Schewat/ Paraschat Beschalach

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Raw Frand zu Parschat Teruma 5768

Widersprüchliche Beschreibungen, wie die Menorah entstand

In der Beschreibung der Torah über den Bau der Menorah (Leuchter) steht: "Du sollst eine Menorah machen aus reinem Gold, gehämmert soll die Menorah gemacht werden (te’ase haMenora), ihr Fuss, ihr Stamm, ihre Kelche, ihre Knäufe, und ihre Blumen sollen aus ihr gehämmert werden." [Schemot 25:31]. Raschi bemerkt die passive Konjugation (nif'al) des Wortes "te’ase" (soll gemacht werden). Bei anderen Geräten des Mischkan benutzt die Torah die Konjugation "ta’ase" (du sollst machen). Weshalb benutzt die Torah bei der Menorah die passive Form "te’ase"?

Raschi sagt, dies lehrt uns, dass die Menorah von alleine entstand (nicht durch menschliche Hand). Mosche hatte Schwierigkeiten, sich vorzustellen, wie sie hergestellt werden sollte. Deshalb wies ihn Haschem an, den Goldklumpen in das Feuer zu werfen, und die Menorah werde dann wundersam von alleine entstehen.
Einige Pesukim später, zum Abschluss der Anweisungen über die Herstellung der Menorah, steht im Pasuk: "Sehe und stelle her, wie die Form, die dir auf dem Berg gezeigt wird." [Schemot 25:40] Raschi sagt dazu: "Mosche verstand nicht, wie die Menorah gemacht werden solle, bis Haschem ihm eine Menorah aus Feuer zeigte."

Diese zwei Raschis scheinen sich zu widersprechen. Was geschah wirklich? Wie wurde die Menorah gemacht? Sah Mosche sie, erhielt also eine Vorlage und machte sie dann selbst, wie die spätere Raschi sagt - oder entstand sie durch ein Wunder von selbst aus dem Feuer? War es "ta’ase" oder war es "te’ase"?

Der Sefat Emet löst den scheinbaren Widerspruch. Beide Raschis sind korrekt. Mosche Rabbenu wusste nicht, wie die Menorah herzustellen. Der Ribono schel Olam sagte zu ihm "So sieht sie aus. Hier ist die Vorlage. Geh und mache sie." (Schemot 25:40), Als Mosche darauf vergeblich versuchte, die Menorah gemäss der Vorlage herzustellen, wandte er sich an Haschem und sagte: "Ich kann es nicht tun." Darauf sagte Haschem, "Also gut. Nimm das Gold und werfe es ins Feuer und die Menorah wird von selbst entstehen."

Nun stellt sich aber die Frage, weshalb Haschem Mosche nicht half, die Aufgabe das erste Mal zu lösen? Als Er sah, dass Mosche Rabbenu mit der Herstellung der Menorah Schwierigkeiten hatte, weshalb sagte Haschem ihm nicht sofort, dass er das Gold ins Feuer werfen sollte? Weshalb liess es Haschem zu, dass er derart enttäuscht wurde, weil er einen offensichtlich ergebnislosen Prozess durchlaufen musste. Der Sefat Emet erklärt, dies ist ein Vorbild für Ruchniut (Geistigkeit) und Aneignung jedes Torah- Wissens. Bei Torah und Ruchniut dreht sich alles um den Prozess der Aneignung. Zu versuchen und vielleicht keinen Erfolg zu haben ist ein wesentlicher Schritt zur schliesslichen Aneignung von Torah und Ruchniut. Erfolg – wenn dieser am Ende kommt – ist immer ein “Wunder”.

Die Menorah ist das Symbol von Torah. Manchmal scheint es überwältigend. Wie kann ein Mensch dies vollbringen? Man hat keine Ahnung, wie man das angestrebte Ziel je erreichen wird. Die Antwort ist, dass wir versuchen müssen, uns ein Bild des Ziels zu machen. Wenn wir uns einsetzen, entsteht das Endresultat oft „von selbst“. Das ist die Bedeutung des Ausspruchs von Chasal: „Jagata mazata ta’amin“ - "Wenn du dich anstrengst und Erfolg vorfindest, glaube es!" Nach der Arbeit, dem Schweiss und dem maximalen Einsatz, ist das Resultat ein Fundstück (Mazata - Mezia).

Wenn es um Torah-Lernen und geistige Dinge geht, müssen wir uns zuerst mit "ta’ase" beschäftigen. Wir müssen uns anstrengen. Nachdem wir ernsthaftes Bemühen gezeigt haben, wie Mosche mit der Menorah, dann wird es erreicht werden, als ob es, ein "te’ase" - Prozess wäre.

Wenn ein Mensch sich nicht anstrengt, dann wird es nie ein End-Resultat geben – sei es wundersam oder sonstwie.

Ich hörte einmal folgendes Maschal (Parabel) von Raw Gifter. Ein König versprach demjenigen eine grosse Belohnung, der eine Leiter hochklettern und das Dach eines bestimmten Turms erreichen würde. Das Problem war, dass die Leiter in einem 90 Grad Winkel stand. Die oberste Sprosse der Leiter war jedoch einige Meter tiefer, als das Dach des Turmes, das der Kletterer ersteigen sollte. Es war unmöglich, dass jemand die Leiter hochklettern und das Dach erreichen konnte.
Der König bestand darauf, dass die Leute einen bestimmten Helm trugen, während sie kletterten. Das Klettern war schwierig. Wenn die Menschen einen Drittel des Weges geschafft hatten, oder die Hälfte, dann schauten sie in die Höhe und fragten sich "Weshalb probiere ich überhaupt? Es ist hoffnungslos." Einer nach dem anderen gab auf.

Es gab jedoch einen entschlossenen jungen Mann, der beschloss es zu versuchen. Er kletterte höher und höher. Er schwitzte und mühte sich endlos ab, bis er die oberste Sprosse der Leiter erreichte. Und als er dort ankam, verstand er, weshalb alle den Helm tragen mussten. Der obere Teil des Helms war magnetisch. Das Dach des Turmes war magnetisch. Sobald er die oberste Sprosse erreichte, zog ihn der Magnet “wundersam” den Rest des Weges hinauf.



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