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Ein Mensch muss seine Äusserungen sorgfältig abwägen - (Rav Frand Wa'era 5779 - Beitrag 1)

Ein Mensch muss seine Äusserungen sorgfältig abwägen

Ergänzungen: S. Weinmann

Korrekturen: Gill Barnea

Es gibt einen interessanten Midrasch, der einen Gedanken darlegt, den ich schon als Kind einmal gehört habe. Der Midrasch HaGadol zum Passuk (Vers), „Wenn Pharao zu euch reden wird und sagt ...“ [Schemot 7:9], stellt einen Zusammenhang zu einem Vers im Buch des Propheten Amos [4:13] her, in dem es heisst: „Denn siehe, er ist's, der die Berge macht, den Wind schafft und dem Menschen darlegt, was sein Gespräch ist („ma Ssejcho“)...“ Der Midrasch weist auf die Tatsache hin, dass Amos die Grösse G-ttes und sein Lob verkündet, dass G'tt bei der Erschaffung jedes Menschen bestimmt, wie viele Gespräche er in seinem Leben führen und wie viele Worte er sprechen wird. Und auch König David sagt [Tehilim/Psalm 139:4]: „Denn auch wenn mein Wort noch nicht auf meiner Zunge ist, siehe, Ewiger, Du weisst es bereits“. Die Neschama (Seele) wird im Grunde genommen mit einem Vorrat an Worten versehen, bevor sie auf diese Welt hinabsteigt. Sobald ein Mensch seinen Vorrat an Worten aufgebraucht hat, ist seine Zeit abgelaufen.

Der Imrej Schamai erklärt, dass die Länge des Lebens eines Menschen somit durch die Anzahl der Worte, die für ihn bestimmt wurden, beeinflusst werden kann. Deshalb verlängert jemand, der unnützes Gespräch meidet, in Wirklichkeit sein Leben. Wo muss man die Schere ansetzen, wenn man nicht beim Tora-Lernen oder bei Dingen, die sich ums Lernen drehen, ‚wortkarg‘ sein will? – Die Antwort ist klar: Sparen kann man bei nutzlosen Gesprächen („Dewarim Betejlim“).

Der Imrej Schamai zitiert den Chida in seinem Sefer Midbar Kedejmot [4:21], der sich auf folgendes Zitat von Rabbi Chajim Vital beruft: „Jedes Wort eines Menschen ist ein Teil des Odems seiner Seele. Deshalb dürfen keine nutzlosen Worte gesprochen werden, denn dadurch verliert der Mensch Teile seiner Seele.“ Und tatsächlich ist die Neschama der Lebensatem, den G-tt seinem aus Erde geformten Adam (dem ersten Menschen) in die Nase einhauchte, womit er ihn zu einem sprechenden Wesen (Nefesch Chaja, siehe Onkelos) machte. Wenn der Mensch die Seele aushaucht, verschwindet der Odem der Sprache.

Zu viel reden hat grundsätzlich noch nie genützt. Je mehr jemand redet, desto mehr Probleme beschert es ihm in der Regel. Doch jetzt haben wir einen zusätzlichen Ansporn: Wenn wir Worte mit Dollars gleichsetzen und uns darüber klar werden, dass wir nur über eine begrenzte Menge zum ‚Ausgeben‘ verfügen, werden wir viel mehr auf unsere Worte Acht geben.

Quellen und Persönlichkeiten:

  • 1. Midrasch Hagadol, Sammlung von Erklärungen unserer Weisen zur Tora, Verfasser Rabbi David bar Amram al-Adani aus Aden, Jemen, um 1350.
  • 2. Rabbi Chaim Joseph David Asulai (Akronym: Chida); (1724 - 1806), Jerusalem, Chewron, Kairo und Livorno. Rabbiner, Kabbalist und Verfasser von 122 Werken.
  • 3. Rav Schamai Ginsburg, (1907-1997), Gelehrter; Imrej Schamai, Erklärungen zu Chumasch.

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Die Bearbeitung dieses Beitrages erfolgte durch Mitarbeiter des Jüfo-Zentrums in Zürich

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