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Die Ägypter blieben halsstarrig trotz klarer Erkenntnis (Rav Frand Wa'era 5782 - Beitrag 2)

Raw Frand zu Paraschat Wa’era 5782 – Beitrag 2

Die Ägypter blieben halsstarrig trotz klarer Erkenntnis

Die Plage von Dewer (Pest) zerstörte den ganzen Viehbestand auf den Feldern Ägyptens. Hingegen starben keine Tiere von jüdischen Eigentümern. Dennoch verhärtete sich Pharaos Herz; die Plage hatte nicht den erwünschten Effekt.

Bei der nächsten Plage Schechin (Beulen, Blattern) heisst es: "Der Ewige sprach zu Mosche und Aharon: Nehmt beide Hände voll Ofenruss und Mosche werfe ihn gegen den Himmel vor den Augen Pharaos. Er (der Ofen-Russ) wird als Staub über das ganze Land Ägypten fliegen, und er wird an Menschen und Vieh zu einer in Blattern ausbrechenden Entzündung werden." [Schemot 9:8-9]. Und wirklich, so geschah es: "Sie nahmen Russ aus dem Kalkofen und stellten sich vor Pharao, und Mosche warf ihn gegen den Himmel, und da wurde er zu einer in Blattern ausbrechenden Entzündung an Mensch und Tier." [Schemot 9:10]. Die Frage stellt sich, an welchen Tieren brachen die Blattern aus?” Starben nicht alle Tiere bei der vorherigen Plage Dewer (Pest)?

Raschi stellt diese Frage zur Stelle und antwortet, dass Dewer nur jene Tiere befiel, die draussen auf dem Feld weideten; wie es Mosche bei der Warnung formulierte: „Es wird die Hand des Ewigen gegen dein Vieh sein, das auf dem Felde ist.“ (Schemot 9:3) Diejenigen Menschen, die "das Wort des Ewigen fürchteten" nahmen ihre Tiere herein, und retteten sie dadurch vor der Pest. Zu diesem Zeitpunkt hatten also nur die Männer “die G'tt fürchteten” noch Tiere.

Doch bei der nächsten Plage Barad (Hagel), warnt Mosche die Menschen wieder: "Siehe, zu dieser Zeit morgen werde ich einen sehr schweren Hagel fallen lassen, wie es in Ägypten noch nie gewesen ist, vom Tage an, als es gegründet wurde, bis heute. Und nun schicke, sammle ein dein Vieh und alles was du auf dem Feld hast; Menschen und Tiere, die sich auf dem Feld befinden und nicht ins Haus eingebracht werden, auf die wird der Hagel hinunterkommen und sie werden sterben." [Schemot 9:18-19]

Die Torah schreibt weiter: "Wer nun unter Pharaos Dienern das Wort von Haschem fürchtete, trieb seine Knechte und sein Vieh in die Häuser. Wer sich aber das Wort G'ttes nicht zu Herzen nahm, der liess seine Knechte und sein Vieh auf dem Feld." [Schemot 9:20-21]

Die Frage sticht ins Auge: Wer immer zu diesem Zeitpunkt noch Tiere hatte, hatte schon bewiesen, dass er das Wort G'ttes fürchtete. Wie kann dann der Passuk schreiben, dass es Menschen hatte, die sich NICHT vor dem Wort G'ttes fürchteten, und deshalb ihre Tiere während der Plage von Barad (Hagel) draussen im Feld liessen?

Ich sah einen sehr interessanten Gedanken dazu von Raw Elja Meir Bloch. Die Torah offenbart uns hier eine fundamentale Wahrheit über die menschliche Natur. Es stimmt, dass es während der fünften Plage Dewer (Pest) Ägypter gab, die “das Wort G'ttes fürchteten” und ihre Tiere in die Ställe brachten bevor die Plage begann. Doch bei der siebten Plage Barad (Hagel) riefen einige dieser gleichen Menschen aus "Nein! Ich weigere mich, meine Tiere hereinzunehmen." Der Unterschied war, dass Mosche Rabbejnu in der Warnung vor Dewer, die Ägypter nicht aufforderte, ihre Tiere in die Häuser zu bringen. Er warf ihnen nicht den Fehdehandschuh hin und sagte (wie er es bei Barad tat) "Wollt ihr eure Tiere lebendig – bringt sie herein; wollt ihr sie tot, so lasst sie draussen!"

Während der früheren Plage, sicherten sich kluge Menschen ab. Sie mussten sich nicht dem Jezer haRa (schlechten Trieb) entgegenstellen, Mosches Aufforderung nicht Folge zu leisten. Bei Barad aber, als ihnen gedroht wurde, da liessen ihre Emotionen sie nicht vernünftig handeln, so sehr ihnen ihre Logik und ihr Verstand auch dazu rieten. Dies ist die menschliche Natur. Wir stellen uns Befehlen und Zwang entgegen, auch wenn wir tief in unseren Herzen wissen, dass es das Gescheiteste wäre, diesen “Befehlen” Folge zu leisten.

Viele Menschen sind bereit ihr Leben, ein Körperteil oder ihr Vermögen zu verlieren; und dies nur, um nicht zugeben zu müssen, dass: "Haschem hu haElokim - Haschem ist der G'tt."

Quellen und Persönlichkeiten:

  • 1. Raschi (1040-1105) [Rabbi Schlomo ben Jizchak]; Troyes (Frankreich) und Worms (Deutschland); „Vater aller TENACH- und Talmudkommentare“.
  • 2. Rav Elja Me‘ir Bloch (1894 – 1955); Rosch Jeschiwa in Tels, Litauen und Gründer und Rosch Jeschiwa der Telser Jeschiwa in Cleveland, Ohio, USA

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Die Bearbeitung dieses Beitrages erfolgte durch Mitarbeiter des Jüfo-Zentrums in Zürich

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