Schewat/ Paraschat Beschalach

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Raw Frand zu Parschat Toldot 5764

Was ist schlimmer als Farbenblindheit? Wenn man die Farbe, aber nicht die Suppe sieht!

In der dieswöchigen Parscha steht die berühmte Geschichte vom Verkauf des Erstgeburtsrechts. Ja’akov kocht Linsensuppe in einem Topf. Ejsav kommt müde aus dem Freien herein und sagt zu seinem Bruder: "Gib mir von diesem roten Zeug da." Ja’akov entgegnet : "Verkaufe mir noch heute (ka’jom) Dein Erstgeburtsrecht" [Berejschit 25:30-31].

Ejsav war der ältere Bruder. Er war an der Reihe, das geistige Erbe von Avraham und Jizchak zu empfangen. Ja’akov fordert Ejsav auf, ihm diese Rechte noch am selben Tag (ka’jom) zu verkaufen.

Sforno fällt der Ausdruck "ka’jom" auf. Sforno’s Erklärung darauf vermittelt uns eine wichtige Information.

Ja’akov sah Ejsav’s innige Verbundenheit mit dessen weltlichem Beruf und stellte fest, dass er von "seinen eigenen Angelegenheiten" besessen war. Deshalb war er nicht imstande, die Art der vorbereiteten Speise zu erkennen, nur ihre Farbe. Ja’akov merkte, dass Ejsav mit der Bechora (Stellung des Erstgeborenen) nichts anzufangen wusste.

Beschäftigt einen Menschen seine Arbeit in so einem Ausmass, dass er sich, wenn er hungrig nach Hause kommt, nicht mehr wie ein normaler Mensch benimmt, sondern über die Suppe nur noch sagen kann: "Gib mir von dem roten Zeug da", so ist er eine Person, für die nur das "Heute" (ka’jom) zählt. Er ist so in seine Aktivitäten vertieft, dass er nicht einmal mehr einen Teller Suppe zu erkennen vermag! Wenn er so in seine heutige Arbeit vertieft ist, dann hat er auch kein Interesse am G’ttesdienst, der mit den Rechten eines Erstgeborenen eng verbunden ist.

Das meinte Ja’akov. "Wenn das Heute (ka’jom) für dich so wichtig ist, dann kannst du nicht der Erstgeborene sein. Du wirst G’tt nicht so dienen, wie es der Herr der Welt im Sinn hat."

Sforno sagt in anderen Worten, dass es einen grundlegenden Widerspruch gibt zwischen dem Geistigen und dem zeitlich Beschränkten. Ein Mensch kann so in seine Arbeit, in seine Karriere vertieft sein, dass ihm nichts anderes als das Heute etwas bedeutet. Wenn "Direktor zu werden" das Allerwichtigste ist und Erfolg im Beruf ihm alles bedeutet, dann hat er nur das ‚Heute‘. Die Familie verliert an Bedeutung, das Geistige verliert an Bedeutung, die Beziehung zu allem, was einen immerwährenden und ewigen Wert hat, ist gestört. Ein Leben für das ‚Heute‘ schliesst ein Leben in Heiligkeit aus.

Ejsav war durch und durch Karrieremensch, ein ausgesprochenes "Arbeitstier". Er war von seiner Arbeit so besessen und er kehrte so ausgelaugt zurück, dass er nicht einmal mehr einen Teller Suppe wahrnehmen konnte. Ja’akov wurde es klar, dass Ejsav keine Beziehung zum höheren Sinn und Zweck des Lebens und somit keinen Bedarf für den Erstgeburtsstatus hatte.


Quellen und Persönlichkeiten:
Sforno (1470-1550) [Rav Ovadiah Sforno]: Bibelerklärer. Rom und Bologna, Italien.



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