Schewat/ Paraschat Beschalach

Raw Frand zu Parschat Bo 5761

Die Genauigkeit von G`ttes Rechtssprechung

Der Pasuk (Vers) sagt, „Geht und nehmt euch ein Schaf ...“[Schemot 12:21]. Der Midrasch erklärt, warum das Korban Pessach (Pessachopfer) gerade ein Schaf sein muss. Er zitiert aus den Sprüchen der Väter: „Haschem benutzt eine Stufen- und Gleichgewichtswaage [Mischlej 16:11]. Der Midrasch erläutert dies mit dem Korban Pessach, als Beispiel für G`ttes Gerechtigkeit. Der Pasuk in Tehillim (Psalmen) [99:6] setzt Mosche Rabbejnu mit Schmuel Hanawi (der Prophet Samuel) auf die gleiche Stufe. Auf einen Unterschied zwischen Mosche und Schmuel weist der Midrasch jedoch hin. G`tt behandelte Schmuel mit mehr Zuvorkommenheit als Mosche. Wenn G`tt zu Mosche sprach, hatte Mosche in das Ohel Moed (Stiftszelt) zu gehen. Wenn G`tt jedoch zu Schmuel sprach, kam G`tt zu Schmuel [Schmuel I, 3:10].

Warum? Weil Mosche auf seinem Platz blieb während er richtete und jeder, der eine Frage zur Toraauslegung hatte, kam zu ihm [Schemot 18:13]. Schmuel jedoch ging zum Volk, um seine Streitigkeiten beizulegen [Schmuel I 7:16]. Schmuel war ein Wanderrichter. Er reiste von einer Gegend zur anderen, von einer Stadt zur andern, und gab jedem seinen Richtspruch, damit die Menschen sich nicht zu ihm bemühen mussten. Deshalb erwies G`tt Schmuel die Ehre von „Ich werde zu dir kommen“. Dies beschreibt die Genauigkeit von G`ttes Urteil. Wenn G`tt belohnt, vergisst Er keinen i-Punkt und keinen t-Strich, um es so auszudrücken. G`tt ist bis auf den Buchstaben genau.
Das gilt auch für G`ttes Strafe. Als die Juden in Ägypten versklavt waren, gingen die Ägypter in den Wald auf die Jagd, kamen mit der Beute nach Hause und kochten das Fleisch zum Nachtessen. Die armen Sklaven mussten zuschauen, während ihnen das Wasser im Mund zusammenlief. Während ihre Herren Fleisch assen, hatten sie nur hartes Brot.

Deshalb baute G`tt in die Strafe der Ägypter ein, dass die Juden als Teil der Erlösung Schafsfleisch essen sollten (das war der Götze der Ägypter). „ Ihr sollt wissen, was es bedeutet, wenn jemand Fleisch isst, während man selbst vom Verzehr ausgeschlossen ist“. Wieder sind wir Zeuge der Präzision des g`ttlichen Urteils. „ Der Fels, seine Taten sind vollkommen“ [Dewarim 32:4].

Mögen wir immer vor Problemen verschont bleiben, aber wir müssen felsenfest von G`ttes Gerechtigkeit überzeugt sein. Wenn wir vor unseren Augen, Leute mit Problemen sehen; Leiden, dass uns sinnlos erscheint; Krankheit; Gebrechen; all die schrecklichen Sachen mit denen wir konfrontiert sind... dann müssen wir uns an die Worte dieses Midraschs erinnern. Sowohl G`ttes Lohn als auch seine Strafen sind allesamt genau. Seine Gerechtigkeit ist vollkommen. Wir wissen nicht, ob etwas eine Strafe ist oder einem zukünftigen Lohn dient. Was wir wissen müssen ist, dass alles seine Begründung hat.

So schwer es manchmal für uns ist, etwas zu akzeptieren – oft können wir nicht begreifen, wie gewisse Ereignisse gerecht sein können – oftmals ist dies genau die Herausforderung an den jüdischen Menschen. Zu allen Zeiten müssen wir mit Überzeugung den Vers „Der Fels, seine Taten sind vollkommen“ sagen können.



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