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Der Ziegenbock sühnt für den Verkauf Josefs - aber warum jetzt? - (Raw Frand zu Schemini 5780)

Der Ziegenbock sühnt für den Verkauf Josefs - aber warum jetzt?

Am achten Tag der Weihung des Mischkan‘s (Stiftszelt), die der siebentägigen Periode der Einweihung folgte, wurde dem jüdischen Volk angewiesen, eine Anzahl von Opfern darzubringen. Darin enthalten war ein Ziegenbock als Sündopfer. Der "Torat Kohanim" erklärt, dies sei die Busse für die Sünde des Verkaufs von Josef. Um das Verbrechen zu verschleiern, dass sie Josef in die Sklaverei verkauft haben, schlachteten seine Brüder einen Ziegenbock und tauchten Josefs Gewand in ihr Blut, um es aussehen zu lassen, als sei Josef von einem wilden Tier getötet worden.

Der "Osnajim Le'Torah" von Rav Salman Sorotzkin stellt eine offensichtliche Frage: Weshalb passt jetzt diese Symbolik zur Einweihung des Mischkan‘s? Vielleicht wäre es angemessener gewesen, als sie Ägypten verliessen, das Pessach-Opfer eine Ziege sein zu lassen, anstelle eines Lamms. Schliesslich waren sie aufgrund des Verkaufs von Josef in Ägypten hängen geblieben. Jetzt, wo sie Ägypten verliessen, wäre es ein angemessener Zeitpunkt, die Angelegenheit ihrer Schuld dauerhaft zur Ruhe zu legen und ein Sühneopfer darzubringen. Jedoch wurde dies zu jener Zeit nicht gemacht. Stattdessen geschieht die symbolische Rückbesinnung auf dieses frühere Ereignis erst jetzt, rund ein Jahr später, als das Mischkan eingeweiht wird. Warum?

Der "Osnajim Le'Torah" gibt eine sehr logische Antwort. Die zugrunde liegende Ursache der Sünde vom Verkauf des Josef war unbegründeter Hass ("Sin‘at Chinam"). Ein Teil der Funktion des Mischkan war, als einende Kraft innerhalb des jüdischen Volkes zu wirken. Aus diesem Grund wird die Tatsache betont, dass es "inmitten des Lagers" gelegen war. Der Mischkan war die zentrale Institution der Nation, geographisch wie spirituell. Er diente dazu, Klal Jisrael (die Allgemeinheit Jisraels) zu vereinigen.

Leider haben wir dieses Jahr, aufgrund unserer Sünden, Pessach getrennt gefeiert. (Anmerkung des Herausgebers: Und dieses Jahr (5780) wegen der Pandemie leider in ganz grossem Ausmass) Aber mit G-ttes Hilfe wird der dritte Tempel schnell wieder aufgebaut werden und wir alle werden Pessach gemeinsam in Jerusalem verbringen - vereint als eine einzige, geschlossene Nation. Der "Osnajim Le'Torah" zitiert den Vers aus dem Wochenabschnitt "Teruma": "Der mittlere Riegel, mitten in den Brettern, soll von einem Ende zum anderen reichen (Schemot 26:28). Diese Formulierung ist symbolisch für die Fähigkeit, verschiedene Komponenten des Volkes zu einen - vom äussersten linken zum äussersten rechten - die alle zusammenkommen und sich um einen einzigen Mittelpunkt der Aufmerksamkeit scharen können, d.h. dem Mischkan.

Jetzt, bei der Einweihung des Mischkan, dessen Zweck zum Teil darin bestand, das Volk zu einen, war es in der Tat der richtige Anlass, ein für alle Mal für jenen ungehörigen Vorfall in der Geschichte der Nation zu sühnen, der für die Uneinigkeit innerhalb der Familie steht - der Verkauf des eigenen Bruders in die Sklaverei. 

Quellen und Persönlichkeiten:

Rav Salman Sorotzkin,(1881-1966), Rabbiner von Zhetel; Weissrussland, Luzk, Ukraine und Jeruschalajim, Verfasser von verschiedenen Werken, wie Osnajim laTorah.

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Die Bearbeitung dieses Wochenblatts erfolgte durch Mitarbeiter des Jüfo-Zentrums in Zürich

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