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Die Erlösung kommt, wenn die Lage aussichtslos zu sein scheint (Rav Frand Bo 5782 - Beitrag 1)

Raw Frand zu Paraschat Bo 5782 – Beitrag 1

Die Erlösung kommt, wenn die Lage aussichtslos zu sein scheint

Ergänzungen: S. Weinmann

Diese Parascha enthält einen "berühmten“ Passuk: "Sie backten den Teig, den sie aus Ägypten mitgenommen, zu ungesäuerten Kuchen, denn er hatte nicht gesäuert, weil sie aus Ägypten hinausgetrieben wurden, und nicht verweilen durften, so dass sie sich auch keinen Proviant hatten bereiten können." [Schemot 12:39]. Ich beziehe mich auf diesen Passuk als einen "berühmten Passuk", weil, abgesehen von der Tatsache, dass wir ihn jedes Jahr in Paraschat Bo lesen, er auch einer der wichtigsten Teile der Haggada am Seder-Abend am Pessach ist. Zur Lehre von Raban Gamliel, dass "wer diese drei Dinge nicht gesagt hat, seine Pflicht nicht erfüllt hat", wird dieser Vers dort als Begründung für die Mizwa des Mazza Essen am Seder-Abend angeführt.

Wenn wir darüber nachdenken, scheint dies eine eher unwichtige Seite der ganzen Geschichte des Exodus zu zeigen. Die Tatsache, dass sie schnell hinausgetrieben wurden, und keine Zeit hatten, in jener Nacht Brot zu backen, scheint kaum ein entscheidender Faktor für die wundersame Errettung! Und doch essen wir Mazza wegen diesem scheinbar unbedeutenden Ereignis. Maror essen wir, weil wir während 117 (oder 116) Jahren (nach Ableben von Lewi, dem letzten der Stämme) unter bitterer Sklaverei litten. Diese Tatsache qualifiziert sich für ein deutliches rituelles Symbol des Festtages Pessach. Das alljährliche Essen des Korban Pessach symbolisiert unsere Tapferkeit, dass wir die Götzen der Ägypter schlachteten und sie gemäss der G’ttgegebenen Mizwa, in der Nacht des Auszugs in unseren Häusern assen. Auch dies ist ein bedeutendes Ereignis. Aber wo ist die grundlegende Bedeutung in der Tatsache, dass wir keine Zeit hatten, Brot zu backen, als wir aus Ägypten vertrieben wurden?

Darüber hinaus können wir fragen, warum sie nicht ein wenig Weitblick hatten? Wir verbringen viele Wochen mit der Vorbereitung für Pessach. Sie aber mussten sich nicht um das Putzen kümmern. Mosche erzählte ihnen im Voraus, dass sie am Tag danach Ägypten verlassen würden. Sie hätten längst packen und Proviant vorbereiten können. Warum waren sie in der letzten Minute so in Eile, dass sie keine Zeit hatten, ihren Teig aufgehen zu lassen? Was bedeutet dies?

Die Antwort ist folgende: Die Juden erwarteten bereits nach der Plage von Blut (erste Plage) Ägypten verlassen zu können. Sie hatten gepackt, hatten Proviant vorbereitet und waren bereit zu gehen. Die Plage kam und ging und nichts geschah. Mit der Frosch-Plage gab es wieder einen "Fehlalarm", dass sie weggehen würden. Doch der Status quo blieb der gleiche nach dem Blut und den Fröschen wie auch nach all den neun ersten Plagen. Als die Plage der Erstgeborenen kam, glaubten die Jehudim schon nicht mehr, dass das Ende unmittelbar bevorstünde. Sie beschlossen, sich nicht noch einmal umsonst vorzubereiten und zu packen, um danach wieder auspacken zu müssen.

Sie packten nicht. Sie bereiteten für die Abreise nichts vor. Sie backten nicht. Sie glaubten nicht, dass es nun wirklich so weit war. Sie waren so niedergeschlagen und so hilflos als Folge des Aufs und Abs der Gefühle während der bisherigen neun Plagen, dass sie nicht erwarteten zu gehen, als es dann so weit war.

Die Lektion des Exodus ist, dass die Erlösung von G'tt in einem unerwarteten Augenblick kommen kann. Mag sein, dass gestern die Wahrscheinlichkeit, dass die Erlösung eintritt, verschwindend klein war, so kann sie trotzdem heute erfolgen. So funktioniert die Erlösung. Der damalige Auszug ist das Paradigma für alle künftigen Erlösungen. Es ist immer am dunkelsten vor der Dämmerung. Ge’ulah (Erlösung) kommt genau dann, wenn man die Hoffnung (fast) aufgegeben hat.

Deshalb ist es für alle Generationen wichtig, den Auszug durch den Verzehr von Mazza zu feiern. Welche Mazza? Die Mazza, die symbolisiert, dass sie die Hoffnung aufgaben, je zu gehen, so sehr, dass niemand irgendwelchen Proviant vorbereitete.

Wenn wir die Situation in Erez Israel heute betrachten, werden wir deprimiert. Alle fragen - was wird sein? Die Lektion des Exodus und die Lektion aller jüdischen Erlösungen ist, dass Haschems Rettung in Null Komma nichts kommen kann. Wenn wir es verdienen, können die Dinge sich ändern, innerhalb Sekunden!

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Die Bearbeitung dieses Beitrages erfolgte durch Mitarbeiter des Jüfo-Zentrums in Zürich

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