Raw Frand zu Parschat Teruma 5773
Wir sollten aus G’ttes Verhalten eine Lehre ziehen
Der Vers sagt: „Und sie sollen Mir ein Heiligtum errichten und Ich werde mitten unter ihnen wohnen.“ [Schemot 25:8] Der Midrasch Rabba zur Stelle deutet dies wie folgt: G’tt sagte dem jüdischen Volk, dass Er ihm die wertvollste Sache der Welt übergeben habe: Die Torah. Dies verursache jedoch ein „Problem“: „Ich kann Mich selbst nicht von der Torah trennen.“ G’tt war – so sagen Chasal (unsere Weisen) – nicht bereit, dem jüdischen Volk die Torah einfach so zu übergeben und dann sich von ihr zurückzuziehen. „Deshalb möchte Ich, dass ihr Mir, wo immer ihr auch mit der Torah hingeht, eine Wohnstätte errichtet, damit ich die Torah begleiten kann.“
Der Midrasch vergleicht dies mit einem König, der seine einzige Tochter mit einem Prinzen verheiratet. Nach der Heirat möchte der Prinz seine Frau nehmen und in sein Land gehen. Der König sieht das und fleht den Prinzen an: „Es fällt mir sehr schwer sich von meiner einzigen Tochter zu trennen. Anderseits kann ich dir nicht verbieten sie zu nehmen, da sie nun deine Frau ist. Deshalb bitte ich dich, überall wo ihr hingeht, stellt mir in eurem Haus ein Zimmer bereit, damit ich bei euch wohnen kann, um die Gesellschaft meiner Tochter zu geniessen. Das „Zimmer“, um welches G’tt das jüdische Volk bittet, damit Er in der Nähe Seiner Torah verbleiben kann, ist das Heiligtum; zuerst das Mischkan (Stiftzelt) und dann das Bejt HaMikdasch (der Heilige Tempel).
Die Botschaft dieses Midraschs ist die Botschaft der Liebe zur Torah. G’tt fehlt nichts, aber Er ist, im übertragenen Sinne, nicht imstande, Sich von der Torah zu trennen, weil Er so sehr an ihr hängt. Wir verfügen über die Torah. Sie ist uns leicht zugänglich. Leider haben wir nicht immer derart grosse Schwierigkeiten, sich von der Torah zu trennen. Wir sollten aus G’ttes Verhalten eine Lehre ziehen!
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