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Raw Frand zu Parschat Wajeze 5770 (Beitrag 1)

Die Beracha kommt aus der Niedrigkeit

In Ja’akows berühmten Traum über eine Leiter zu Beginn von Parschat Wajeze, erscheint ihm Haschem und sagt zu ihm – unter anderem – "Deine Nachkommen werden sein wie Staub der Erde und du wirst dich ausbreiten nach Westen und Osten, nach Norden und Süden..." [Bereschit 28:14]. Der Seforno wundert sich über diese Beracha. Darin wird ein Vergleich ausgesprochen, der nicht sehr schmeichelhaft ist. Schliesslich treten wir auf dem Staub der Erde! Der Vergleich, der woanders benutzt wird, "Nachkommen so zahlreich wie die Sterne im Himmel" ist viel nobler und erbaulicher als "Nachkommen wie der Staub der Erde."

Der Seforno schreibt, dass dieser Ausdruck die jüdische Geschichte vorausahnen lässt. Unsere Geschichte ist derart, wann immer sich Klal Jisrael auf dem niedrigsten Level vorfindet (repräsentiert durch den Staub der Erde), genau dann werden sie die Beracha verdienen " du wirst dich ausbreiten nach Westen und Osten, nach Norden und Süden." Die zwei Teile des Passuks, die eigentlich unpassenderweise verbunden scheinen, hängen letztlich von einander ab. Es ist genau dieser niedrige Zustand, der vor dem dynamischen Wachstum und der Ausbreitung kommt. Dies kann man mit dem bekannten Sprichwort vergleichen "Die Nacht ist immer am dunkelsten unmittelbar vor dem Morgengrauen."

Der Kli Jakar zitiert eine ähnliche Idee vom Midrasch Schochar Tow (Tehillim): "Erlösung kommt nur zu Israel zu einer Zeit wenn sie das Äusserste an Niedrigkeit erreicht haben (Tachlit haSchiflut), wie es steht 'Denn niedergeworfen in den Staub ist unsere Seele, es klebt an der Erde unser Bauch' [Psalmen 44:26] und unmittelbar danach steht 'Steh auf! Sei unser Beistand und erlöse uns um Deiner Gnade willen!' [Tehillim 44:27]."

Der Grund für dieses Phänomen, so schreibt der Kli Jakar, ist, dass solange es dem jüdischen Volk schlecht geht, setzen sie ihr ganzes Vertrauen in Haschem. Wenn Dinge besser gehen, so machen sie ihre eigenen Pläne, um sich zu retten und verlassen sich nicht mehr auf den Ewigen. Wenn sie aber sehen, dass in menschlicher Einmischung keinerlei Hoffnung und Wert steckt, so wenden sie sich an Haschem als ihre einzige Hoffnung. Wenn sie Ihn ernsthaft anrufen und realisieren, dass Er ihre einzige Hoffnung ist, so wird die Erlösung folgen.

Dies bedeutet auch unser Pasuk in Parschat Wajeze. Wenn deine Kinder wie der Staub der Erde sein werden – was bedeutet, dass sie am tiefsten Punkt angelangt sind, ohne jegliche Hoffnung auf Selbsterhaltung – und aus dieser Hoffnungslosigkeit sich an Haschem wenden für Rettung, genau dann wird die Erlösung kommen und sie wird drastisch und weitreichend sein. "Du wirst dich ausbreiten nach Westen und Osten, nach Norden und Süden."



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