Gebete helfen (Rav Frand, Wa'era 5783 - Beitrag 2)
Rav Frand zu Paraschat Wa’era 5783 – Beitrag 2
Ergänzungen: S. Weinmann
Gebete helfen
Nachdem Pharao Mosche anflehte, die Plage der Frösche in Ägypten zu entfernen, "schrie Mosche (wajiz’ak Mosche) zu Haschem bezüglich der Frösche, die Er über Pharao gebracht hatte" [Schemot 8: 8]. Die Tora verwendet diesen Ausdruck "wajiz’ak" bei den anderen Plagen nicht. Bei den anderen Plagen sagt die Tora "waje’etar" und Mosche betete, als er um die Aufhebung der Makkot (Plagen) bat, jedoch nicht diesen Ausdruck des "Aufschreiens - Za’aka".
Der Sohar Hakadosch erklärt, dass "Za’aka" eine dramatischere oder panischere Form des Gebets ist. Wajiz’ak weist auf eine Dringlichkeit hin. Was bedeutete Mosches Dringlichkeit, die Plage der Frösche zu beenden? Warum sollte Pharao nicht noch ein wenig länger leiden müssen?
In unserer Vorstellung ist Hitler jemach Schemo weSichro (möge sein Name ausgelöscht sein) die Verkörperung des Schlechten gegenüber Klall Jisrael. Dies ist so, weil die Grausamkeiten der Nazis in unseren Erinnerungen relativ frisch sind. Pharao war ein gleich grosser Rascha (Bösewicht) wie Hitler, wenn nicht noch ein schlimmerer. Er badete sich in jüdischem Blut. Um zweimal im Tag ein "Blutbad" nehmen zu können, liess er täglich 300 Babys ermorden, 150 am Morgen und 150 am Abend. Zusätzlich liess er Babys in die Wände der Pyramiden einquetschten. Seine Handlungen waren nicht weniger schrecklich als diejenigen des Holocausts.
Nun spürte Pharao den Druck der Frösche – wo brennt es, wo liegt das Problem, warum müssen die Frösche sofort verschwinden? Warum nahm sich Mosche nicht Zeit, mit einer langen gemächlichen Schemone Esre, für die Beendung der Plage zu beten? Der Rebbe Reb Bunim von Pschis'cha stellt diese Frage. Er antwortet, dass Mosche Rabbejnu hier versuchte, noch einen anderen Punkt aufzuzeigen.
Bekanntlich war der eigentliche Zweck der Plagen aufzuzeigen, dass es einen Ribbono schel Olam (Herr der Welt) gibt, der die Welt regiert und Er der Herr des Alls ist. Er beherrscht die Welt. Jedoch wollte Mosche hier noch eine weitere wichtige Lehre offenbaren, dass es in der Welt noch eine Macht gibt, nämlich die Macht des Gebetes (Koach Hatefila). Mosche Rabbejnu wollte zeigen, dass trotz der Tatsache, dass der Allmächtige Pharao leiden lassen wollte, etwas anderes besteht, das den Willen des Ribbono schel Olam stoppen kann. Nämlich ein inbrünstiges Gebet. Dies ist ein weiterer Grundsatz unseres Glaubens, dass Gebete helfen. Dies ist genauso ein Fundament unseres Glaubens wie die Tatsache, dass es einen Allmächtigen gibt, der die Welt regiert und sich dauernd kümmert, was in der Welt geschieht.
Indem er diese intensivste Form der Tefilla, "wajizak", anwendete, wollte Mosche die erstaunliche Macht des Gebetes aufzeigen. Ich kann eine Dampflokomotive völlig zum Stillstand bringen. Die Plage der Frösche kann sofort beendet werden!
Quellen und Persönlichkeiten:
Sohar (Hakadosch): Jüdische Mystiklehre (Kabbala), gelehrt von Rabbi Schim’on bar Jochai (ca. 67-160).
Rabbi Simcha Bunim ben Zwi Bonhart von Pesisch’cha (1765 - 1827). Przysucha (Polen). War ein chassidischer Zaddik in Polen.
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Die Bearbeitung dieses Beitrages erfolgte durch Mitarbeiter des Jüfo-Zentrums in Zürich
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