Schewat/ Paraschat Beschalach

Raw Frand zu Parschat Bo 5770

Pharao war boshaft und zynisch – aber auch raffiniert

Der Pasuk schreibt, dass Mosche Rabbejnu Pharao sagte: "Mit unseren Jungen und unseren Alten werden wir gehen..." [Schemot 10:9]. Mit anderen Worten: "Wir wollen alle gehen – ohne Ausnahme!" Pharao antwortet [10:11]: "Nicht so, lass die Männer gehen..." Mit anderen Worten: "so wird es nicht geschehen, ich will nur die Männer gehen lassen."

Der Ba’al HaTurim erklärt, dass Pharao mit "Männer" in diesem Pasuk Männer zwischen zwanzig und sechzig Jahren meinte. Pharao weigerte sich, jüngere als zwanzigjährig und über Sechzigjährige gehen zu lassen. Allerdings ist dies genau das, worum Mosche Rabbejnu gebeten hatte – Erlaubnis für die Jugendlichen und die Alten!

Wenn man darüber nachdenkt, so war Pharao sehr raffiniert. Er war zynisch und boshaft, aber auch sehr raffiniert. Pharao verstand etwas vom jüdischen Volk. Damit es ein jüdisches Volk geben konnte, musste es sowohl eine Vergangenheit haben wie auch eine Zukunft.
Klal Jisrael muss eine Vergangenheit haben. Wir sind eine Religion mit dem Konzept einer "Mesorah," einem Konzept von "Tradition", welche wir von unseren Vätern und Vorvätern überliefert erhielten. Dieses Konzept ist für den Weiterbestand des Judentums lebenswichtig. Doch wir sind auch eine Religion, die glaubt, dass wir keine Zukunft haben, wenn wir unser Erbe nicht jemandem weitergeben können. Als Pharao sagte, "Lass die Männer gehen", sagte er effektiv: "Ich will nicht, dass die Jungen und die Alten gehen. Ich nehme eure Vergangenheit und eure Zukunft fort."

Mosche Rabbejnu antwortet, dass dies klarerweise unakzeptabel sei. Wir können mit unserer Nation nur vorwärts gehen, wenn wir unsere Jugend und unsere Alten haben.

Der Jalkut schreibt "Vier Einzelpersonen prägten Münzen..." Die erste Person, welche eine Münze prägte war unser Vorvater Awraham. Was war auf Awrahams Münze eingeprägt? Chasal (unsere Weisen) sagen uns, auf der einen Seite der Münze waren ein älterer Mann und eine ältere Frau (Saken uSekena) und auf der anderen Seite der Münze waren ein junger Mann und eine junge Frau (Bachur uBetula) eingeprägt. Awraham Awinu war der Gründer der jüdischen Nation. Er "prägte die Münze" des Klal Jisrael. Er verstand, dass der Fortbestand des jüdischen Volkes verlangt, dass es einen alten Mann und eine alte Frau auf einer Seite haben musste – sie repräsentieren die Generation, welche uns vorlebt, anleitet und überliefert, was wir tun und lassen sollen. Doch es muss auf der anderen Seite auch einen jungen Mann und eine junge Frau geben, welche die Zukunft repräsentieren.

Dies wollte Pharao von uns wegnehmen. Und deshalb antwortete Mosche Rabbejnu mit, "Nein. Wir müssen auch unsere Jungen und unsere Alten mitnehmen."



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