentrums in Zürich
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