Es war durchwegs derselbe Josef: es war durchwegs derselbe Mosche - (Rav Frand Wa'era 5781 – Beitrag 2)
Es war durchwegs derselbe Josef: es war durchwegs derselbe Mosche
Der Passuk sagt: "Das sind die, die mit Pharao, dem König von Ägypten, sprachen, um die Kinder Jisraels aus Ägypten zu führen, das sind Mosche und Aharon (Schemot 6:27). Raschi fragt, was will der Passuk ausdrücken, wenn er sagt: "das sind Mosche und Aharon?" Raschi erklärt: "Das sind diejenigen, die ihre Mission vom Anfang bis zum Ende treu erfüllten." In anderen Worten: sie änderten sich nicht. Sie waren dauernd dieselben frommen Leute, von dem Moment an, als sie ihre Mission begannen, bis sie sie zu Ende führten.
Diese Anmerkung von Raschi erinnert an eine Raschi in der letztwöchigen Parascha, Paraschat Schemot. Zu den Worten "…und Josef war in Ägypten" (Schemot 1:5) fragt Raschi, wissen wir den nicht, dass er in Ägypten war? Nur, das will uns die Frömmigkeit Josefs lehren, das war derselbe Josef, der die Schafe seines Vaters weidete, derselbe Josef, der in Ägypten war und König wurde und in seiner Frömmigkeit verharrte. Dieser Begriff, dass es derselbe Josef war, ist gänzlich vergleichbar mit Raschis Erklärung hier, dass es derselbe Mosche und Aharon war.
Raw Simcha Sissel Broide, Rosch Jeschiwa der Chewroner Jeschiwa, stellt die folgende Frage: Es ist tatsächlich etwas Bedeutendes, uns zu lehren, dass Josef die Frömmigkeit seiner Jugend beibehielt, als er in Ägypten schwer geprüft wurde; zuerst einmal durch Potiphars Frau, dann im Gefängnis und schlussendlich durch die Grösse und Macht des Thrones, die er als junger Mensch erlangte. Man hätte denken können, dass er nicht mehr derselbe Josef war, der im Alter von 17 Jahren von der Abgeschiedenheit und Isolierung seines Vaterhauses weggenommen und in Versuchungen verstrickt wurde und als Sklave im verdorbenen Land Ägypten mit geistig aufreibenden Situationen konfrontierte wurde. Josef hätte denken können, dass er in seinem Leben nie wieder einen Juden sehen würde. Es wäre so leicht gewesen, alles wegzuwerfen, überhaupt da er als niedriger Sklave zum Vizekönig von Ägypten wurde. Dass er derselbe Zaddik blieb, nachdem er all diese Turbulenzen in seinem Leben durchgemacht hatte, ist tatsächlich beachtenswert. Dies ist eine erstaunliche Leistung!
Mosche Rabbenu war jedoch fast 80 Jahre alt, als er seine Mission begann. Vom Moment an, da er seine Mission begann, befand er sich im Rampenlicht. Ganz Klall Jisrael schaute auf ihn und beobachtete jede seiner Bewegungen. Er befand sich 40 Jahre in der Wüste und sprach jeden Tag mit dem Ribbono schel Olam (Herr der Welt)! Die Tatsache, dass er ein Zaddik blieb, ist kaum überraschend. Was will denn Raschi hier sagen "Dies ist derselbe Mosche vom Anfang bis zum Ende"? Dies ist kaum ebenbürtig mit "Dies ist derselbe Josef vom Anfang bis zum Ende."
Raw Simcha Sissel beantwortet diese Frage, indem er eine der grossen Lebenswahrheiten zitiert: Macht verdirbt und absolute Macht verdirbt gänzlich. Die Neuartigkeit von Mosches Führungskarriere war, dass obwohl er die absolute Macht hatte und "politisch unantastbar" war, er vom Anfang bis zum Ende derselbe bescheidene und demütige Mensch blieb. Er besiegte den grössten Herrscher auf Erden (Pharao). Er verbrachte 120 Tage im Himmel. Er brachte die Tora vom Berg Sinai hinunter. Leute hingen an jedem seiner Worte. Sie verehrten seine Schritte. Und doch blieb er ein Anaw (bescheidener Mensch). Die Macht stieg ihm nicht zu Kopf. Er wurde von ihr nicht verdorben. Dies war eine recht ansehnliche Leistung, beispiellos in der Geschichte der Menschheit! Dies ist beachtenswert, wie Raschi erklärt, dass die Tora dies im Passuk "hu Mosche weAharon" betonen möchte – dies ist derselbe Mosche und Aharon, vom Anfang bis zum Ende.
Quellen und Persönlichkeiten:
Raw Simcha Sissel Broide, (1912-2000), Rosch Jeschiwa der Jeschiwat Chevron.
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Die Bearbeitung dieses Beitrages erfolgte durch Mitarbeiter des Jüfo-Zentrums in Zürich
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