Raw Frand zu Parschat Wa'era 5768
Dem Nil Dankbarkeit zeigen
Parschat Wa’era beinhaltet den größten Teil der 10 Plagen, beginnend mit der Plage des Blutes bis hin zur Plage des Hagels. Die Plagen beginnen mit dem Befehl von G’tt zu Mosche: "Sprich zu Aaron, 'Nimm deinen Stab und neige deine Hand über die Wasser von Ägypten, über seine Ströme, über seine Flüsse, über seine Teiche und über seine Wasseransammlungen und sie sollen zu Blut werden; es wird Blut sein im ganzen Land Ägypten, auch in hölzernen und steinernen Gefässen.'" [Schemot 7:19]
Raschi sagt zu diesem Pasuk, dass es Aaron war, und nicht Mosche, dem befohlen wurde, die Plage auszulösen, da der Nil Mosche beschützt hatte, als er als Baby hineingeworfen wurde. Deshalb löste Aaron sowohl die Plage des Blutes als auch die Plage der Frösche (bei welcher der Nil auch geschlagen werden musste) aus.
Die Gemara (Talmud) sagt dazu: Ein Mensch soll keine Steine in den Brunnen werfen, aus dem er getrunken hat.
Dies ist das Prinzip von Hakarat haTow (Dankbarkeit zu zeigen). Wir lernen von hier, dass Hakarat haTow sogar dann angeht, wenn derjenige der den Gefallen tut, nur tut, was er ohnehin tun sollte. Der Nil hat den Korb nur treiben lassen. Dies ist die Natur von Wasser. Es ist ein physikalisches Gesetz, dass was leichter als Wasser ist, auf ihm schwimmt. Der Nil hat also nichts Ausserordentliches für Mosche getan. Er tat nur, was er schon immer getan hatte.
Und trotzdem lernen wir von hier die Verpflichtung, Hakarat haTow zu zeigen. Dies widerspricht der üblichen Meinung der Menschen, die besagt: "Weshalb muss ich 'Danke' sagen? Weshalb muss ich Hakarat haTow haben? – Er musste es ohnehin tun!"
Hakarat haTow misst sich nicht an den Bemühungen des Wohltäters. Es wird an den Auswirkungen auf den Empfänger gemessen. Wenn man von jemandem profitiert hat – ob der Wohltäter den Gefallen tun musste oder auch nicht, ob es für ihn eine Mühe war oder nicht, - der Empfänger hat die Pflicht anzuerkennen, dass er Dankbarkeit schuldet. Der Beweis dafür ist der Fluss Nil. Er tat nur, was er musste, doch trotzdem fühlte Mosche Rabbenu ein Gefühl von Hakarat haTow.
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