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"Zwei und zwei gleich vier" ist nicht so einfach, wie es scheint - (Raw Frand Bo 5781  -  Beitrag 2)

"Zwei und zwei gleich vier" ist nicht so einfach, wie es scheint

Die dieswöchige Parascha beinhaltet zwei der vier Parschiot (Abschnitte), die in unseren Tefilin (Gebetskapseln) geschrieben stehen [Schemot 13:1-16]. Paraschat Bo schliesst mit dem letzten Passuk des zweiten dieser Abschnitte: „Und es soll zum Zeichen sein auf deinem Arm, und zu 'Totafot' zwischen deinen Augen, dass uns der Ewige mit starker Hand aus Ägypten herausgeführt hat."

Raschi erklärt, dass das Wort 'Totafot' Tefilin heisst. Die Tefilin des Kopfes heissen so, weil sie aus vier Kammern bestehen (je eine für jedes der vier Abschnitte, die in die Tefilin gelegt werden). Raschi zitiert eine Gemara (Talmud) [Sanhedrin 4b], welche die Herkunft des Wortes 'Totafot' analysiert: „Tat" ist in der kaspischen Sprache „zwei“ und „Pat“ ist in der Afriki-Sprache ebenfalls zwei. So wissen wir, dass 'Totafot' - zwei plus zwei - den aus vier Kammern bestehenden Tefilin des Kopfes entspricht.

Es handelt sich hier um eine schwierige Gemara. Weshalb benutzt die Tora eine solch indirekte Art, um uns die Anzahl Kammern in den Tefilin des Kopfes mitzuteilen? Die Tora hätte wenigstens ein Wort wählen sollen, das vier bedeutet (selbst in einer anderen Sprache). Weshalb “zwei plus zwei"?

Rav David Cohen schlägt einen neuen Zugang zu diesem Problem vor: Was sind die vier Parschiot (Abschnitte), die wir in die Tefilin legen? Die ersten zwei sind „Kadesch li kol Bechor" (heilige Mir jeden Erstgeborenen) und „Wehaja ki jewiacha" (und es wird sein, wenn Er dich bringen wird), die in Paraschat Bo stehen. Die anderen zwei sind „Schema Jisrael" (Höre Jisrael) und "Wehaja im schamoa" (und es wird sein, wenn ihr hören werdet), die in den Paraschot Wa’etchanan und Ejkew stehen.

Dabei fällt auf, dass die Paraschot von Wa'etchanan und Ejkew, gleich wie der Rest des Sefer (Buch) Dewarim, erst am Ende des vierzigsten Jahres in der Wüste gesagt wurden. Was beinhalteten also die Tefilin, welche die Jehudim während der vierzig Jahre in der Wüste trugen?

Es gibt zwei mögliche Antworten zu dieser Frage: Entweder trugen sie in den ersten vierzig Jahren keine Tefilin (was Rav David Cohen nicht akzeptieren will) oder sie trugen Tefilin, die nur die zwei Abschnitte enthielten, die im Buche Schemot, am Ende der dieswöchigen Parascha, erwähnt sind („Kadesch“ und „Wehaja ki jewiacha“).

Deshalb macht es Sinn, wenn der Passuk das Wort Totafot benutzt, was, wie schon erklärt, „zwei plus zwei“ bedeutet. Die Erklärung wäre, dass es am Anfang in den Tefilin nur zwei Abschnitte hatte, und dass erst später zwei weitere hinzugefügt wurden (im vierzigsten Jahr ihrer Wanderung), sodass es schlussendlich vier Parschiot hatte.

Quellen und Persönlichkeiten:

Raschi (1040-1105) [Rabbi Schlomo ben Jizchak]; Troyes (Frankreich) und Worms (Deutschland); „Vater aller TANACH- und Talmudkommentare“.

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Die Bearbeitung dieses Beitrages erfolgte durch Mitarbeiter des Jüfo-Zentrums in Zürich

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