Schewat/ Paraschat Beschalach

Raw Frand zu Parschat Teruma 5772

Tora ist der Grundstein für alles

Die Tora gibt uns zuerst den Auftrag für den Bau des Mischkan (Stiftzelt) [Schemot 25:8-9]. Dann beschreibt die Tora die einzelnen Elemente genauer. Der erste Teil, der beschrieben wird, ist der Aron (die Bundeslade). Der Midrasch erklärt, wieso die Bundeslade zuerst kommt: Die Bundeslade symbolisiert die Tora, denn die zwei Gesetzestafeln waren darin. Die Tora muss allem anderen vorangehen.

Weiter bemerkt der Midrasch, dass wir bei der Schöpfung der Welt den gleichen Ablauf sehen: Zuerst wurde das Licht erschaffen. Auch Licht ist ein Symbol für die Tora und kommt deshalb vor allem anderen.

Betrachten Sie doch die Geschichte der Juden im Exil: Zum ersten Mal, als wir als Volk ins Exil (nach Ägypten) zogen, schickte unser Vorvater Ja’akow seinen Sohn Jehuda voraus. Der Midrasch erklärt, dass es Jehudas Aufgabe war, ein Lehrhaus aufzubauen, bevor der Rest der Familie eintraf. Toraeinrichtungen hatten voranzugehen, bevor das jüdische Volk in die Verbannung zog. Ohne diese Institutionen hätte es kein Überleben gegeben.

Unsere Weisen sagen, dass eine Gruppe von führenden Vertretern der Gemeinde aus dem gleichen Grund 11 Jahre vor dem babylonischen Exil in die Verbannung getrieben wurden. Sie gründeten Tora-Einrichtungen an den Orten in Babylon, in denen sich die Juden schlussendlich niederliessen.

Unser Überleben im Exil hing zu allen Zeiten davon ab, ob die Tora uns voranging. Die Tora als Grundlage muss zuerst vorhanden sein.

Es gibt eine bemerkenswerte Ausnahme dieser Regel: „Das Galut (Exil) von Amerika“. Vor den grossen Einwanderungswellen aus Europa in den 90er-Jahren des vorletzten Jahrhunderts und um 1900 gab es dort keine Tora. Es gab nur eine einzige Jeschiwa (Talmud-Hochschule) in der ganzen Stadt New York. Bis 1920 oder sogar bis in die 40er-Jahre gab es keine grösseren Jeschiwot. Auf die erste Generation der Einwanderer warteten keine Torainstitutionen. Diese Generation ging verloren. Die Menschen, die ankamen und keinen Ort fanden, in dem ihre Kinder eine Toraausbildung geniessen konnten, „verloren“ zum grossen Teil ihre Kinder, die Kinder vermischten sich durch die Assimilation mit der übrigen Bevölkerung. Wir können in der Verbannung nicht überleben, ohne dass Klal Jisrael (das jüdische Volk) die richtigen Grundlagen vorbereitet. Dies lehrt die Geschichte. Es ist die Lehre des Mischkan: Die Bundeslade geht allem voran und die Sockel müssen zuerst richtig an ihren Platz gestellt werden.

Erst in den 20er-, 30er- und 40er-Jahren errichteten die Menschen Tora-Einrichtungen auf dem amerikanischen Kontinent. Ein neuer Anfang war gemacht und damit sicherten sie das Überleben künftiger Generationen im amerikanischen Exil.



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