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Die Reihenfolge der Paraschot: Zuerst Mischpatim, dann Teruma (Raw Frand Teruma 5781 - Beitrag 1)

Die Reihenfolge der Paraschot: Zuerst Mischpatim, dann Teruma

Paraschat Teruma folgt nach Paraschat Mischpatim, doch die beiden Paraschot unterscheiden sich sehr stark voneinander. Paraschat Mischpatim ist voller finanzieller Gesetze, zwischen einem Menschen und seinem Nächsten – ein Grossteil der Talmud-Traktate Baba Kama und Baba Mezia basieren auf Paraschat Mischpatim. Paraschat Teruma handelt hingegen von den Gesetzen zwischen dem Menschen und dem Ewigen.  Es wird über den Bau des Mischkans (Stiftszelt) berichtet und über die Tieropfer. Oberflächlich gesehen scheint jede Parascha eine Welt für sich zu sein.

Gemäss dem Pardes Josef besteht ein spezifischer Grund, weshalb die Tora Paraschat Teruma gerade auf Paraschat Mischpatim folgen liess. Die Torah will uns damit sagen, wenn man Geld für eine guten Zweck spendet, wie für eine Synagoge oder für das Bejt HaMikdasch (Tempel) - "Und sie sollen Mir eine Spende bringen..." [Schemot 25:2]) - so müssen wir über den Ursprung des Geldes Gewissheit haben.

Die Tora sagt uns, dass es Mischpatim (Gesetze, Vorschriften) gibt: Ganze Abschnitte, die sich mit Diebstahl und Veruntreuung befassen und weitere, die vom Verbot handeln, einem Juden Geld gegen Zins auszuleihen oder sich durch falsche Zeugenaussage zu bereichern. Die Tora will, dass wir sicherstellen, dass das von uns gespendete Geld von einer legalen Quelle stammt und einwandfrei ist (Kascher weJaschar). Die Tora will es nicht haben, dass ein Mensch Geld spendet, welches illegal verdient wurde.

Ich sah einen interessanten Maharscha [Traktat Ketubot 67a], welcher Leute, die sich durch Unehrlichkeit Geld aneignen oder stehlen und das Diebesgut danach für gute Zwecke spenden anprangert und kritisiert:

"Heutzutage sammeln viele ihr Vermögen an, durch Schwindel und Unehrlichkeit und Entweihung des G-ttlichen Namens (Chillul Haschem), indem sie Nichtjuden bestehlen. Später spenden sie dieses Geld für Gemeindezwecke, um sich jährliche Ehrungen zu sichern, damit sie von der Gemeinde gesegnet werden (einen besonderen "Mi Scheberach" erhalten). Dies ist nichts anderes als eine Mizwa, welche durch eine Sünde ausgeübt wurde (Mizwa haba‘a beAwejra). Solches Geld hat keinen Bestand."

Dies, so sagt der Pardes Josef, ist der Grund, weshalb Paraschat Mischpatim vor Paraschat Teruma gesagt wurde. Wir müssen über die Verbote von Schwindel und Korruption wissen, von Ribbit (verbotener Zins) und vom Diebstahl bei Juden und Nichtjuden. Erst dann können wir darüber sprechen, ein nachhaltiges Gelöbnis für den Bau des Bejt HaMikdasch zu machen.

Quellen und Persönlichkeiten:

Maharscha: Akronym von Rabbi Schmuel Elieser Halevi Edels (1555-1631). Seine Mutter war eine Cousine des berühmten Maharal von Prag. Bedeutender Talmudkommentator. Seine Talmudkommentare gehören zu den Klassikern der talmudischen Literatur, geniessen grosses Ansehen und sind in fast allen Talmudausgaben enthalten. Rabbiner in Chelm (bei Lublin), dann in Lublin (Polen) und schlussendlich in Ostraha (Ostrog, Polen heute Ukraine), wo er eine grosse Jeschiwa gründete.

Pardes Josef von Rav Josef Patzenowski (gest. 1942 im Ghetto von Lodz); Pawianitz (Polen). Sein Werk ist eine Sammlung von klassischen Tora-Kommentaren. Zwischen 1930 und 1937 wurden drei Bänder seines Werkes (auf Bereschit, Schemot und Wajikra) gedruckt. Er starb im Ghetto, bevor er Zeit hatte, seine Manuskripte auf die Bücher Bamidbar und Dewarim dem Druck zu übergeben.

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Die Bearbeitung dieses Beitrages erfolgte durch Mitarbeiter des Jüfo-Zentrums in Zürich

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